Auszug aus der Studie der Hamburgischen Landesbank!
Kaufen 8. April 2002 P&T Technology
Kennzahlen in Mio. EUR
2000 2001 2002e 2003e 2004e 2005e
Gesamtleistung 45,2 218,0 400,8 500,1 595,9 654,5 EBIT 2,1 10,3 23,0 30,9 39,0 45,2 EBIT-Marge (%) 4,68 4,75 5,74 6,17 6,55 6,91 Vorsteuer-Ergebnis 2,3 11,1 22,9 30,3 38,2 44,5 Steuerquote (%) 42,43 40,82 40,00 40,00 39,50 39,00 Jahresüberschuß 1,4 6,7 12,3 16,3 20,9 24,5 EPS in EUR 0,14 0,58 1,04 1,37 1,75 2,05 DPS in EUR 0,00 0,00 0,52 0,68 0,87 1,03 KGV 50,8 12,3 6,8 5,2 4,1 3,5
Ehrgeizige Ziele im Ausland
Ergebnis unter Plan, Ziele etwas zurückgeschraubt
Im Jahr 2001 stieg der Umsatz von P&T von 44,0 auf 191,5 Mio. EUR. Das EBIT legte von 2,1 auf 10,4 Mio. EUR zu. Während das Umsatzziel von 166 Mio. EUR deutlich übertroffen wurde, liegt das EBIT rund 16% unter dem Zielwert von 12,4 Mio. EUR. Ursache dafür ist, daß sich der Verkaufsstart des P&T-Systems verzögert und die Realisation dreier deutscher Zukaufpro-jekte sowie eines US-Projektes auf dieses Jahr verschoben hat. 2001 wurden 16 Windparks mit 157 MW in Deutschland in Bau genommen. Hinzu kommen jeweils ein Windpark in Polen und in Griechenland, mit deren Bau begonnen wurde. Die Ziele für das Jahr 2002, 400 Mio. EUR Umsatz und 23 Mio. EUR EBIT, hat P&T zwar gegenüber der IPO-Planung (424 bzw. 27 Mio. EUR) etwas zurückgeschraubt, aber die Pläne im Ausland sind weiterhin ehrgeizig. Der Anteil des Auslandumsatzes soll von 10 auf 50% steigen. Unter den börsennotierten Konkurrenten hat momentan lediglich Energiekontor ausländische Windparks in der Realisation.
Erfolgsfaktor Vertrieb
Das zweite Vertriebsstandbein von P&T ist die 55%ige Tochter EECH. Die EECH hat bereits 2001, im Jahr ihrer Gründung, schwarze Zahlen geschrie-ben. Es wurden 5 deutsche Windparkfonds mit einem Volumen von 84,0 Mio. EUR plaziert. Das eingeworbene Eigenkapital machte dabei 20,2 Mio. EUR aus. Mit innovativen Produkten und strategischen Partnerschaften mit Assekuranz und Banken will die EECH 2002 ihre Vertriebsaktivitäten euro-paweit ausbauen. Der professionelle Auftritt der P&T-Tochter macht deutlich, daß sich das Geschäftsmodell von P&T durch die Erweiterung der Wert-schöpfungskette wesentlich verbessert hat. Die EECH könnte schon in die-sem Jahr der entscheidende Pluspunkt der Hamburger gegenüber der im Auslandsgeschäft noch wenig erfolgreichen deutschen Konkurrenz werden. Der entscheidende Faktor für die Realisierung von Auslandsprojekten ist die Erschließung von Absatzkanälen. Ein wichtiger strategischer Schritt ist des-halb die Zusammenarbeit zwischen P&T und dem internationalen Finanz-dienstleister Matrix Global Investments Ltd., London. Durch eine gegenseiti-ge Kapitalbeteiligung wird P&T die Beziehung zu Matrix festigen. In drei Tranchen à 150.000 Aktien wird P&T das Grundkapital um insgesamt 450.000 Aktien bis 2003 erhöhen und im Gegenzug Anteil an Matrix erwer-ben. P&T ist bevorzugter Lieferant für Windparkprojekte für den von Matrix initiierten Noble III Fonds. Der Fonds hat ein Eigenkapitalvolumen von 160 Mio. EUR, das für regenerative Energieprojekte genutzt werden soll. P&T hat bereits seine ersten beiden ausländischen Windparks an den Noble III Fonds verkauft.
Ausbau der Projektpipeline, auch offshore
Um den mit 31 Mitarbeitern der EECH relativ großen Vertriebsapparat ausla-sten zu können, arbeitet P&T mit unverminderten Anstrengungen an dem Ausbau der Projektpipeline, die derzeit 1.900 MW an geprüften Projekten umfaßt. Davon entfallen 330 MW auf Deutschland, 1.450 MW auf das Aus-land und 120 MW auf ein Offshore-Projekt in Polen. Darüber hinaus befinden sich weitere Projekte mit einem Volumen von 2.210 MW im Prüfungsstadium. P&T hatte stets betont, sich nicht an deutschen Offshore-Projekten beteiligen zu wollen. Bezüglich des Auslandes wurde die Offshore-Strategie nun kon-kretisiert. Ein erstes Projekt ist für Polen veröffentlicht worden. Das Manage-ment geht davon aus, daß die Rahmenbedingungen in Polen wesentlich bes-ser sind und damit die finanziellen Risiken überschaubar bleiben. Die Was-sertiefe an dem 5 Seemeilen vor der Küste liegenden Standort beträgt zwi-schen 4 und 20 Meter. In den nächsten 18 Monaten ist ein Budget von 1,0 Mio. EUR für die für die Baugenehmigung notwendigen Studien vorgesehen. Aufgrund der fehlenden Einspeiseregelungen ist der polnische Windmarkt momentan kritisch zu sehen. Der aussichtsreichste Onshore-Markt ist aus Sicht von P&T momentan Italien, auf den allein ein Volumen von 500 MW entfällt. Noch in diesem Jahr sollen hier erste größere Projekte in Angriff genommen werden. Wir sehen aber aufgrund von Veränderungen bei der Einspeisevergütung hin zu einem Han-del mit grünen Zertifikaten auch hier gewisse Unsicherheiten. Interessant ist jetzt wieder die USA. Nach der Verlängerung der PTC für zwei Jahre sollten jetzt die aufgeschobenen Projekte umgesetzt werden können.
Anpassung der Bewertung
Entsprechend der von P&T revidierten Umsatz- und Ertragserwartungen s o-wie des Verwässerungseffektes durch die Kapitalerhöhung haben wir unsere Prognoserechnung für 2002 und die Folgejahre leicht nach unten angepaßt. Weniger groß sind die Erwartungen für das P&T-System, dessen aktive Ver-marktung sich verzögert. Auch in diesem Jahr wird mit keinem (nenneswer-ten) Umsatz gerechnet. Dennoch ändert sich nichts an der Tatsache, daß die P&T-Aktie unter dem von uns ermittelten fairen Wert von 16,75 EUR notiert. Die P&T-Aktie bleibt deshalb für uns ein klarer Kauf mit einem Kursziel von 16,75 EUR auf Sicht von 12 Monaten. |