an marmaris, tamer und alle anderen betroffenen menschen, meine schwester wohnt mit ihrer familie in istanbul, meine eltern in bandirma, ich habe bekannte in bursa. als ich morgens im radio von dem erdbeben gehört hatte, dachte ich, daß es nicht so schlimm sein könne, man hört schließlich immer mal wieder von erdbeben, erst nachmittags, als ich im fernsehen erste bilder sah und das ausmaß der katasthrophe klarer wurde schossen mir die tränen in die augen und ich konnte nur noch schluchzen. ich hatte furchtbare angst, daß den menschen, die ich kannte etwas passiert sein könnte. tagelang gab es keine telefonverbindung und wir hatten hier keinen kontakt in die türkei. täglich erhöhte sich die zahl der toten und verletzten. ich hatte keine idee was ich tun sollte. im deutschen fernsehen berichteten sie rational über das ereignis, es ging hier um die schlechte infrastruktur und um die baumafia, die quantität verkauft um die schnellen dollars zu machen und daß man so nicht in die eu aufgenommen werde. die türkischen medien berichteten emotionaler über das ereignis, die interviews mit den geretteten, den betroffenen und mit den noch verschütteten, die um hilfe flehten konnte ich nicht ertragen, ich kann gut verstehen, daß tamer sich ablenken mußte. jetzt, eine woche nach dem erdbeben hat sich der schock gesetzt (bei mir jedenfalls) und ich glaube, daß jetzt erst richtig die probleme losgehen, viele haben einen großteil ihrer familie verloren, viele ihr ganzes hab´und gut, ihre jobs, sie stehen vor dem nichts und müssen nun den zweiten teil ihres lebens anfangen in einem schwellenland der erstens kein sozialstaat ist und zweitens wirtschaftlich um jahre zurückgeworfen wurde, schließlich handelt es sich bei dem betroffenen gebiet wirtschaftlich um das stärkste. das erdbeben werden die überlebenden nie vergessen. ich wünsche tamer und allen die angehörige oder bekannte verloren haben mein aufrichtiges beileid, basiniz sag olsun. m.y. |