bin zwar auch ein Agnostiker, aber ich finde, man muss im Gegenteil sogar Kritik an der Ausprägung und Interpretation der Weihnachtsgeschichte üben. Zum einen ist die Geschichte der schwangeren Jungfrau, die einen Gott oder Gottessohn gebiert so alt wie die Menschheit selbst und kommt in den Mythen aller Kulturen vor. Dreimal dürft ihr raten, an welchem Tag der Gottessohn jeweils geboren wurde. Auch die Babylonier oder die Römer kannten diesen Kult. Bei den Römern war dies ein Militärkult: Mithras, Sol Invictis, der Sonnengott, von einer unbefleckten Jungfrau geboren am 24.12. Es ist allgemein bekannt, dass die Römer damals auch in Palästina und Syrien waren, wo man heute noch einige solcher Mithras-Tempel bewundern kann, deren Hauptbild dem des Abendmahles auffällig ähnlich sieht. Aber das ist vermutlich nur eine zeitliche Parallele zur Jesusgeschichte, denn die Weihnachtsgeschichte sollte spätestens dann jedem Bibelkundigen suspekt werden, wenn er feststellt, dass sie nur in zwei Evangelien vorkommt. Der Verdacht liegt nahe, dass bei diesen Büchern etwas hinzugefügt wurde. Die Geschichte der Evangelien ist leider eine Geschichte der Fälscher und der Manipulation, die vermutlich vor allem von Konstantin oder für ihn betrieben wurde. Und siehe da, dieser römische Imperator war ein Militärführer, mithrasgläubig. Was macht so ein mächtiger Mann, wenn er konvertiert? Wie bringt man ihn dazu? Man bringt zwei Mythen zusammen, und was nicht passt, wird passend gemacht.
Heute haben wir dann eine Weihnachtsgeschichte, die das höchste Fest der Christenheit darstellt, die die Menschwerdung Gottes und den Aufruf zur Mitmenschlichkeit in Form der Herbergssuche und der Geburt im Stall zelebriert, und die uns nahelegt, die Mitmenschen auf Herbergssuche alle aufzunehmen, wie von den Kanzeln heute und morgen massenweise gepredigt wird.
Leider ist die Welt nicht so einfach, vor allem wenn man bedenkt, dass die Geschichte dahinter erfunden und erlogen ist. |