DAX Charts

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neuester Beitrag: 21.09.04 23:29
eröffnet am: 18.09.04 13:21 von: Lolo22 Anzahl Beiträge: 55
neuester Beitrag: 21.09.04 23:29 von: lumpensamm. Leser gesamt: 15155
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18.09.04 13:21
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4514 Postings, 7714 Tage Lolo22DAX Charts

DAX auf Tagesbasis.
Man erkennt, der DAX befindet sich immer noch in dem Konsolidierungskanal.
Mittlerweile erreichte er die 4000 Punkte Marke wieder und damit liegt er ziemlich genau
unter der oberen Linie des Abwärtskanal.
Man kann auch erkennen, daß der DAX oft Wellen von der gleichen Länge bildet.
In dem jüngsten Abwärtstrendkanal sind die Wellen, die nach unten gerichtet sind, grau markiert,
die Wellen die nach oben gerichtet, dagegen braun.
Wenn der DAX jetzt an der 4000 abprallt, ist die jüngste Erholungswelle von der gleichen
Länge die davorgehende aufwärtsgerichtete Welle im gültigen Abwärtstrend. (beide braun markiert)
Die Indikatoren auf Tagesbasis befinden sich schon recht weit oben, wobei nur bei Slow Stochastic
erste Divergenzen zu erkennen sind.



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DAX auf Stundenbasis.
DAX bildet immer schwächer steigenden Trend (Fächer).
Die Aufwärtsdynamik läßt nach.
Bei Indikatoren kann man die fallende Vola deutlich erkennen.
Bei Vola unter 3 kam es oft in der Vergangenheit zu zumindest kurzfristigen Rückschlägen im DAX.
RSI Indikator ist überkauft und bildet mittlerweile bärische Divergenz.



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Das Momentum 100 im DAX auf Stundenchart zeichnet ebenfalls bärische Divergenzen.
Der Indikator ist zwar etwas träge und für die Daytrader recht unbrauchbar,
auf Sicht von mehreren Tagen aber dafür recht verläßlich.
Sobald starke Divergenzen auftreten, ist eine stärkere Gegenbewegung nicht weit.



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DAX auf 15-Minutenbasis.
Hier kann man wieder die Wellenlängegleichheit erkennen.
Nach diesem Muster sollte jetzt der DAX zumindest bis 3930 korrigieren.
Wichtig dabei ist, jeder Muster ist irgendwann auch zu Ende, dann könnte der DAX auch tiefer fallen.



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Zum Schluß der F-DAX auf Stundenbasis.
Sehr sauberer Trend, untere Linie bei ca. 3930.
F-DAX notiert jetzt direkt unter seiner oneren Linie des Aufwärtstrends,
damit sind kurzfristige Kurszuwächse schwer.
Gap bei 3890 noch offen.



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Fazit:
Man kann mit recht hocher Wahrscheinlichkeit mit kurzfristiger Korrektur rechnen.
Mit dem Erreichen der 4000 Marke haben die Emmis ihr kurzfristiges Ziel erreicht
und ganz gut verdient, weil in den letzten Tagen viele auf fallende Kurse gesetzt haben
und aus dem Markt teilweise schon ausgequetscht wurden.  
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29 Postings ausgeblendet.

19.09.04 16:51

1050 Postings, 7239 Tage EmittentDanke für eure Beiträge!

Bleibt dann nur noch die Frage unbeantwortet, ob ihr wieder anziehende Wirtschaftsdaten aus den USA und keine weiteren Gewinnwarnungen erwartet.

Wenns jetzt weiter hoch geht, würden die "Small Speculators" das erste Mal in der Geschichte sich das Geld der "Commercials" holen. Na da bin ich ja mal gespannt!

Für mich bleibt (siehe meine Nasdaq-Analyse von letzter Woche) dieser Chart weiterhin das Maß aller Dinge:



Wird der Abwärtstrend im COMPX unter überdurchschnittlichem Volumen auf Tagesschlusskursbasis gebrochen, fliegen meine Mittelfrist-Shorts raus.

Mittelfristig Long gehe ich erst, wenn sich nachhaltig positive News einstellen, die meine Konjunkturbedenken zerstreuen, vorrausgesetzt, die Kurse sind dann noch auf attraktivem Niveau.

So war es, so ist es, und so bleibt es! Basta!


Mit besten Grüßen,
Euer Emittent  

19.09.04 16:58

1050 Postings, 7239 Tage Emittent@mamoe

du setzt voraus, dass die investoren/anleger immer noch so dumm sind wie ende der 90er. nur weil die kurse steigen, werden nicht auf einmal alle in den markt strömen. ich zumindest nicht und viele die ich kenne, auch nicht. ich will fundamentale verbesserungen sehen, bevor ich mein geld long investiere. und dass diese fundamentalen verbesserungen kommen, kann ich mir momentan beim besten willen nicht vorstellen.

siehst du konjunkturelle/fundamentale verbesserungen kommen? falls ja, kannst du das anhand von fakten belegen oder ist das "nur so ein gefühl" wie bei den meisten optimisten hier? thanx!

achso, große veränderungen haben sich bei deinen investionsquoten seit mai ja nicht ergeben. warum wurde das geld denn bisher noch nicht investiert? und warum soll das ausgerechnet jetzt (in den nächsten wochen/monaten) passieren?

greetz,
dein emi(ttent)  

19.09.04 17:01

1050 Postings, 7239 Tage Emittent@lolo

du wirst ja schon vorsichtiger nach efha's aussagen, bist also doch kein "waschechter bär" mehr ;-)))

naja, ist vielleicht auch im moment das beste sich nicht mittelfristig, sondern nur kurzfristig festzulegen. und kurzfristig müssen wir korrigieren, da sind wir uns ja gottseidank alle einig!  

19.09.04 17:14

1050 Postings, 7239 Tage Emittentaußerdem kann ich deutlich feststellen,

dass viele die im letzten herbst und zu beginn diesen jahres noch "waschechte bären" waren mittlerweile aufgegeben haben ... eigentlich komisch und unlogisch, da sich das fundamentale umfeld für bären doch verbessert hat, aber es ist so!

ich denke, dass ihr das sentiment etwas zu "bärisch" einschätzt. der folgende chart zeigt, dass die mittelfristigen erwartungen wieder auf jahreshöchstniveau sind:



als die 3690 im dax gebrochen wurde, hätten wir doch eigentlich regelrecht abstürzen müssen. sind wir aber nicht, d.h. die institutionellen habens so gut wie alle ausgesessen. diejenigen, die raus sind, waren ein paar kleinanleger, und die sind in den letzten tagen teilweise wieder zurückgekommen. und die kleinanleger, die bis jetzt immer noch nicht zurück sind, kommen bei weiter steigenden kursen auch nicht mehr, sondern bleiben sidelined.  

19.09.04 18:21

1050 Postings, 7239 Tage Emittenteine letzte frage noch

nach allen signifikanten ölpreisanstiegen gab es bisher rezessionen:



wer erklärt mir, warum das diesmal nicht der fall sein wird? danke!

achso, glaubt ihr eigentlich es wird nie wieder rezessionen geben? falls doch, wann rechnet ihr denn in etwa mit der nächsten? 2030? oder 2040? oder 2050 vielleicht? und woran erkennt ihr, dass bzw. wann es (wieder) eine geben wird?  

19.09.04 18:37

5854 Postings, 7299 Tage anjaf@emittent

schöne Beiträge von dir und den anderen hier!
Ganz kann ich efha positive Einschätzung auch nicht verstehen, aber er wird schon wissen warum er so bullisch ist.
Sein Chart vom DJIA zeigt ganz deutlich das wir den kursfristigen Aufwärtstrend verlassen haben und es den Bullen bis jetzt nicht gelungen ist die Abwärtstrends signifikant zu überschreiten.
Allerdings konnten sie bis jetzt auch verhindern das wir in die mittelfristigen Abwärtstrends zurückfallen.

