Zum Wochenstart erfuhr der Goldpreis einen deutlichen Rücksetzer um 2,6% auf 2.324$ je Feinunze, nachdem sich die Sorgen vor einem umfassenderen Konflikt im Nahen Osten legten. Aussagen vom Präsidenten der Notenbank in Chicago, Austan Goolsbee, wonach die Fortschritte bei der Senkung der Inflation ins Stocken geraten seien und dies die Erwartung von Zinssenkungen mindere, waren ebenso ein für den Goldmarkt belastender Faktor. Auch die Erholung der Wall Street zu Wochenbeginn war ein tendenziell belastender Faktor für den Goldpreis.
Wir sahen am Montag den stärksten eintägigen Preisrückgang am Goldmarkt seit über einem Jahr und mittlerweile wurde die Unterstützung bei 2.300$ erreicht und getestet. Geopolitische Spannungen in Verbindung mit robusten Zentralbankkäufen, die Ankündigung des Endes der QT-Programme und eine starke Goldnachfrage aus Asien hatten den Goldpreis am 12. April auf ein Rekordhoch von 2.431$ getragen.
Insbesondere ein bisher einmaliger Anstieg der asiatischen Goldnachfrage scheint mitverantwortlich für diese Rallye am Goldmarkt gewesen zu sein. So hatte sich die Nachfrage an der Shanghai Futures Exchange (SHFE) von Februar bis März sprungartig auf mehr als das Dreifache erhöht, womit kurzzeitig fast das durchschnittliche Niveau des letzten Jahres an der CME in New York erreicht wurde. China importierte im März rund die Hälfte aller Goldexporte aus der Schweiz in Höhe von 71 Tonnen Gold, was den physischen Goldstrom von West nach Ost belegt.
Die Nachfrage in China sprang im Februar sprunghaft an. Quelle: Metals Daily Dies wäre eine Erklärung dafür, warum der Goldpreis auf die Ankündigung der US-Notenbank die Zinsen längerfristig höher zu halten, sowie die Abflüsse aus den ETF-Produkten und dem überkauften Terminmarkt nicht zu einer Preiskorrektur führten. Es stellt sich die Frage, ob wir hier eine beginnende Verlagerung des globalen Goldhandels gen Asien sehen oder ob es sich dabei um ein eher seltenes Ereignis handelt? London ist seit Jahrhunderten der führende Handelsplatz für physisches Gold und die COMEX in New York im letzten Jahrzehnt das Zentrum des Terminhandels, doch dürfte der Goldhandel künftig internationaler werden.
Nebst der gestiegenen Nachfrage aus Asien, vermute ich dennoch weitere unbekannte Käufer nebst den Notenbanken, die zu dieser plötzlichen Rallye des Goldpreises um 20% binnen sechs kurzen Wochen beitrugen. Da die Hintergründe der Goldrallye nicht vollends geklärt und der Goldpreis aktuell extrem volatil ist, müssen Investoren und Trader auf die aktuell wichtigen technischen Marken achten. Im Fokus steht aktuell die nun sehr wichtige Unterstützung bei 2.300$, denn sollte diese brechen, so dürfte sich die Korrektur noch einmal deutlich ausweiten.
Der Goldpreis korrigierte zu Wochenbeginn einen Teil der vorherigen Rallye Silberpreis erleidet starken Rücksetzer Auch die anderen Edelmetalle verzeichneten signifikante Verluste. So fiel der Silberpreis seit Wochenbeginn um 6,1% auf unter 27$ je Feinunze, während am 12. April in einer Kaufpanik noch ein Hoch bei 29,70$ erreicht wurde. Diametral gegensätzlich zum Goldmarkt gab es seit langer Zeit kein Defizit am physischen Silbermarkt, weshalb sich der Silberpreis von der Rallye am Goldmarkt anfänglich unbeeindruckt zeigte. Erst nachdem das spekulative Interesse infolge der Goldrallye auch am Silbermarkt zunahm, konnte der Silberpreis aufholen. Da die Rallye des Silberpreises jedoch nicht auf ein strukturelles Defizit, sondern auf spekulativer Nachfrage beruht, droht ein starker Preiseinbruch, sobald die Rallye des Goldpreises endet.
