Dortmund 22.3.2011, 13.28 Uhr (dpa)
In einer eiligst nach dem Morgentraining einberufenen Pressekonferenz in den Katakomben der Signal-Iduna-Arena ließ Hans-Joachim Watzke die Bombe hoch gehen. "Jürgen Klopp ist ab sofort nicht mehr Trainer der Bundesligamannschaft von Borussia Dortmund". Bei nur einem mageren Punkt aus den letzten beiden Spielen, sehe man das angepeilte und schon sicher geglaubte Saisonziel Platz 1 akut gefährdet. Der Vorsprung auf den hartnäckigsten Verfolger Bayer Leverkusen sei bedrohlich zusammengeschmolzen.
Der Trainer soll nach den zuletzt wenig erfolgreichen Spielen nicht nur gegenüber Journalisten,sondern auch in der Mannschaftskabine und auf den Spielersitzungen zunehmend ausfällig geworden sein. Das im Verein implementierte Frührwarnsystem hätte dringenden Handlungsbedarf signalisiert, um die Realisierung des gesetzten Saisonziels nicht zu gefährden.
Wie Hans-Joachim Watzke gegenüber den verdutzten Sportjournalisten jedoch nachdrücklich betonte, sei den Verantwortlichen die Entscheidung nicht leicht gefallen. Man wollte nicht zuletzt dem seitheringen Trainer, unschöne aus der Südwand durch das Stadion hallende Sprechgesänge: "Kloppo raus!" ersparen. In einem vertraulichen Vieraugen-Gespräch hätte man die aktuelle sportliche Situation eingehend analysiert. Dabei seien unüberbrückbare Differenzen im Hinblick auf das Erreichen des gesteckten Saisonziels zutage getreten.
Insbesondere die Länderspielpause sollte der neue Trainer nutzen, um die Mannschaft kennen zu lernen und optimal auf das vorentscheidende Spiel gegen den Verfolger Nr. 2, Hannover 96, am 2. April einzustellen. Unter anderem hätten Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann schon signalisiert, dass sie als mögliche Nachfolger bereit stünden. Als Geheimfavorit wird allerdings ein alter Bekannter gehandelt, Matthias Sammer.
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