Fazit: die Entscheidung über den weiteren Verlauf wurde vertagt!

http://www.ariva.de/board/199363/...amp;jump=1637518&#jump1637518

ciao

 

19.09.04 18:46

2624 Postings, 7336 Tage Maverixemi

ich hoffe momentan auch auf einen rücksetzer...aber nur um meinen short mit weniger verlust verkaufen zu können.
dein chart mit den rezessionen und den ölpreisanstiegen ist nachvollziehbar.
ein denkbares szenario wäre aber auch, daß der ölpreis noch weiter steigt und die abstürze an den aktienmärkten erst nächstes jahr eintreten.
die genannten prognosen für den dax beziehen sich aber alle auf dieses jahr.
es könnte also im moment noch zu früh sein für den erwarteten absturz.

desweiteren kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen, daß sich george w. bush die wahlen durch fallende aktienmärkte vermiesen lässt.

ich werde also beim nächsten rücksetzer meine shorts hergeben und in longs wechseln.

greetings
mave

ariva.de  

19.09.04 18:57

12639 Postings, 7615 Tage backwashzu #35: was leider nicht gezeigt wird,

ist, dass das verhältnis von ölpreis zur kaufkraft fehlt - und eine bereinigung um die inflation sowieso... denk mal zurück, was du 1980 verdient hast und wie sehr dort 40 $ (und das muss man dann noch fairerweise gegen die dm gegenrechnen)weh getan haben... ich möchte wetten: heute verdienst du das doppelte und der ölpreis ist von 40 auf 45 (gem. des charts) gerade mal um gute 10% gestiegen. vom dollarverfall in der zeit will ich mal gar nicht reden... ne, das ist keine grund für eine rezession sondern das schönreden eines charts.

:-)

...be happy and smile  http://www.anmeldung.boerse-total.de

 

20.09.04 03:10

1050 Postings, 7239 Tage Emittent@backwash

ich sagte nicht, dass bei einem ölpreis über x dollar (x kannste selbst wählen *g*) immer rezessionen stattfanden, sondern nach einem signifikanten anstieg (weil die wirtschaft aufgrund ihrer ölabhängigkeit diesen eben nicht so einfach wegstecken kann).

der chart zeigt mir, dass der ölpreis nach der letzten rezession von 20 dollar auf 45 dollar angestiegen ist. das ist ein zuwachs von 125%. kannste jetzt gerne noch die inflation abziehen *g* das ändert aber auch nix mehr.  

20.09.04 15:24

4514 Postings, 7714 Tage Lolo22Denke ich auch so wie Emi

MAg sein daß die Dollars und andere Währungen viel weniger wert sind als das noch vor 20 Jahren der Fall war, aber ein deutlicher und schneller Anstieg wirkt sich immer negativ aus, vom Gegenteil kann mich da keiner Überzeugen.
 

20.09.04 16:43

12639 Postings, 7615 Tage backwashich will auch niemanden überzeugen,

sondern nur auf gewisse dinge hinweisen! einfach einen chart reinstellen und kommentieren reicht leider nicht aus.

...be happy and smile  http://www.anmeldung.boerse-total.de

 

21.09.04 22:14

6422 Postings, 9045 Tage MaMoeIch lehne mich genüßlich zurück und warte ...

und warte und warte ...

@emittent: die Kleinanleger, die kommen; wie die Motten zum Licht; das war schon immer so ... warts ab ... und die Fondis kommen auch im Herbst, denn dann geht´s um die Jahresgratifikation ... ansonsten würde mich das "für die Bären deutlich verbesserte Umfeld" interessieren ... wo kann man das finden ?? In der Charttechnik ?? Am So. war in der FAZ ein schöner Artikel über den LKW-Absatz, der bisher bereits weltweit (!!) um mehr als 38% gestiegen ist ... die Frage wurde da gestellt, ob dieser klassische Frühindikator nun einen Aufschwung andeutet, oder nur Ersatzbeschaffungen darstellen ...

;-))

Just relax and see ...
MaMoe ....

 

21.09.04 22:29

2621 Postings, 7252 Tage Nostra2Hallo MaMoe

auf was wartest Du denn?  

21.09.04 22:36

51345 Postings, 8702 Tage eckiles halt weiter oben.

Ich nehme an MaMoe wartet auf ca. 4800 am Jahresende....

Entsprechend wird er positioniert sein. Muss jeder selbst wissen, was er dazu macht. Manche switchen 3 mal täglich und manche warten. ;-)

Grüße
ecki  

21.09.04 22:37

10665 Postings, 7264 Tage lumpensammlerMaMoe

Kann sein, dass du Recht hast, was die steigenden Börsen in den nächsten Wochen anbelangt. Den Nutzfahrzeuganstieg würde ich aber nicht gerade als 100%igen Frühindikator eines Aufschwungs sehen. Denn dann müßtest du die sinkenden PKW Verkäufe genauso als Frühindikator für die nächste Rezession sehen.

Wenn die Börsen tatsächlich zulegen sollten, werden sie es ohne fundamentale Grundlage und hauptsächlich durch Short squeezes tun. Die fundamentals (Konsum, Realeinkommen, Verschuldung, Arbeistmarkt, Rohstoffpreise, Immobilienpreise etc.) stehen auf sehr wackligen Beinen und deuten eher Richtung Süden.  

21.09.04 22:40

6422 Postings, 9045 Tage MaMoeBitte das hier lesen+nachdenken und Meinung bilden

                                                
ariva.de

Schwarzmaler

07.06.2004
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Glaubt man einigen sehr prominenten Finanzexperten, könnte – ausgehend von den USA – eine Katastrophe auf die Kapitalmärkte zukommen.