Der Silberpreis korrigierte stärker und könnte stärker zurückfallen, wenn der Goldpreis weiter korrigiert Die Daten der Terminmarktaufsicht CFTC zur Positionierung der Spekulanten an der US-Terminbörse zeigen, dass diese zuletzt vor zwei Jahren so einseitig auf einen steigenden Silberpreis gewettet hatten, was kurzfristig sehr bärisch ist. Diese kurzfristig orientierten Spekulanten verlassen den Markt jedoch wieder, sobald der Preisanstieg in Stocken gerät, worauf der Preis ebenso schnell wieder einbrechen könnte, wie er zuvor angestiegen war. Setzt sich die Korrektur am Goldmarkt fort, so sollte der Silberpreis umso stärker fallen, weshalb es für kurzfristig orientierte Anleger wichtig ist, einen Stopp im Markt zu platzieren.
Der Terminmarkt für Silber ist so überkauft wie zuletzt vor zwei Jahren Die Platinmetalle konnten nicht von der Goldrallye profitieren, obwohl Spekulanten versuchten deren Preise nach oben zu treiben, wie die US-Terminmarktdaten belegen. Der Platinpreis fiel von seinem spekulativ getriebenen Hoch bei 1.020$ mittlerweile wieder auf 920$, was die Schwäche und das Überangebot in diesem Markt demonstriert. Gerade in Rezessionen waren Platin und Palladium bisher immer stark eingebrochen, weshalb man angesichts einer aufziehenden Rezession sehr vorsichtig sein sollte.
Der Palladiumpreis fiel von 1.100$ zurück auf 1.000$ und setzt damit seine Konsolidierung auf niedrigem Niveau fort. Sollte es zu einem Einbruch der Finanzmärkte und einer deflationären Krise in einer Rezession kommen, dann dürften die Platinmetalle noch einmal kurzfristig deutlich günstiger werden. Erst mit monetären Lockerungen durch die Notenbanken wäre der Weg nach oben frei.
Aktuell verarbeiten die Märkte noch immer die Enttäuschung über das Ausbleiben der ursprünglich erhofften und eingepreisten acht Zinssenkungen für dieses Jahr, von denen aktuell bestenfalls zwei stattfinden werden. Entgegen dem Marktkonsens prognostizierte ich im letzten Jahr unentwegt, dass die Zinsen oben bleiben dürften und sogar deutlich weiter ansteigen werden, sollten die Notenbanken auf eine Rezession mit quantitativen Lockerungen reagieren. Da einige Notenbanker mittlerweile von Zinsanhebungen sprechen behielt ich mit meiner Meinung recht. Da die Zinsen in Europa niedriger sind als in den USA und man nun von ersten Zinssenkungen in Europa ausgeht, steigt der US-Dollar weiter an und erreichte mittlerweile 106 Punkte im USDX. Ein Anstieg auf 114 Punkte im USD-Index scheint in diesem Jahr durchaus möglich zu sein. Diametral gegensätzlich dürfte der Euro wieder zurück auf die Parität zum US-Dollar fallen, wobei auch ein Wechselkurs deutlich darunter durchaus realistisch sein dürfte. Ich hatte mit meinen Abonnenten den USD-Index bei 100 Punkten und bei 101 Punkten gekauft, während wir den Euro im letzten Jahr stets bei 1,10$ verkauft haben.
Der Goldpreis hatte sich seit Jahresanfang völlig von der Entwicklung des US-Dollars entkoppelt und dieser Trend könnte sich in diesem Jahr fortsetzen. Andererseits bedeutet ein schwächerer Euro gerade für Investoren im Euroraum, dass man jeden Rücksetzer des Goldpreises nutzen sollte, um zu kaufen, denn viel höhere Goldpreise sind in diesem und nächsten Jahr sehr wahrscheinlich, wenn die Kaufkraft des Euro weiter schwindet.
