Erster Vogelgrippe-Verdacht in Deutschland In Deutschland ist der erste Verdacht auf Vogelgrippe aufgetreten. Auf Rügen seien vier tote Schwäne gefunden worden, sagte die Sprecherin des Bundesagrarministeriums der dpa am Dienstagabend in Berlin. Ein Schnelltest habe bei zweien dieser Schwäne den Verdacht auf den gefährlichen Virus H5N1 ergeben. Am Nachmittag war ein erster dringender Verdachtsfall im Nachbarland Österreich gemeldet worden. Deutsches Geflügel Stallpflicht ab dem 20. Februar Animierte Grafik Vogelgrippe auf dem Vormarsch Hintergrund Die wichtigsten Fragen
Bild großklicken Verendeter Schwan in Griechenland - Verdachtsfälle jetzt auch in Österreich (Foto: dpa) | | 70 Prozent Wahrscheinlichkeit in Österreich In der Steiermark wurden zwei tote Schwäne entdeckt, die vermutlich an dem gefährlichen Virus H5N1 verendet sind. Bisher gibt es jedoch auch hier noch keine endgültige Gewissheit. Entsprechende Proben sind nach Informationen der Nachrichtenagentur APA auf dem Weg ins zuständige EU-Referenzlabor in Weybridge in England. Das Ergebnis wird frühestens nächste Woche vorliegen. Experten rechnen mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent damit, dass sich der Verdacht bestätigen wird. Schutzzonen eingerichtet Die österreichischen Behörden sicherten der EU-Kommission in Brüssel umgehend Schutzmaßnahmen zu. So muss Geflügel im Umkreis von drei Kilometern um den Fundort in der Nähe von Graz für zunächst 30 Tage in den Ställen bleiben. Im Umkreis von zehn Kilometern sind die Landwirte angewiesen, strenge Hygienemaßnahmen einzuhalten. Nicht der erste Fall in der EU Am Wochenende hatte das gefährliche H5N1-Virus erstmals das Gebiet der EU erreicht. Fälle gab es in Italien und Griechenland. Verdacht auf einen H5N1-Fall besteht zudem in Slowenien. Die toten Schwäne in Osterreich wurden in der Nähe der slowenischen Grenze entdeckt. Stallpflicht kommt früher Die rasche Ausbreitung der Vogelgrippe schreckte auch Bundesverbraucherminister Horst Seehofer auf: "Es ist schon eine Besorgnis erregende Entwicklung, mit welchem Tempo sich das Virus ausbreitet - und zwar auf uns zu." Er reagierte, indem er die Stallpflicht für deutsches Geflügel vorzog. Ab Montag und damit neun Tage früher als geplant muss sämtliches Federvieh in Deutschland im Stall bleiben. WHO-Experte: Ausbreitung nicht mehr zu stoppen Nach Ansicht des Vorsitzenden des Influenza-Programms der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Klaus Stöhr, ist die Ausbreitung des Vogelgrippe-Erregers H5N1 mittlerweile fast nicht mehr zu stoppen. "Das haben wir zwar geglaubt, als das Virus bei den Wildvögeln noch nicht verbreitet war", sagte Stöhr auf hr-info. Durch diesen Übertragungsweg seien aber die bisherigen Eindämmungsmaßnahmen des Erregers wie Gepäckkontrollen und Verbote von Tiertransporten ineffektiv geworden. Der WHO-Experte sieht nun keine effektiven Maßnahmen mehr, die Ausbreitung des Virus zu verhindern. EU berät über Schutzmaßnahmen Am Mittwoch wollen Tierseuchenexperten in Brüssel über das mögliche weitere Vorgehen innerhalb der europäischen Gemeinschaft beraten. Die EU-Veterinäre beraten unter anderem darüber, ob bei einer festgestellten Vogelgrippe bei einem einzelnen Federvieh oder einem Ei der gesamte betroffene Bestand getötet und sämtliche Eier zerstört werden sollen. www.t-online.de mfg ds |