An den Kapitalmärkten ist jeden Tag die eine Hälfte der Akteure optimistisch und die andere pessimistisch. Die einen würden ohne positive Erwartungshaltung keine Wertpapiere kaufen und die anderen diese wohl nicht hergeben, wenn sie von weiter steigenden Kursen ausgehen würden. Gibt es mehr Optimisten als Pessimisten, steigen die Kurse, im umgekehrten Fall sinken sie. Unabhängig davon, ist wohl jeder Marktteilnehmer an den Börsen eher ein optimistischer Mensch – Weltuntergangspropheten, die Aktien kaufen, dürften in ihrer Anhängerschaft einiges an Glaubwürdigkeit einbüßen. Der langfristige wirtschaftliche Aufwärtstrend hat bewirkt, dass man heute vielfach unterstellt, dass dies in alle Ewigkeit so weitergehen wird. Aktien bringen mehr als Anleihen, Anleihen mehr als der Geldmarkt, lautet die These. Gerade diese Aussage wird aber inzwischen von einer wachsenden Anzahl von renommierten Experten und Beobachtern mit langjähriger Börsenerfahrung ernsthaft angezweifelt. „Eine langfristig ausgerichtete Buy-and-Hold-Strategie halten wir ... auf Sicht der nächsten zehn bis 15 Jahre für falsch. Als vorsichtige Anleger müssen wir davon ausgehen, dass auch dieser Abwärtszyklus ähnlich verlaufen wird wie seine Vorgänger. Er wird also noch einige Jahre in Anspruch nehmen, und in seinem Verlauf werden Aktien irgendwann fundamental attraktiv bewertet sein und gleichzeitig gehasst oder wenigstens mit Missachtung gestraft werden“, lautet etwa eine Schlüsselpassage des vor kurzem vorgelegten Buchs „Das Greenspan-Dossier“. Die Autoren des Werks sind der seit rund 20 Jahren europaweit bekannte Banker und Börsenkommentator Roland Leuschel und Claus Vogt, Research-Leiter der Berliner Effektenbank. Leuschel und Vogt legen in ihrer Arbeit dar, warum die inflationäre Geldpolitik des US-Notenbankchefs Alan Greenspan langfristig das internationale Finanzgefüge und die Weltwirtschaft ins Wanken bringen könnte bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit wird. Dass Leuschel, der bis zum 1987er-Crash vor allem durch besonders optimistische Markteinschätzungen auffiel, ein derart negatives Bild der nächsten Jahre malt, ist allerdings keine Überraschung. Er hat sich seit dem Ende der 80er Jahre fast schon zu einem „professionellen“ Schwarzmaler entwickelt. Spricht Leuschel auf Messen und Kongressen zur allgemeinen Marktlage, dann warnt er vor der internationalen Schuldenkrise, bezeichnet das aktuelle Weltwährungssystem als dem Untergang geweiht, weist auf die enorm gestiegene Volatilität an den Aktienmärkten hin und rät in erster Linie zu Goldinvestments. In dem vorliegenden Buch empfiehlt er seinen Lesern: Wer schon in Anleihen investieren wolle, solle sich auf TIPS (inflationsgeschützte Anleihen) konzentrieren und klassische Staats- und Unternehmensanleihen sowie amerikanische bzw. europäische Immobilien meiden. Obwohl die Argumentation der Autoren plausibel klingt, leidet sie unter der Tatsache, dass Leuschel schon Anfang der 90er Jahre ein Börsen-Armageddon ankündigt hat.
Jemand, der sich diesen Vorwurf nicht gefallen lassen muss, ist der bekannte US-Investor und frühere Soros-Partner Jim Rogers. Der Mann verfügt über 40 Jahre Börsenerfahrung und hat es gemeinsam mit Soros als Verwalter des Quantum Hedgefonds geschafft, von 1969 bis 1979 eine jährliche Durchschnittsrendite von rund 30 Prozent zu erwirtschaften. Rogers hat also bewiesen, dass er etwas von Märkten versteht, und daher könnte einem seine aktuelle Markteinschätzung im Halse stecken bleiben. Ende März erklärte er den Herausgebern dieses Magazins am Vorabend des Wiener FONDS-KONGRESS: „Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Magazin, fürchte aber, dass Sie es in den kommenden Jahren sehr schwer haben werden, weil viJim Rogersele Ihrer Inserenten in den nächsten fünf Jahren Bankrott gehen werden.“ Rogers befürchtet, dass man an den Kapitalmärkten für viele Jahre lang kein Geld verdienen wird. „Wo soll die Rendite herkommen? Aktien sind langfristig betrachtet zu teuer, bei Anleihen fehlt angesichts des aktuellen Zinsniveaus ebenfalls jede weitere Fantasie, und auch im Immobilienbereich sind wir weltweit mit etlichen überbewerteten Märkte konfrontiert“ (Rogers). Er selbst habe schon vor drei Jahren begonnen, sein Vermögen mehrheitlich in Rohstoffe umzuschichten, wobei er auch hier nicht auf Aktien setzt, Rogers: „Ich habe 1998 einen eigenen Rohstoff-Index entwickelt, weil der CRB-Index meiner Einschätzung nach nicht die richtige Zusammensetzung hat, und investiere direkt an den Warenbörsen in Terminkontrakte, die laufend weitergerollt werden.“ Auf den Einwand, dass es unlogisch sei, einerseits eine steigende Rohstoffnachfrage und andererseits keine Zuwächse bei den Unternehmensgewinnen zu erwarten, kontert Rogers: „Dann sehen Sie sich die Entwicklung der amerikanischen Aktien von 1964 bis 1982 an: Obwohl die US-Wirtschaft in diesem Zeitraum eine reales Wirtschaftswachstum zwischen drei und vier Prozent pro Jahr aufwies, notierte der Dow Jones am Ende dieser Periode praktisch auf demselben Niveau wie an ihrem Anfang.“
Und mit diesem Hinweis reist auch ein anderer Investment-Guru durch die Lande. Jim Jundt, Wall-Street-Banker mit ebenfalls mehr als 40 Jahren Erfahrung, eröffnet seine Vorträge seit 1999 mit der Geschichte über die 18-jährige Stagnation der US-Aktien von 1964 bis 1982 und fügt gleich hinzu, dass seiner Einschätzung nach eine ähnliche Periode vor uns liegt (siehe Chart auf Seite 80), wobei ihn auch das Jahr 2003 nicht vom Gegenteil überzeugen konnte. Jundt schrieb in seinem Marktkommentar Ende März: „Die großartigen Kurssprünge des letzten Jahres waren eine Gelegenheit, wie sie nur selten wiederkommen wird. Mit einer Kaufen-und-Halten-Taktik wird man in den nächsten Jahren möglicherweise jährlich positive Erträge von plus/minus fünf Prozent realisieren können. Ein abgesichertes Wachstumsportfolio, bei dem es darauf ankommt, insbesondere Aktien zu identifizieren, die in neuen Sektoren erfolgreich sind, erlaubt einen Wertanstieg des Portfolios von zwölf bis 15 Prozent p.a. unter Inkaufnahme geringerer Risiken, als wenn man im Index investiert wäre.“
Aber warum sollten Aktien nicht weiter steigen können? Die Antwort der Gurus ist simpel: Sie sind schlicht und einfach zu teuer. Charles Munger, der normalerweise im Schatten von Warren Buffet steht, nichtsdestotrotz aber der zweite „Kopf“ von Berkshire Hathaway ist, formuliert die Problematik so: „Aktien werden zum einen so wie Anleihen im Hinblick auf zukünftige Zahlungsströme und zum anderen ähnlich wie Rembrandts deshalb gekauft, weil sie in der Vergangenheit ständig an Wert gewonnen haben und daher ,in‘ sind. Falls
sie in Zukunft weiterhin wie ,Rembrandts‘ betrachtet werden, werden sie auch weiter steigen, dabei aber keinerlei Rückhalt haben. Sollte das passieren, ist es unmöglich, vorherzusagen, wie wie lange und wie weit sie steigen werden. Sollten Aktien also mit jährlichen Durchschnittsrenditen von 15 Prozent weiter steigen, wird das auf einen gewaltigen Rembrandt-Effekt zurückzuführen sein, was nicht gut wäre. Ich gehe aber davon aus, dass wir diesen Effekt nicht sehen und die Renditen eher bei sechs Prozent liegen werden.“
Eine Ansicht, die sich mit der Einschätzung des Schweizer Hedgefonds-Managers Felix Zulauf deckt. Er gehört zum erlauchten Kreis internationaler Topexperten, die jährlich zu Jahresbeginn vom US-Investmentblatt „Barron’s“ zu einer Diskussionsrunde eingeladen werden, um die Situation an den Märkten zu beleuchten. Im Jänner 2004 erklärte Zulauf anlässlich dieser Diskussion, dass sich amerikanische und europäische Aktien in einem langfristigen Bärenmarkt befinden und dass wir 2003 nur den ersten zyklischen Bullenmarkt innerhalb eines größeren Abwärtstrends gesehen hätten – der überdies im Frühjahr enden würde. Zumindest Letzteres ist ja zuletzt tatsächlich eingetroffen. Zulauf hatte auch bereits im Jänner erkannt, dass die Kursanstieg an den Metallmärkten bereits kurz vor ihrem Zenit waren, und dazu geraten, eine Korrektur abzuwarten.
Die Ursache für die derzeit von so vielen Investment-Gurus kritisierte Überbewertung der Aktienmärkte orten die meisten in der US-Geldpolitik Alan Greenspans. Sie habe zu der Inflationierung der Aktien-, Anleihen- und Immobilienpreise geführt. Und trotz der Gegenbewegung seit 2000 wurde die Überbewertung der Aktienmärkte in den USA nicht abgebaut, sodass nun stärkere Rückschläge folgen sollen – tatsächlich notierte der Dow Jones Industrial Average auf seinem diesjährigen Höchststand nur noch neun Prozent unter dem historischen Hoch von 2000. All das sei aber nur eine Blase, denn die amerikanische Wirtschaft lebe von geborgtem Geld, sei aber nicht in der Lage ihre Schulden tatsächlich zurückzuzahlen, oder wie es Leuschel formuliert: „Der gewaltige Boom der späten 90er Jahre ist ein kreditfinanziertes Monster aus dem Gruselkabinett der US-Notenbank.“
Manche Kommentatoren sehen inzwischen tatsächlich das Ende der Vormachtstellung der USA gekommen – sie erwarten schlimmstenfalls einen Niedergang der US-Wirtschaft sowie des US-Dollars. Man muss davon ausgehen, dass eine solche Wendung, so sie denn tatsächlich eintreten sollte, auch auf Europa nachhaltige Auswirkungen hätte. Der Hedgefonds-Manager George Soros sieht die Schuld für diese drohende Entwicklung in der politischen Führungsriege der USA, die seit dem Ende der 90er Jahre eine auf militärischer Stärke basierende Vormachtstellung der USA forciert und dabei auch vor Kriegen nicht zurückschreckt. Soros bezweifelt in seinem jüngsten Buch „Die Vorherschaft der USA – ein Seifenblase“ vor allem, dass es den USA gelingen könne, diese Strategie langfristig durchzusetzen, und erinnert an die Abstürze früherer „Weltmächte“ wie etwa Großbritannien. Sollte diese Analyse zutreffen, dann genügt ein Blick auf den Langzeitchart des britischen Pfund, um sich die Zukunft des US-Dollar ausmalen zu können. Und tatsächlich ist auch Soros’ Ex-Kumpan Rogers langfristig sowohl für den US-Dollar als auch für den Euro pessimistisch. Rogers geht so weit, nach China auszuwandern zu wollen („Shanghai ist derzeit die boomendste Stadt der Welt“), für seine zweijährige Tochter hat er bereits ein chinesisch sprechendes Kindermädchen engagiert. Das mag übertrieben wirken, wenn aber auch ein nüchterner Rechner wie Warren Buffet Mitte März verlauten ließ, dass er für den Dollar langfristig pessimistisch sei, gibt das doch zu denken. In seinem „Letter to Shareholders“ erklärte der mit Bill Gates Jahr für Jahr um den Titel „Reichster Mann der Welt“ konkurrierende alte Herr, dass er sich 2002 erstmals (!) in seinem Leben an den ausländischen Devisenmärkten als Käufer betätigt und diese Position 2003 noch vergrößert habe. Das „Orakel von Omaha“ erklärte, dass das US-Leistungsbilanzdefizit zu gewaltigen Forderungen des Rests der Welt gegenüber den USA geführt hat. Lange Zeit sei der ausländische „Appetit“ nach diesen Forderungstiteln groß genug gewesen, um das Angebot zu decken. Aber seit Ende 2002, so Buffet, würge die Welt an dieser „Diet“, weshalb der Dollar seither gegenüber den anderen Leitwährungen verloren habe. Aber auch die tieferen Wechselkurse würden das Leistungsbilanzdefizit nicht lösen, und egal, ob es der Welt gefalle oder nicht, sie werde weiter mit Dollar überflutet werden. Über die langfristigen Konsequenzen könne man nur Vermutungen anstellen – sie könnten aber weit über die Wechselkursverhältnisse an den Devisenmärkten hinausgehen. Buffet: „Als Amerikaner hoffe ich, dass es für dieses Problem eine positive Lösung geben wird.“
DDr. Marc Faberass die gefunden werden könnte, glaubt der in Hongkong lebende Fondsmanager und Börsenbriefautor Marc Faber (
www.gloomboomdoom.com) längst nicht mehr, er spart nicht mit Kritik an der Geldpolitik der US-Notenbank. Greenspan habe Anfang der 90er Jahre damit begonnen, Liquidität in die Märkte zu pumpen. Zuerst um die Savings-&-Loans-Krise zu meistern – Amerikas Sparkassensektor war damals schwer unter Druck geraten –, das habe jedoch zur ersten „Emerging-Market-Blase“ im Jahr 1994 geführt, die mit der Mexiko-Krise endete. Indem er Mexiko „rettete“, so Faber, habe Greenspan den Grundstein zum Schuldenproblem der Emerging Marktes gelegt, das 1998 zur Russland- und zur LTCM-Krise führte. Diese wurde neuerlich mit Liquiditätsspritzen in das weltweite Finanzsystem „gelöst“, die schließlich zur „Internet-Blase“ von 1999 führten.
Greenspan habe nicht nur in den USA eine Kreditblase geschaffen – bestehend aus dem Hypothekar-Refinanzierungssystem, einer extremen Verschuldung der Haushalte und einem wachsenden Leistungsbilanzdefizit –, sondern eine weltweite Blase, von der inzwischen Aktien und Anleihen in den Entwicklungsländern, die Währungen von Australien, Neuseeland und Südafrika, die Immobilienmärkte und schließlich auch die Kapitalinvestments in China und die Rohstoffpreise betroffen sind. Faber: „Alan Greenspan ist für den Durchschnittsbürger, der auf die Kaufkraft seines Vermögens angewiesen ist, eine Bedrohung.“ Fabers Fazit ist einigermaßen unerfreulich, denn er rät Anlegern, sich von den Märkten fern zu halten und auf bessere Investmentzeiten zu warten, eine explizite Warnung spricht er für den US-Immobilienmarkt aus.
Hedgefondsmanager Zulauf erklärte im Jänner in der erwähnten Barron’s-Runde, dass in jedem anderen Land der Welt, das eine ähnliche Defizitsituation aufweisen würde, wie das bei den USA derzeit der Fall ist, Renten-, Aktienmarkt sowie die Währung kollabiert wären. Dies sei bisher nur deshalb nicht passiert, weil Asien – aus Eigeninteresse – den USA weiterhin Kredit gewährt, womit das Ende der Geschichte aber nicht verhindert, sondern nur aufgeschoben werde.
Immer mehr Beobachter befürchten nachhaltige Auswirkungen dieser Situation auf das Weltfinanzsystem. Wie die genau aussehen könnten, weiß derzeit niemand, und auch über das Ausmaß des Dollarpreisverfalls wagen nur die wenigsten eine Prognose. Manche scheuen aber nicht davor zurück wie etwa der 92-jährige Ex-Fondsmanager Sir John Templeton, der im Oktober des Vorjahres gegenüber der „International Herald Tribune“ offen aussprach, dass er sowohl zum Ausstieg aus US-Aktien als auch aus dem Dollar sowie aus US-Immobilien rate. Dem Dollar prophezeite die Investmentlegende, dass er gegenüber den anderen Leitwährungen etwa 40 Prozent an Wert verlieren werde. Das würde viele asiatische Länder, allen voran Japan und China, zwingen, ihre gewaltigen Bestände an US-Anleihen zu verkaufen und damit wiederum die Zinsen unweigerlich nach oben zu treiben – was letztlich zu einer Stagflation führen werde.