Der USD-Index stieg mittlerweile auf 106 Punkte an und die Rallye könnte noch viel weiter bis 104 Punkte laufen Der Euro wird wahrscheinlich wieder zurück auf die Parität zum Dollar und darunter fallen in diesem Jahr Goldminenaktien korrigieren auf niedrigem Niveau Auf die Korrektur des Goldmarktes folgte ein Einbruch der Goldminenaktien zum Wochenbeginn, womit „nur noch“ ein Plus von 25% seit dem Start der Goldrallye bleibt. Der HUI-Goldminenindex handelt noch immer über 60% unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2011 und ist weiterhin historisch günstig im Vergleich zum Goldpreis, der sein damaliges Allzeithoch bei 1.921$ bereits weit hinter sich ließ. Gestern fiel der HUI auf 251 Punkte und sollte sich die Korrektur des Goldpreises fortsetzten, so wäre auch ein Test der Unterstützung bei 230 Punkte denkbar. Nach der Rallye des Goldpreises der letzten Wochen weit über sein bisheriges Allzeithoch bei 2.080$, sollte es auch bei den Minen keinen Rücksetzer auf das vorherige Tief bei 200 Punkte mehr geben. Im Gegenteil würde eine Korrektur des HUI auf 230 Punkte eine Kaufgelegenheit darstellen, insbesondere wenn man die bisherige Rallye verpasst hat.
Sollte der Goldpreis seine Rallye in diesem Jahr fortsetzen können, ist mit einer Rallye der Goldminenaktien zu rechnen, wobei der HUI mindestens bis in den Bereich von 330 bis 370 Punkte vordringen sollte. Auch 600 Punkte im HUI sind im Falle neuer QE-Programme ein sehr realistisches Kursziel, weshalb man jetzt jeden Rücksetzer für ein strategisches Investments auf Sicht von ein bis zwei Jahren nutzen sollte.
Die Goldminenaktien korrigierten ebenfalls zu Wochenbeginn Technische Analyse zu Gold: Starke Korrektur zum Wochenauftakt Terminmarkt: COT-Report Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
COT-Analyse vom 23. April: Die neuesten Terminmarktdaten zeigen einen Preisanstieg um 27$ zur Vorwoche, während die Spekulanten mit 2 Tsd. Kontrakten Short gingen. Das zeugt weiterhin von Stärke und einem Defizit in diesem Markt zum Stichtag der Datenerhebung des 16. April. Der COT-Index OI hat sich daher auch verbessert um 4 Punkte auf 21 Punkte zur Vorwoche, was ein bullisches Indiz ist.
Die Daten sind gut ausgefallen und sprechen grundsätzlich dafür, dass der Goldpreis weiter ansteigen kann, sofern die physische Nachfrage stark bleibt. Die fundamentale Stärke, die wir vermutlich aufgrund starker physischer Käufe aus Asien in den Terminmarktdaten sehen, ist der primäre Grund, warum man grundsätzlich von einer Fortsetzung des Preisanstiegs ausgehen muss. Bricht diese Nachfrage ab, so gibt es jedoch jede Menge Potenzial für einen Long-Drop spekulativer Positionen am Terminmarkt, die den Goldpreis dann zusätzlich stark unter Verkaufsdruck bringen könnten. Insbesondere Trader, die gehebelt im Goldmarkt aktiv sind, müssen nun sehr vorsichtig sein, denn ein Preisrücksetzer kann schnell und stark erfolgen.
Die Terminmarktdaten für Gold sind so bärisch wie zuletzt vor zwei Jahren Die BIG4 halten aktuell eine sehr hohe Shortposition am Terminmarkt Ende Februar hatte der Goldpreis seine Handelsspanne zwischen 1.980$ und 2.080$ nach oben verlassen, nachdem FED-Gouverneur Waller ein Ende des QT-Programms erstmals ansprach und gleichzeitig aus unbekannten Gründen die Käufe in China an der Shanghai Futures Exchange sprungartig auf das Dreifache der normalen Nachfrage anstiegen. Eine historische Goldrallye mit einer Kaufpanik, die den Preis um fast 400$ binnen sechs Wochen nach oben trieb, war womöglich die Folge dieser Ereignisse.
