@nope Der Entry Standard (+M:Access) ist für ein Unternehmen dieser Größenordnung aus meiner Sicht in Sachen Aufwand/Nutzen/Transparenz durchaus sinnvoll. Perspektivisch kann sich dieser Umstand ab einer gewissen Größe anders darstellen, so weit sind wir aber noch nicht... Ursächlich für die auch von "Ihrefelder" angesprochene Volatilität ist natürlich in erster Linie der geringe Streubesitz. Nimmt man von den theoretischen 20% (also 430k) mal fiktiv die unzähligen Klein-und Kleinstanleger raus (vorrangig aus der Region- von der Oldenburger Landesbank "geworben"), die zum IPO zu 5,-€ gezeichnet haben, verbleiben vielleicht noch ca. 300k. Ein ziemliches Ausschlußkriterium für institutionelle Anleger, selbst wenn sie Microcap-affin aufgestellt sind (v.a Private Equitys oder Family Offices). Daher wäre eine angemessene FreeFloat Erhöhung wünschenswert.
@Ihrefelder Zunächst einmal "Danke für die Blumen". Es gibt kaum einen Tag, an dem ich nicht bereue diesen Thread (auch in anderen Boards unter dem Synonym "Swiftnick"- der war hier nicht mehr frei...) eröffnet zu haben und ich werde künftig auch Nirgendwo einen neuen Thread eröffnen, den Stress tue ich mir nicht mehr an, muß ich auch nicht... Ich habe meine ganz eigene Erfolgsstrategie gefunden und habe es in keiner Hinsicht nötig, mir in Boards von wem auch immer irgendwelche Unterstellungen zuzumuten. Genau das passiert allerdings (durchaus nachvollziehbar) gelegentlich, vor allem dann, wenn "Empfehlungen" nicht wie gewünscht performen. Die Menschleins neigen dann dazu, "Verantwortliche" dingfest zu machen und das kann dann auch mal ein Threadopener sein.
Ich bin in der artec nicht nur seit Jahren long investiert, sondern habe in der Zeit auch ein durchaus freundschaftliches Verhältnis, fernab vom Investmenthintergrund, zum CEO Thomas Hoffmann entwickelt. So erfahre ich auch gelegentlich Dinge aus dem Innenleben der Firma, die für die meisten Anleger völlig irrelevant sind. Chefs, die auf Dienstwagen verzichten; die vorbildhaft früh die Ersten in der Firma sind, auch wenn es ihnen gerade gesundheitlich nicht so gut geht, die Ihre Mitarbeiter so behandeln als wären Sie Teil des Managements (inkl. Gewinnbeteiligung, flexible Arbeitszeiten, Eigenverantwortlichkeiten etc.) und eben selbst die gute alte Schule inhabergeführter Unternehmer verkörpern. Abgerundet wird das Ganze von einer persönlichen Vita (nachzulesen auf der Homepage, aber nur als Auszug...Thomas ist bspw. Hobby-Triathlet, der auch andere Extremherausforderungen annimmt) Heutzutage, angesichts der BWL-Fuzzies, die ohne Praxisbezug meinen eine besondere Eignung im Umgang mit Menschen, Kunden und Partner auf einem simplen Shareholder-Value Prinzip begründen zu können, eine sehr seltene Spezies.
Die artec hat seit IPO einige Feder lassen müssen, tw. auch selbst Fehler gemacht bzw. ist falschen Markteinschätzungen der Wissenschaft und Demoskopen nachgehangen (va. im IPTV-Bereich). So etwas kann passieren, wichtig ist nur nach Niederlagen wieder aufzustehen und Lehren zu ziehen. Genau das ist in den letzten Jahren passiert. Die technologische Kompetenz ist mittlerweile unbestritten und erfolgreich am Markt. Dennoch kann es auch künftig noch zu Schwankungen im Geschäftsverlauf kommen, dafür sind die Basics noch zu dünn. Gleichwohl zeigt die jüngste Entwicklung in die richtige Richtung und wird mit ordentlichen Earnings auch für zunehmendes Interesse am Kapitalmarkt sorgen. Wann sich dieses Szenario auch kursmäßig niederschlägt- keine Ahnung. Ein mögliches Peer Group Unternehmen, wie die F24 AG, zeigt gleichwohl welche Performance auch hier vorstellbar ist.
Aktuell gehe ich von einem 2012-er Ergebnis aus, dass Umsatzseitig das Vorjahr toppt und einen positiven Cash-Flow aufweist. Bei EBITDA und EBIT bin ich noch unsicher, da ich einerseits nicht weiß, welcher Ergebnisbeitrag aus den Großaufträgen Pro Sieben, Deutsche Welle oder auch Landmaschinen-Auftrag in 2012 wirksam wird oder ggf. nur unfertig gebucht werden kann und in 2013 einfließt. Zudem muß man schauen, welche Wünsche der WP in Sachen "Abschreibungen" geltend macht. Ist mir ehrlich gesagt aber auch "Rille", denn die Tendenz muß stimmen und da sieht es aktuell eben auch (zumindest) für das erste Halbjahr sehr gut aus. Ob man diese Entwicklung mathematisch fortschreiben kann, steht auf einem anderen Blatt, gleichwohl bekommt das Unternehmen mit jedem neuen Auftrag nicht nur eine neue Referenz sondern auch stabile Einnahmen durch Updates, Wartung und Service.
Langfristig wird artec in seiner bisherigen Unternehmensgröße an Grenzen stoßen, hier wird es darauf ankommen, denkbare Expansionen oder M&A Aktivitäten mit Bedacht anzugehen. Der Kapitalmarkt übt hier oft einen Druck aus, dem viele Unternehmen in "Neue Markt Zeiten" erlegen sind, denn das Allheilmittel "anorganisches Wachstum" ist eben kein Selbstläufer. Daher meine ich, dass auch die aktuellen Gespräche nur dann zum Erfolg gebracht werden sollten, wenn ein Mehrwert für die artec darstellbar ist.
Ob sich ein erfolgreiches, kleines Unternehmen längerfristig externen Begehrlichkeiten erwehren kann ist noch ein Thema, dass in den nächsten Jahren spannend werden kann und der aktuellen Turnaroundstory einen zusätzlichen Kick gibt.
Ich freue mich über jeden neuen Anleger, möchte aber auch nicht versäumen darauf hinzuweisen, dass dies kein wirklicher Tradingwert ist. Wer hier investiert, sollte schon etwas Sitzfleisch haben und einen zumindest mittelfristigen Anlagehorizont mitbringen. Und natürlich auch wichtig: Nur einen vertretbaren Depotanteil zu investieren, denn sicher ist im Microcap-Bereich rein gar nichts, aber wenn die Story eben aufgeht sind Performances > 100% möglich. Und das hat angesichts einer 96%-igen Eigenkapitalquote und dem vorher skizzierten nicht viel mit der üblichen Zockerei zu tun, sondern ist ein vglw. seriöses Invest mit einem gewissen Unternehmensrisiko. |