Gegenstimmen?
Was an den hier vorgestellten Meinungen – die Liste der mehr oder weniger prominenten Pessimisten ließe sich durchaus noch fortsetzen – irritiert, sind die Einhelligkeit und das Ausmaß der erwarteten Katastrophe. Kann es wirklich sein, dass unser Finanzsystem auf einen Abgrund zutaumelt, ohne dass jemand ernsthaft dagegen ankämpft? Gibt es ernst zu nehmende Gegenmeinungen? Natürlich gibt es die. Milton Ezrati, Investmentstratege der US-Fondsgesellschaft Lord Abbot’s, seit 1929 ein klassischer Value Manager, schrieb in einem Artikel im Februar dieses Jahres über das „Twin Deficit“ – also einerseits die Staatsverschuldung und andererseits das Außenhandelsdefizit der USA – , dass die ökonomischen Argumente hinter den Negativprognosen vieler Kommentatoren durchaus richtig seien. Ezrati stellt aber auch die Frage, wie wahrscheinlich das Eintreffen des prognostizierten Desasters sei bzw. wann dieses denn eintreten werde bzw. ob nicht auch noch Dinge passieren können, die eine Eskalation der Probleme noch sehr lange weiter verzögern werden. Ezrati glaubt nicht, dass die beschriebenen Prognosen eine brauchbare Grundlage für heutige Investmententscheidungen sind. „Die extremsten dieser Warnungen“, so Ezrati, „sind zumindest verfrüht.“
 