Am 12. April erreichte der Goldpreis ein Hoch bei 2.431$, worauf ein erster Einbruch folgte. Die Spekulanten kauften diesen Rücksetzer wieder, doch scheiterte dieser nun zum Wochenbeginn mit einem erneuten Bruch eines kurzfristigen Aufwärtstrends, wobei ein Doppel-Top ausgebildet wurde. Dies ist ein charttechnisch kurzfristig bärisches Bild, das für mehr Korrekturpotenzial spricht. Noch gibt es eine starke physische Nachfrage, doch sobald diese abebbt, droht sich die Korrektur auszuweiten.
Mittlerweile erreichte der Goldpreis die Unterstützung bei 2.300$. Fällt diese ebenso im Laufe der Handelswoche, so wäre eine weitere Korrektur auf die nächste Unterstützung bei 2.220$ sehr wahrscheinlich. Der Terminmarkt ist stark überkauft, sodass es aus technischer Sicht von dort aus noch kein neues Kaufsignal geben würde. Nur dann, wenn die Investmentnachfrage in China wieder zunimmt und das Defizit am physischen Markt anhält, hat der Goldpreis die Chance wieder nach oben zu drehen.
Ein Test des Aufwärtstrends und der Unterstützung im Bereich um die 2.180$ bis 2.150$ wäre kurzfristig ebenso denkbar. Unter 2.300$ gibt es ein neues kurzfristiges Verkaufssignal mit dem Ziel bei 2.220$, solange die Marke von 2.300$ nicht wieder überschritten wird, weshalb dort ein Stop-Loss nachgezogen werden muss.
Am Freitag wies ich meine Premium-Abonnenten bereits auf den bevorstehenden Bruch des Aufwärtstrends bei 2.380$ hin und gab für diesen Fall ein erstes Korrekturziel bei 2.300$ in einer ersten Welle, was nun bereits in etwas mehr als einem Handelstag abgearbeitet wurde. Solange die Unterstützung bei 2.300$ hält, haben die Bullen die Chance das Ruder herumzureißen. Fällt die Unterstützung, dann liegt das nächste Korrekturziel im Bereich zwischen 2.220$ und 2.180$ je Feinunze.
Der Goldpreis korrigierte scharf, als im frühen Montagshandel ein Aufwärtstrend brach, nachdem zuvor ein Doppel-Top ausgebildet wurde Nach der starken Rallye ist eine Korrektur des Goldpreises gesund und normal Goldpreis in Euro Gerade in Euro ist jeder Preisrücksetzer eine finale Kaufchance, die man nicht verpassen sollte. Im letzten Jahr riet ich dazu jeden Rücksetzer auf die Unterstützung bei 1.740€ als letzte Kaufchance zu nutzen, bevor der Preis in diesem Jahr auf neue Allzeithochs steigen würde.
Da wir von einer Fortsetzung der Dollarstärke ausgehen, erwarte ich eine bessere Entwicklung des Goldpreises in Euro in diesem Jahr. Wertet der Euro auf die Parität zum US-Dollar oder noch tiefer ab, so wird sich diese Abwertung in einem umso stärkeren Preisanstieg beim Goldpreis in Euro widerspiegeln. Die sich anbahnende Wirtschaftskrise in Europa, die hohen Zinsen, die weltweit höchsten Energiekosten und der Krieg in Europa sind ein Pulverfass für die Kaufkraft des Euro, weshalb Investoren im Euroraum gut beraten sind auch weiterhin in Gold zu investieren. Ein Anstieg des Goldpreises auf 3.000 Euro in den nächsten drei Jahren ist ein durchaus realistisches Szenario.
Während im letzten Jahr ein Rücksetzer auf 1.740€ eine Kaufchance darstellte, sollte man einen möglichen Rücksetzer auf 2.000€ je Feinunze als möglicherweise letzte Kaufchance sehen. Nur in einem starken deflationären Crash an den Börsen wäre eine Korrektur unter 1.900$ denkbar, was ein Geschenk für Investoren wäre.
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