Italien erhebt eine Quellensteuer in Höhe von 27% auf die Dividenden. Davon werden 15% vom deutschen Staat anerkannt, den Rest kann man sich vom italienischen zurückholen. Das Zurückholen kann jedoch einige Jahre dauern. Aber selbst wenn man dem italienischen Staat die 12% lässt, kommt man auf eine ansehnliche Rendite. Legt man eine Bruttodividendenrendite von 6,57% zu Grunde, so kommt man nach Abzug von italienischer und deutscher Quellensteuer auf eine Nettorendite von 4,04%. Das macht eine Gesamtbelastung von immerhin 38,45%, ist jedoch nicht tragisch, wenn man es mal mit anderen Versorgern vergleicht. So bietet E.On momentan eine Bruttorendite von 5,98%. Insgesamt werden hiervon 28,625% abgezogen (Abgeltungssteuer von 25%, darauf widerum Soli 5,5% und in meinem Beispiel KIST in Höhe von 9%). Somit bleiben als Nettorendite 4,27% übrig. Bei RWE sieht es nur leicht besser aus: Bruttorendite: 6,31%. Netto: 4,5% Bei GDF Suez muss man die französische Quellensteuer von 18% mit einbeziehen. Bruttorendite: 5,14%. Wenn man sich die 3% laut DBA mit Frankreich zurückholt, komme ich auf eine Nettorendite von 3,78%. Wenn nicht sind es dagegen 3,62%. Für zwei weitere habe ich auch noch etwas errechnet: 1. CEZ. Ein tschechischer Versorger, der ausschließlich auf Kohle (!!!!!) baut. Bruttorendite: 5,85%. Hier fällt eine Quellensteuer von 15% an, die nach DBA auch genauso zulässig ist. Das heißt es ergibt sich eine Nettorendite von 4,3% 2. National Grid. Britischer Versorger mit einer Bruttorendite von 6,71%. Es wird keine ausländische Quellensteuer angerechnet, weil die Briten momentan keine erheben. Das heißt, dass wie bei den deutschen Werten ein Steuerabzug in Höhe von 28,625% anfällt. Daraus ergibt sich eine Nettorendite von 4,79%. Stand dieser Berechnungen sind die Kurse und prognostizierten Dividenden per 22.01.2011 Man merkt also beim Dividendenvergleich, dass trotz hoher italienischer Quellensteuer eine im Vergleich gute Rendite erzielt wird. Dazu kommen noch die Zukunftsaussichten. Mit Endesa ist Enel in Lateinamerika Marktführer in Sachen Stromversorgung, in einem Kontinent, der in Zukunft eine Menge Strom brauchen wird, weil die Länder dort einen wirtschaftlichen Aufholprozess starten. Weiterer Punkt: Enel ist gut gerüstet für die CO2-Zertifikate. Auf Grund des abnehmenden Anteils fossiler Energieträger, ist man hier einem geringen Risiko ausgesetzt. Wenn man sich E.On oder RWE anguckt, wird einem schlecht, weil bei beiden gut 3/4 der Stromerzeugung aus Kohle und/oder Öl erfolgt. Dazu der Atomstreit und die Belastungen für die deutschen Versorger und die mangelnde internationale Präsenz. Man sieht, Enel ist ein Muss für jeden Versorgerinvestor. Gute internationale Präsenz, gezielter Schuldenabbauplan, der die Dividende widerum nicht gefährdet. Gute Aussichten für einen guten Versorger. Ach und noch etwas zum Schluss: Die EU hat die Klagen der Dividendenempfänger gehört und beschäftigt sich mit dem Quellensteuerabzug und den uneinheitlichen Formularen und Erstattungsfristen. 2012 wird ein Urteil erwartet. |