Eine alte Geschichte
Ezrati, der in den 90er Jahren Chefstratege bei Nomura war, weist auch darauf hin, dass keines der Schreckensszenarien für die Investment-Szene neu ist. Schon seit Anfang der 80er Jahre gibt es solche Prognosen, schon damals gab es Rekordwerte bei Budget- und Handelsdefizit, und auch damals haben die Experten befürchtet, dass die Zinsen noch viel höher steigen werden, als sie ohnehin schon waren – nichts davon ist passiert. Im Gegenteil, trotz des Defizits sind die Zinsen in den 20 Jahren seither gefallen, und in den 80er Jahren gab es eine der stärksten Bond-Haussen der Geschichte. Es stimme, dass die Situation heute völlig anders gelagert sei, aber bevor man sein Portfolio auf ein solches „Finanz-Armageddon“ ausrichte, sollte man doch noch einmal die Fakten überdenken.
So werde das Budgetdefizit der USA zwar leicht über 500 Milliarden US-Dollar betragen, was als absoluter Betrag einen Rekordwert darstelle, gemessen an der Gesamtgröße der Wirtschaft aber nur fünf Prozent des BIP ausmache und damit unter den Werten liege, die man Mitte der 80er Jahre sah, als das Defizit bis auf sechs Prozent kletterte. Auch während der Savings-and-Loan-Krise Anfang der 90er Jahre wurden sechs Prozent erreicht – ohne die Nation und damit die Welt in den Abgrund zu reißen. Auch die Angst, dass asiatische Investoren ihre Treasury Bonds massiv abstoßen könnten, hält Ezrati für übertrieben. Länder wie China und Indien hätten ihre Währungen an den Dollar gekoppelt, um ihren Exportstrom in die USA nicht zu gefährden. Das zwinge sie, laufend US-Dollars in Form von amerikanischen Zinspapieren – 2003 waren das bis Ende November 633 Miliarden US-Dollar – zu kaufen, um ihre Währung nicht aufwerten zu müssen. Diese Länder borgen den USA sozusagen das Geld für die Waren, die sie den USA liefern. Erst wenn dieses Kapital aus Asien ausbleibe, werde es wirklich ernst. Die Asiaten seien sich aber ihrerseits der Situation bewusst und werden sich, so lange es geht, hüten, den Dollar zu sehr unter Druck zu bringen, weil sie damit ihre eigenen Devisenreserven entwerten würden. Ezrati: „Asien sieht das als vergleichsweise geringen Preis dafür an, dass der Exportstrom nach Amerika anhält.“ Man kann nur hoffen, das Ezrati Recht behält.
Ob und wie Amerika – aber auch Europa – die Schuldenkrise in den Griff bekommt, lässt sich seriös nicht vorhersagen, auch ob weitere 15 Jahre Börsenstagnation vor uns liegen, weiß niemand mit Sicherheit. Sicher ist nur, dass das Weltfinanzsystem derzeit ein ernst zu nehmendes Problem vor sich herschiebt. Als Investor bzw. sein Berater sollte man das wissen und in der Anlagestrategie berücksichtigen. Konkret bedeutet das einmal mehr: breit diversifizieren, auch Alternative Investments (Futures- und Hedgefonds), die bei fallenden Kursen verdienen können, und Immobilien sowie Rohstoffe und Gold (in Aktien- und Wertpapierform bzw. physisch), die einen wirkungsvollen Inflationsschutz darstellen, beimischen.

Der Aktienmarkt und die Schulden – gibt es einen Zusammenhang?

Ein von vielen Beobachtern immer stärker in den Mittelpunkt gerücktes Argument ist die zunehmende internationale Verschuldung. Längst ist eine vollständige Rückzahlung der weltweiten Schuldenberge praktisch unmöglich geworden – das gesamte System funktioniert nur, so die Kritiker, weil alle Marktteilnehmer noch daran glauben. Was vielfach übersehen werde, sei die Tatsache, dass alle nationalen internationalen Schulden zugleich das Vermögen der Wohlhabenden sind – Bankguthaben, Anleihen oder Lebensversicherungen sind nichts anderes als Forderungen an die Schuldner. Sollte das Vertrauen in das aktuelle Finanzsystem verloren werden, könnte es sehr rasch kollabieren, Schulden und Vermögen wären zeitgleich mit einem Schlag verschwunden.
Jüngste Meldungen aus den USA zeigen, dass das Haushaltsdefizit weiter kräftig ansteigt. Der Präsident hat den Kongress über einen notwendigen Haushaltsnachtrag in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar informiert und inzwischen laufen bereits Gerüchte, wonach dieser Betrag schon in drei Monaten erhöht werden dürfte. Um hier kurzfristig zu sparen, verlagert die US-Regierung ihre neuen Schulden immer stärker in so genannte TIPS. Diese US-Staatsanleihen koppeln ihren Kupon an die Inflationsrate. Aktuell zahlen sie derzeit weniger als herkömmliche T-Bonds, steigt die Inflation aber, wird die Sache teuer.
Dass sich viele Experten (Warren Buffet, Jim Rogers etc.) äußerst skeptisch über die Zukunft des US-Dollar äußern, kann hier nicht überraschen.

Dividendenfonds – Lösungsansatz für harte Börsenzeiten?

