Den NAV erachte ich als sehr realistisch, weil die zugrunde liegenden Finanzdaten sicherlich nicht aus der Luft gegriffen sind und der WACC, der ja angegeben wird, völlig in Ordnung ist. Zudem wird der NAV ja laufend angepasst. Schau dir vor allem die Conference-Calls-Präsentationen an, da stellst du fest, dass es laufend Zu- und Abschreibungen gibt und das vor allem die Neuerwerbe erst sukzessive und alles andere als aggressiv bewertet werden. Der NAV ging ja in den letzten Jahren nicht wegen mangelndem Realitätssinn verloren, sondern wegen der dem NAV innewohnende Zeitverzögerung. Schon x-fach erläutert. Nach Rekordexits (und damit Wegfall aus dem Portfolio-NAV) und einem sog. Übergangsjahr plus der Vollkonsolidierung der Neuerwerbe erst nach 6 Monaten und dann auch alles andere als aggressiv, ist eine langsame Erhöhung des NAV die logische Folge. Und zudem ist die Wirtschaftslage seit circa 5 Jahren eine andere, als die 5 Jahre davor. Brexits, Handelskonflikte, Terroranschläge und Corona sind sozusagen neue Dinge. Und dann kommen ja noch die "Politischen Börsen" hinzu.
Und ja, natürlich ist das Aurelius-Portfolio nicht leicht einzuschätzen. Auch dies sagen wir auch schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Hoffentlich dringen wir endlich mal damit durch.
Und die Gehältersache ist nur deswegen ein Thema, weil es von der aufmerksamkeitsgeilen SdK oppotunistisch in die Börsenmedien gedrückt wurde. Letztes Jahr auf der HV haben sie dieselbe Leier gesungen und auch die Jahre zuvor. Aber erst jetzt im Corona-Jahr erachteten sie es für nötig, die völlig typische und wertstiftende Vergütungsstruktur öffentlich anzuprangern. Ohne Corona hätten sie es nicht getan, jede Wette. Ich jedenfalls finde es ebenso gut, dass der Vorstand nächstes Jahr sehr wenig verdienen wird, wie er dieses Jahr viel verdiente. Das ist mir durchaus lieber, als weniger schwankende und konstant hohe Gehälter andernorts. Davon abgesehen ist die Gehaltssache in jedem Unternehmen und bei jedem Aktionär Ansichtssache. Es scheidet halt die Geister.
Wer es nicht versteht zu traden, wer keine Seitwärtsphasen aushalten kann, wer die Fundamentals nicht einschätzen kann, oder wer kein klassischer Longie ist, der hatte, hat und soll auch zukünftig bei Aurelius nichts verloren haben. Davon profitieren alle. |