INTERVIEW: Softline sieht sich als Opfer der allgemeinen Börsenbaisse
HANNOVER (dpa-AFX) - Der Software-Vertrieb Softline erklärt sich den anhaltenden Kursverlust seiner Aktie auf zuletzt 21 Euro mit dem Markttrend. Die Aktie, deren Hoch bei 64,20 Euro lag, habe zwar gelitten, das liege aber nicht an den Fundamentaldaten, sagte Peer Blumenschein, Vorstandsvorsitzender der Softline AG,am Freitag im Gespräch mit dpa-AFX in Hannover. In einem "schonungslosen Markt" hätten alle Titel nachgegeben, die die Börse nicht komplett verstanden habe. Wenn der Markt wieder steige, werde auch die eigene Aktie wieder zulegen, Analysten sähen das Kursziel bei 35 Euro. Schließlich erwirtschafte sein Unternehmen seit 17 Jahren Gewinne, außer in diesem Jahr, weil der Börsengang das Ergebnis belastet habe, fuhr der Firmenchef fort. Für das Geschäftsjahr 1999/2000 hatte der Konzern einen Gewinn vor Steuern (EBT) in Höhe von 136.000 Euro ausgewiesen bei einem Gewinn vor Zinsen, Steuern, Zu- und Abschreibungen (EBITDA) von 346.000 Euro. Der Nettoverlust habe bei 606.000 Euro gelegen. Das Minus erklärte die Firma mit höheren Steuerzahlungen infolge der Bilanzierung nach den Richtlinien des US-GAAP sowie mit Einkaufsverlusten durch den hohen Dollar und Einmaleffekten aus einer Werbekampagne. Ziel des Unternehmens sei es, bis zum Ende des Geschäftsjahres am 30. Juni 2001 den Umsatz organisch auf rund 100 Mio. Euro zu verdoppeln, ergänzte Blumenschein. Zum 30. Juni 2000 habe der Umsatz 42 Mio. Euro betragen. Als Ergebnis werde seine Firma "einige Millionen Euro" ausweisen. Von einem "Cash burn" könne bei Barmitteln von 36 Mio. Euro nicht die Rede sein. Das Offenburger Unternehmen vertreibt Software für das Internet und Intranet bis zu Technologie und Wissenschaft reicht. Einen vergleichbaren Konkurrenten gebe es am Neuen Markt keinen, erläuterte Blumenschein. Die Preise für die angebotenen Produkte bewegten sich in einem Rahmen von 100 bis 2.750 Euro. Softline biete die gesamte Palette an Software-Dienstleistungen mit Ausnahme der Software-Entwicklung an. Der Vertrieb sei unabhängig und verfüge übermehr als 100 Lieferanten./fl/aka/mr |