Angesichts der derzeitigen „Begeisterung“ für Horrorszenarien drängt sich natürlich unweigerlich die Frage auf, was man denn nun als Investor tun kann, um sich gegen die scheinbar drohende Kapitalverluste zu schützen. Denn es könnte ja tatsächlich sein, dass die Auguren Recht haben (falls sie sich irren, muss man sich nicht weiter darüber den Kopf zerbrechen). Ein Mann, der sich darüber schon vor zehn Jahren den Kopf zerbrochen hat, ist der in den USA weithin anerkannte Wirtschaftsforscher, Finanzexperte und Autor Jeremy Siegel. 1994 behauptete er in seinem Buch „Stocks for the Long Run“ (Aktien für den langfristigen Anlagehorizont), dass Aktien langfristig die attraktivste Anlageform darstellen, weil sie eine Risikoprämie erwirtschaften, die kurzfristige Rückschläge mehr als ausgleicht.
Siegel rechnet nun in einem neuen Buch namens „Die Zukunft des Investierens“ vor, dass US-Aktien von 1802 bis 2003 einen durchschnittlichen realen Ertrag von 6,8 Prozent erwirtschaftet haben, was bedeute, dass man sein Kapital etwa alle zehn Jahre verdopple. Dass man in den 90er Jahren mehr verdient habe als in den letzten drei Jahren, sei normal und ändere nichts am langfristigen Trend.
Siegel äußert sich aber auch zu der spannenden Frage, mit welchen Aktien man solche Durchschnittsergebnisse in den nächsten Jahren erzielen können sollte. Um diese beantworten zu können, hat er die 50 größten Aktiengesellschaften der USA seit 1950 analysiert und dabei festgestellt, dass es nicht „heiße“ Aktien wie eine IBM oder eine Cisco sind, die langfristig die stabilsten Erträge bringen, sondern vergleichsweise langweilige Firmen wie der Nahrungsmittelkonzern Kraft Foods, Coca-Cola oder Namen wie Philip Morris und Standard Oil (heute Exxon-Mobil).
In der Langeweile liege die Stabilität, all diese Langzeit-Top-Performer erzeugen heute mehr oder weniger dieselben Dinge wie vor 50 Jahren. Philip Morris etwa hat
seit 1925 jährlich eine durchschnittliche Performance von rund 17 Prozent gebracht. Das Alter einer AG wird von Siegel als Indikator für langfristig gut Aussichten gewertet. Neu in den S&P 500 Index aufgenommene Titel performen im Allgemeinen nicht so gut wie ältere. Die Erklärung dafür ist die anfängliche Begeisterung der Anleger für die neuen Shooting-Stars (man muss als Unternehmen eine beträchliche Erfolgsstory hinlegen, um groß genug zu werden, damit man in den S&P 500 aufgenommen wird), was vor allem bewirke, dass diese Titel einfach zu teuer seien. Eine weiter wichtige Gemeinsamkeit dieser „Super-Aktien“ ist laut Siegel die überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite. Dass hier in den nächsten Jahren durchaus neues Anlegerinteresse entstehen könnte, haben einige Fondsanbieter inzwischen erkannt. Neben Jens Ehrhardt und der DWS, die beide international gestreute „Dividendenfonds“ anbieten, die sich gerade in der allerjüngsten Korrektur bereits bewährt haben (siehe Charts), vertreibt auch der Frankfurt Trust zwei Fonds (Europa und International), die diesem Prinzip folgen. Eine Gemeinsamkeit dieses Fondstyps ist die Indexunabhängigkeit, alle Manager setzen auf das Bottom-up-Prinzip. Ein weiterer Fonds, der gut zu Siegels Erkenntnissen passt, ist der Global Basics Fund von M&G, dessen Fondsmanager einerseits auf Unternehmen setzt, deren Produkte und Leistungen in allen Wirtschaftsphasen nachgefragt werden, und andererseits auf Firmen, die im derzeit von den Pessimisten ebenfalls favorisierten Rohstoffbereich tätig sind.

 

21.09.04 22:40

51345 Postings, 8702 Tage eckilumpensammler, extrem hohe Rohstoffpreise

kommen wohl davon, das die Wirtschaft weltweit so schlecht läuft?

Schulden sind kein Problem, wenn man die Raten zahlen kann, und das geht am besten bei moderaten Zinsen. Und die Börse läuft meist dann ganz ordentlich mit Angst.....

Grüße
ecki  

21.09.04 22:48

6422 Postings, 9045 Tage MaMoeInteressant fand ich auch folgende Meldung heute:

Aktienmarkt setzt auf Wahlsieg George Bushs
21.09.2004

Aktueller Kommentar zur US-Wirtschaft von John Hatherly, Head of Global Analysis bei M&G Investments:

Der Aktienmarkt setzt verstärkt auf einen Wahlsieg George Bushs und da ein solcher Wahlausgang sicher scheint, schlägt er sich bereits in den Marktpreisen nieder. Laut der September-Umfrage von Merrill Lynch gehen 66 % der befragten Fondsmanager von einem Wahlsieg Bushs aus, während nur 20 % einen Sieg Kerrys erwarten. Ich meine, dass andere Themen die Wall Street stärker beeinflussen werden als die Wahlen - etwa, ob die US-Wirtschaft ihren gegenwärtigen Schwachpunkt überwinden kann oder wie der Tenor der Quartalsberichte Anfang Oktober lauten wird. In bestimmten Sektoren ist mit Rallyes zu rechnen, beispielsweise im pharmazeutischen Sektor, sofern sich die Preispolitik für die Unternehmen nicht negativ verändert. Profitieren könnten auch ölfördernde Unternehmen angesichts der Aussicht auf die Erschließung neuer Fördergebiete. Der "faustische Pakt" zwischen den USA und China bleibt nach wie vor bestehen: Die USA können weiterhin billig chinesische Waren importieren. Dadurch heizen sie im Gegenzug das Wachstum in China an und recyceln die Dollarüberschüsse des asiatischen Landes. Massive Käufe von US-Staatsanleihen trugen dazu bei, den Dollar zu stützen und die Anleiherenditen zu senken. Niedrigere Renditen bei Anleihen wirken den Folgen des Anstiegs der kurzfristigen Zinsen entgegen und könnten die Wachstumsphase bei den Verbraucherausgaben verlängern.

---------------
MaMoe ....  

21.09.04 22:49

2621 Postings, 7252 Tage Nostra2Thx lumpi und ecki

wird mir jetzt klar auf was er wartet.
Bin sicher kein Pessimist,aber die Spitze
des kleinen Aufschwungs haben wir schon
hinter uns.  

21.09.04 22:57

2621 Postings, 7252 Tage Nostra2Maemo

Hab aber heute was anderes gehört.
Anscheinend wieder Gleichstand Bush-Kerry.
Der Irak Krieg entwickelt sich für Bush so
langsam zum Desaster.
Jeden Tag neue Horrormeldungen.  

21.09.04 23:03

6422 Postings, 9045 Tage MaMoeDiese EMail haben gestern alle Fondsmanager DEKA-

Invest -neben einigen anderen - erhalten; die Charts sind nicht mit drauf, da das PDF etwas schwierig zum reinstellen ist ...

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Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine Gewähr für ihre Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.

Volkswirtschaft Aktuell

Montag, 20. September 2004 Volkswirtschaftliche Abteilung DEKA Bank

USA: Wir erwarten eine Erhöhung der Leitzinsen auf 1,75 %

• Diesen Dienstag trifft der Offenmarktausschuss der US-Notenbank seine Zinsentscheidung. Wir erwarten,

dass die Notenbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf ein Niveau von dann 1,75 % erhöhen wird.

• Das FOMC sollte diskutieren, ob der diagnostizierte „soft patch“ länger als bislang erwartet anhält, welche

Auswirkungen die Ölpreisentwicklung auf Realwirtschaft und Inflation hat, und ob eine Pause im Zinserhöhungszyklus

eingelegt werden soll oder nicht.

• Über die Wortwahl des Statements sollte es daher eine größere Diskussion geben als über das Ausmaß der

Zinserhöhung. Das Wort „measured“ sollte solange im Statement beibehalten werden, wie keine Inflationsrisiken

zu sehen sind. Die Risiken zwischen Konjunktur und Inflation dürften als ausgeglichen angesehen

werden.

• Wir erwarten – abgesehen von dem morgigen Zinsschritt – für das zweite Halbjahr 2004 noch eine Zinserhöhung

im November mit 25 BP auf ein Niveau von dann 2,00 %. Beim Dezembermeeting sollte das

FOMC die Zinsen unverändert lassen.

