Informieren Sie sich vor einem Möbelkauf ausführlich, um nicht in eine der Verkaufsfallen zu tappen. (Foto: dpa)
Ein Insider verrät: Die Tricks der Möbelverkäufer
Rabatte und Sonderangebote wohin man sieht – der Möbelhandel gilt als Goldgrube für Schnäppchenjäger. Alles Augenwischerei, warnt ein Ex-Verkäufer in seinem Buch: Mit seinen Insider-Tipps gehen Sie den Verkäufern nicht auf den Leim.
Möbel-Profi: So kontern Sie richtig - 7 Tricks, 7 Tipps
Winterzeit – Kuschelzeit: Wenn bloß das Sofa nicht schon so durchgesessen wäre. Und an den alten Esstisch aus der Studentenbude passt die weihnachtliche Gästeschar beim besten Willen nicht! Höchste Zeit für neue Möbel? Nur nichts überstürzen, rät Möbelexperte Heinz G. Günther aus Billigheim(!)-Ingenheim bei Stuttgart in seinem Buch "Clever Möbel kaufen": „Wer es eilig hat, zahlt beim Möbelkauf meist drauf!“ Sein wichtigster Rat an alle Möbelkunden: „Auf keinen Fall unter Druck setzen lassen und in Ruhe Preise vergleichen, bevor Sie den Kaufvertrag unterschreiben“.
Egal, ob es sich um eine befristete Rabattaktion oder einen individuellen Preisnachlass des netten Möbelverkäufers - "nur weil Sie es sind“ – handelt: Eine gesunde Portion Skepsis ist bei Preisgesprächen auf jeden Fall angebracht. Auch wenn die Möbelbranche beim Erfinden immer neuer Rabatte eine unglaubliche Kreativität an den Tag legt, ist vom angeblichen Preisverfall nämlich im Portemonnaie nicht viel zu spüren. Ganz im Gegenteil: Die Verbraucherpreise für Möbel steigen seit Jahren an. So kostete z.B. ein Kleiderschrank laut Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes im Juni 2006 rund sieben Prozent mehr als Anfang 2000.
Im nächsten Jahr wird sich der Trend zur Augenwischerei eher noch verschärfen. Zum einen klagt die Möbelindustrie lauthals über steigende Holz- und Energiekosten, die sie an den Handel weiterreichen will. Branchenexperten rechnen mit Preissteigerungen von etwa fünf bis acht Prozent. Dazu kommt noch die Mehrwertsteuererhöhung um drei Prozentpunkte auf 19 Prozent. Statt die unpopulären Preissteigerungen gleichmäßig über das ganze Sortiment zu verteilen und an alle Kunden zu gleichen Teilen weiterzugeben, wird der Möbelhandel seine bewährte "Mischkalkulation“ fortsetzen.
Sprich: Was beim einen Geschäft an Rendite fehlt, wird beim nächsten möglichst wieder draufgebuttert. Wer also an der Kasse klaglos hinblättert, was auf dem Preisschild steht oder sich vom geschulten Verkaufspersonal um den Finger wickeln lässt, zahlt vermutlich einen überhöhten Preis. Wer nicht anderer Leute Rabatte subventionieren will, informiert sich vor dem Kauf am besten über die gängigsten Tricks der Möbelverkäufer.
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