1. Diesen Dienstag wird sich der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank zu seiner turnusmäßigen

Sitzung zusammenfinden und aller Wahrscheinlichkeit nach die Leitzinsen um 25 BP auf

ein Niveau von dann 1,75 % erhöhen. Wir erwarten für Ende 2005 ein Niveau von 3,75 %. Dieser

Wert entspricht in etwa dem Niveau, der von unserem Prognoseinstrument DekaBank-Fed-Indikator1 angezeigt

wird. Der Scoring-Wert blieb – bedingt durch die gedämpftere Konjunkturentwicklung – in diesem Monat auf

dem Niveau des Vormonats verharren.

DekaBank-Fed-Indikator

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FedFund

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Bere ich re strik tive r Geldpolitik

Quelle: DekaB ank

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Prog nos e

Quel le: B lo o mb erg , D ek aB ank

1 Der Dekabank-Fed-Indikator kondensiert in vier Säulen 22 Makroindikatoren der US-Volkswirtschaft zu einem

Geldpolitikscore mit einem Vorlauf vor den Zinsentscheidungen der Fed von 3 bis sechs Monaten. Ein Wert

von Null deutet auf eine extrem expansive, ein Wert von 100 auf eine extrem restriktive Geldpolitik hin. Ein

Score von 50 bedeutet eine neutrale Geldpolitik. Nähere Angaben zum DekaBank Fed-Indikator auf dekabank.

de/economics.

2

Die Basis der Zinsentscheidung

2. Die Diskussion im FOMC sollte durch drei Fragen bestimmt sein: Erstens, weitet sich der von Notenbankchef

Greenspan schon im Juni angesprochene „soft patch“, also die leichte Schwäche der Realwirtschaft

seit Juni, zu einer anhaltenden Schwächeperiode aus? Zweitens, drohen von Seiten der Ölpreise Gefahren

für die Realwirtschaft und die Preisstabilität? Drittens, wenn die realwirtschaftliche Entwicklung gedämpfter

verlaufen sollte, muss und kann dem durch eine Pause im Zinserhöhungszyklus Rechnung getragen werden?

Der Hintergrund der Zinsentscheidung

3. Realwirtschaftlich hat der Aufschwung an Fahrt verloren: Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktsprodukts

im zweiten Quartal wurde von bereits enttäuschenden 3,0 % qoq (ann.) auf 2,8 % herunterrevidiert.

Insbesondere der Konsum zeigte sich durch die hohen Ölpreise getroffen. Dagegen war der Arbeitsmarktbericht

vom August mit 144 Tsd. zusätzlich geschaffenen Stellen wieder etwas freundlicher,

nach den enttäuschenden Zahlen vom Juli (+32 Tsd. Stellen). Gegeben die massiven geld- und fiskalpolitischen

Impulse ist eine solche Zahl dennoch nicht zufriedenstellend, benötigt die Wirtschaft doch jeden Monat

rund 150 Tsd. neue Stellen, um die durch das Bevölkerungswachstum bedingten zusätzlichen Arbeitsplätze in

den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Daten des dritten Quartals werden zeigen, ob die konjunkturelle

Schwäche länger anhält als bislang erwartet. Fed-Chef Greenspan zeigte sich zuletzt hinsichtlich der

konjunkturellen Entwicklung optimistischer als noch im August-Statement zum Zinsentscheid: „...the expansion

has regained some traction.“.

4. Hinsichtlich der Inflationsentwicklung schlug Greenspan trotz des massiven Anstiegs der Ölpreise

in den letzten Wochen und Monaten ebenfalls einen optimistischen Ton an. Die Verbraucherpreise

befanden sich im August in einem Bereich, in dem sich die Fed sehr wohl fühlt: Die Kernrate des CPI lag bei

lediglich 1,7 %, der auf das Jahr hoch gerechnete Sechsmonatsdurchschnitt der Kerninflation ist wieder im

Sinken begriffen, die Headline Inflation befindet sich bei nur 2,7 % – und dies trotz Ölpreisanstieg. Die Fed hat

somit mit ihrer Prognose vom Frühjahr, dass der enorme Anstieg der Inflationsrate im ersten Halbjahr 2004 nur

temporärer Natur ist, recht gehabt.

5. Die Fed steht dennoch vor einem Dilemma: Einerseits wirken die hohen Ölpreise wie eine Besteuerung

des Konsums, so dass die damit einher gehenden Belastungen für die Konjunktur die Fed vorsichtiger an der

Zinsschraube drehen lassen sollten. Andererseits erhöht der Anstieg der Ölpreise die Inflationsgefahren und

damit die Notwendigkeit für die Fed, die Zinsen stärker anzuheben. Eine Zentralbank, die als wenig glaubwürdig

bei der Bekämpfung von Inflation gilt, muss den zweiten Punkt fokussieren. Eine Zentralbank, die über

eine hohe Glaubwürdigkeit besitzt, die Preisniveaustabilität zu sichern, kann hingegen den ersten Punkt ernster

nehmen. Wir erwarten zwar, dass die Ölpreise nachhaltig hoch bleiben werden. Da die Fed aber

auf ihre hohe Glaubwürdigkeit als „inflation fighter“ setzen kann, wird sie ihre Zinspolitik vor allem

zur Stabilisierung der Konjunktur einsetzen. Eine längere Pause sollte das FOMC im Zinserhöhungszyklus

aber nicht einlegen. Dafür sind die zins- und ölpreisbedingten Inflationsrisiken dann doch zu groß

und die Konjunkturrisiken zu gering.

6. Der Forschungsstab der Fed sollte bei diesem Meeting insbesondere eruieren, wie sich die nachhaltig

hohen Ölpreise auf die Inflationsentwicklung und die Konjunktur auswirken. Weiterer Fokus der

Prognosen sollten zusätzliche adverse Effekte auf die Realwirtschaft sein: Denn die Erwartung, dass

die Fed die Zinsen sukzessive erhöhen wird, sollte die Auflösung sogenannter „carry trades“ (Verschuldung am

kurzen Ende und Kauf langfristiger Staatsschuldtitel) durch die Finanzinstitute provozieren. Der damit einher

3

gehende Zinsanstieg würde die hoch verschuldeten Konsumenten belasten. Zumal eine Abschwächung des

Wachstums in China die Exportentwicklung der USA dämpfen wird. Auch wenn sich das USLeistungsbilanzdefizit

auf einem Rekordhoch befindet, und das FOMC das damit einher gehende Risiko

einer massiven Abwertung auf seinem letzten Meeting diskutiert hat, so wird es doch keinen Einfluss auf

die morgige Entscheidung haben, da es eher ein Problem für die mittlere Frist darstellt.

Ke rnin fla tionsra te CP I

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Quelle: B ureau o f Lab o r S t at ist ics, D ekaB ank

Ölpreis und Inflationsentwicklung

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Core CPI

Offizieller Preis für Saudi Light

Durchschnittspreis für importiertes Rohöl (USA)

Preis für WTI Quellen: DekaBank, EIA

%

Das voraussichtliche Statement

7. Für das Statement zum Zinsentscheid sind kaum Änderungen zu erwarten. Im letzten Statement

im Juni 2004 stand: „The Federal Open Market Committee decided today to raise its target for the

federal funds rate by 25 basis points to 1-1/2 percent. The Committee believes that, even after this action, the

stance of monetary policy remains accommodative and, coupled with robust underlying growth in productivity,

is providing ongoing support to economic activity.” Dieser Teil des Statements sollte unverändert beibehalten

werden.

8. “In recent months, output growth has moderated and the pace of improvement in labor market conditions

has slowed. This softness likely owes importantly to the substantial rise in energy prices. The economy

nevertheless appears poised to resume a stronger pace of expansion going forward. Inflation has been somewhat

elevated this year, though a portion of the rise in prices seems to reflect transitory factors .” Möglich

ist, dass der Satzteil „[t]he economy nevertheless appears poised to resume a stronger pace of expansion

going forward“ ersetzt wird durch „...the expansion has regained some traction.“

9. “The Committee perceives the upside and downside risks to the attainment of both sustainable growth

and price stability for the next few quarters are roughly equal.” Die Risikoeinschätzung sollte beibehalten

werden.

10. “With underlying inflation still expected to be relatively low, the Committee believes that policy accommoda-

tion can be removed at a pace that is likely to be measured. Nonetheless, the Committee will respond to

changes in economic prospects as needed to fulfill its obligation to maintain price stability.” Dieser Teil sollte

ebenfalls beibehalten werden.

Der zweistufige Zinserhöhungszyklus

11. Das FOMC befindet sich momentan auf der ersten Stufe eines zweistufigen Zinserhöhungsprozesses

hin zu einem geldpolitisch neutralen Niveau der Leitzinsen. In der ersten Phase ist es das Ziel des

FOMC, die Leitzinsen vom „Deflationsniveau“ von 1% auf ein Niveau von etwas 2 % zu erhöhen. Bei einer

4

Kerninflationsrate für den Preisindex der Konsumausgaben PCE von 1,5 % würden sich die realen Leitzinsen

damit nicht mehr in negativem Terrain befinden und damit inhärenten Inflationsdruck implizieren. Wir erwarten,

dass die erste Phase nach dem Meeting am 10. November mit zwei Zinserhöhungen um jeweils 25 BP

morgen und im November abgeschlossen sein sollte. Für Dezember erwarten wir aufgrund des geringen

Handelsvolumens an den Märkten und damit starken Effekten von Zinsänderungen auf die Märkte eine Pause

im Zinserhöhungszyklus.

12. Die häufige Betonung des Satzteiles „accomodative monetary policy“ (expansive Geldpolitik) in den Reden

der Fed-Vertreter deutet darauf hin, dass das FOMC ein Zinsniveau von 2 % bis 2,5 % als ein Zinsniveau

ansieht, das mindestens erreicht werden muss. Grund ist, dass das FOMC erst begann, von einer

akkomodierenden Geldpolitik zu sprechen, als es die Leitzinsen im Januar 2002 von 2 % auf 1,75 gesenkt

hatte. Bei einem Wert von 1,75 % würden sich die Leitzinsen mit ausreichendem Abstand über dem impliziten

Inflationsziel der Fed von 1,5 % für den Kernpreisindex der persönlichen Konsumausgaben PCE befinden.

Zudem benötigt das FOMC Spielraum, adversen Schocks zu begegnen.

13. Im neuen Jahr beginnt dann die zweite Phase des Zinserhöhungszyklus, die wesentlich von den

Konjunktur- und Inflationsdaten abhängen wird. Ziel in dieser Phase wird ein geldpolitisch neutrales Niveau

von 3 % bis 5 % der Leitzinsen sein, bei dem sich die Wirtschaft weder überhitzt noch unterkühlt. Je näher

das FOMC der unteren Grenze des neutralen Zinsniveaus von 3 % kommt, desto geringer wird die Dringlichkeit

weiterer Zinserhöhungen werden.

14. Entscheidend für die Zinsentwicklung in diesem und im nächsten Jahr werden die Entwicklungen

auf dem Arbeitsmarkt, dem Ölmarkt sowie die geopolitische Lage sein: Für den US-Arbeitsmarkt

ist für die Zukunft eine weitere Besserung zu erwarten. Für den Ölmarkt ist dagegen weiter mit hohen Ölpreisen

zu rechnen. Beides zwingt die Notenbank zu höheren Leitzinsen. Und je höher das Leitzinsniveau, desto

mehr Spielraum hat die Notenbank, die Zinsen zu senken, um den adversen Folgen eines Terroranschlags zu

begegnen.

Dr. Guido Zimmermann, Tel.: 069/7147-3760, E-Mail: Guido.Zimmermann@dekabank.de

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MaMoe ....
 

21.09.04 23:05

2621 Postings, 7252 Tage Nostra22.amerikanische Geisel

wurde jetzt auch enthauptet.
Bush erklärt vor der UNO,er würde das selbe wieder machen.
Glaub das kommt nicht gut rüber?  

21.09.04 23:12

2621 Postings, 7252 Tage Nostra2ok mamoe

der Thread geht um die DAX Charts,
von Lolo super gemacht,will
hier nicht weiter politisieren.

Machs jut  Nostra  

21.09.04 23:19

10665 Postings, 7264 Tage lumpensammlerIch versuch's ja immer kritisch zu sehen

Also, bis April/Mai war ich auch total bullisch, und dachte, dass die 4.500 im Dax nicht mehr fern seien. Das wurde nicht geschafft, obwohl zu diesem Zeitpunkt die höchsten Zuwachsraten in der Wirtschaft zu verzeichnen waren. Deshalb kann ich es mir jetzt im Moment schwer vorstellen, dass eine fundamental getriebene Rallye stattfindet. Wie gesagt, ausschließen kann man sie nie, aber die wirtschaftlichen Risiken und Rahmenbedingungen erachte ich als zu hoch, im Vergleich zu den Boomphasen der Neunziger, wo kein Lüftchen das Wasser getrübt hat.

Zu den langfristigen Crash-Szenarien: Ja, das sehe ich so ähnlich wie die meisten der zitierten Spezialisten, denn das Schneeballsystem kann nicht ewig weiter gehen. Wer das glaubt, ist wirklich blauäugig. Allerdings habe ich null Ahnung, wann dieses worst case Szenario eintritt. Ich denke mal, innerhalb der nächsten 20 Jahre.

@ecki: Das ist es ja. Die Rohstoffpreise steigen, weil die Weltwirtschaft wächst und natürlich auch, weil diese Hausse spekulativ getrieben ist. Die Betonung liegt aber auf Welt- und nicht auf Wirtschaft. D.h. China, Indien und Rußland spielen jetzt plötzlich mit beim Spiel des Westens. Sie fragen diese Rohstoffe mit dramatischen raten nach und machen sie dadurch teuer. Nur können deren Betriebe die Rohstoffkosten durch geringe Löhne ausgleichen. Der produktive Westen kann das aber nicht. Damit reduzieren diese Newcomer nicht nur den Profit der westlichen Firmen, sie nehmen uns auch die Arbeitsplätze, die wir und vor allem die USA für unser Inlandswachstum brauchen. Da sehe ich den fundamentalen Unterschied zu vorangegangenen Boomphasen. Die exportschwache USA wird als erster darunter leiden und dann Europa zum Teil mit nach unten ziehen (nach unten heißt für mich nicht absoluter Crash). Zudem kommen einfach zu viele Schwächezeichen aus den USA. Das doppelte Defizit ist natürlich ein langfristiges Problem, die private Verschuldung der Amerikaner aber ein viel kurzfristigeres. Da in den letzten Jahren die Realeinkommen so gut wie gar nicht gestiegen sind, die Verschudung aber dramatisch angestiegen ist, bleibt relativ wenig Luft für weitere Konsumsteigerungen. Das sehe ich als die Achillesverse 2005. Deshalb bin ich bear, nicht mehr, nicht weniger.

Von den 2005er Bullen hört man da nur wenig fundamentale Gründe, wie ich finde.  

21.09.04 23:29

10665 Postings, 7264 Tage lumpensammlerecki

Die Raten werden im Westen doch schon seit Jahren nur mit noch höheren Schulden bezahlt. Die Schieflage der Sozialsysteme wird das eher noch verschlimmern. Der Schneeball rollt, langsam zwar, aber er rollt.  

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