Berliner Schule kapituliert wegen Schülergewalt
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neuester Beitrag: 23.01.09 20:25
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eröffnet am: | 30.03.06 09:08 von: | lassmichrein | Anzahl Beiträge: | 307 |
neuester Beitrag: | 23.01.09 20:25 von: | daxcrash200. | Leser gesamt: | 42294 |
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wir könnten ihnen also nur die staatsbürgerschaft wieder aberkennen (geht nicht) oder wir müssen sie irgendwie integrieren.
aber wie?
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(..und abgesehen davon, dass wir z.T. über deutsche Staatsbürger diskutieren)
Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet (Aufenthaltsgesetz - AufenthG)
§ 4 Erfordernis eines Aufenthaltstitels
(1) Ausländer bedürfen für die Einreise und den Aufenthalt im Bundesgebiet eines Aufenthaltstitels, sofern nicht durch Recht der Europäischen Union oder durch Rechtsverordnung etwas anderes bestimmt ist oder auf Grund des Abkommens zur Gründung einer Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Türkei vom 12. September 1963 (BGBl. II 1964 S. 509) (Assoziationsabkommen EWG/Türkei) ein Aufenthaltsrecht besteht. Die Aufenthaltstitel werden erteilt als
- Visum (§ 6),
- Aufenthaltserlaubnis (§ 7) oder
- Niederlassungserlaubnis (§ 9).
§ 5 Allgemeine Erteilungsvoraussetzungen
(1) Die Erteilung eines Aufenthaltstitels setzt in der Regel voraus, dass die Passpflicht nach § 3 erfüllt wird und
1. der Lebensunterhalt gesichert ist,
1a. die Identität und, falls er nicht zur Rückkehr in einen anderen Staat berechtigt ist, die Staatsangehörigkeit des Ausländers geklärt ist,
2. kein Ausweisungsgrund vorliegt und
3. soweit kein Anspruch auf Erteilung eines Aufenthaltstitels besteht, der Aufenthalt des Ausländers nicht aus einem sonstigen Grund Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt oder gefährdet.
(2) Des Weiteren setzt die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis oder einer Niederlassungserlaubnis voraus, dass der Ausländer
mit dem erforderlichen Visum eingereist ist und
die für die Erteilung maßgeblichen Angaben bereits im Visumantrag gemacht hat.
§ 9 Niederlassungserlaubnis
(1) Die Niederlassungserlaubnis ist ein unbefristeter Aufenthaltstitel. Sie berechtigt zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit, ist zeitlich und räumlich unbeschränkt und darf nicht mit einer Nebenbestimmung versehen werden. § 47 bleibt unberührt.
(2) Einem Ausländer ist die Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn
- er seit fünf Jahren die Aufenthaltserlaubnis besitzt,
- sein Lebensunterhalt gesichert ist,
- er mindestens 60 Monate Pflichtbeiträge oder freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung geleistet hat oder Aufwendungen für einen Anspruch auf vergleichbare Leistungen einer Versicherungsoder Versorgungseinrichtung oder eines Versicherungsunternehmens nachweist; berufliche Ausfallzeiten auf Grund von Kinderbetreuung oder häuslicher Pflege werden entsprechend angerechnet,
- er in den letzten drei Jahren nicht wegen einer vorsätzlichen Straftat zu einer Jugend- oder Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten oder einer Geldstrafe von mindestens 180 Tagessätzen verurteilt worden ist,
- ihm die Beschäftigung erlaubt ist, sofern er Arbeitnehmer ist,
- er im Besitz der sonstigen für eine dauernde Ausübung seiner Erwerbstätigkeit erforderlichen Erlaubnisse ist,
- er über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügt,
- er über Grundkenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse im Bundesgebiet verfügt und
- er über ausreichenden Wohnraum für sich und seine mit ihm in häuslicher Gemeinschaft lebenden Familienangehörigen verfügt.
§ 53 Zwingende Ausweisung
Ein Ausländer wird ausgewiesen, wenn er
- wegen einer oder mehrerer vorsätzlicher Straftaten rechtskräftig zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe von mindestens drei Jahren verurteilt worden ist oder wegen vorsätzlicher Straftaten innerhalb von fünf Jahren zu mehreren Freiheits- oder Jugendstrafen von zusammen mindestens drei Jahren rechtskräftig verurteilt oder bei der letzten rechtskräftigen Verurteilung Sicherungsverwahrung angeordnet worden ist,
- wegen einer vorsätzlichen Straftat nach dem Betäubungsmittelgesetz, wegen Landfriedensbruches unter den in § 125a Satz 2 des Strafgesetzbuches genannten Voraussetzungen oder wegen eines im Rahmen einer verbotenen öffentlichen Versammlung oder eines verbotenen Aufzugs begangenen Landfriedensbruches gemäß § 125 des Strafgesetzbuches rechtskräftig zu einer Jugendstrafe von mindestens zwei Jahren oder zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und die Vollstreckung der Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt worden ist oder
- wegen Einschleusens von Ausländern gemäß § 96 oder § 97 rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und die Vollstreckung der Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt worden ist.
§ 54 Ausweisung im Regelfall
Ein Ausländer wird in der Regel ausgewiesen, wenn er
- er wegen einer oder mehrerer vorsätzlicher Straftaten rechtskräftig zu einer Jugendstrafe von mindestens zwei Jahren oder zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und die Vollstreckung der Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt worden ist,
- er wegen Einschleusens von Ausländern gemäß § 96 oder § 97 rechtskräftig verurteilt ist,
- er den Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes zuwider ohne Erlaubnis Betäubungsmittel anbaut, herstellt, einführt, durchführt oder ausführt, veräußert, an einen anderen abgibt oder in sonstiger Weise in Verkehr bringt oder mit ihnen handelt oder wenn er zu einer solchen Handlung anstiftet oder Beihilfe leistet,
- er sich im Rahmen einer verbotenen oder aufgelösten öffentlichen Versammlung oder eines verbotenen oder aufgelösten Aufzugs an Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder Sachen, die aus einer Menschenmenge in einer die öffentliche Sicherheit gefährdenden Weise mit vereinten Kräften begangen werden, als Täter oder Teilnehmer beteiligt,
- Tatsachen die Schlussfolgerung rechtfertigen, dass er einer Vereinigung angehört oder angehört hat, die den Terrorismus unterstützt oder er eine derartige Vereinigung unterstützt oder unterstützt hat; auf zurückliegende Mitgliedschaften oder Unterstützungshandlungen kann die Ausweisung nur gestützt werden, soweit diese eine gegenwärtige Gefährlichkeit begründen,
5a. er die freiheitliche demokratische Grundordnung oder die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefährdet oder sich bei der Verfolgung politischer Ziele an Gewalttätigkeiten beteiligt oder öffentlich zur Gewaltanwendung aufruft oder mit Gewaltanwendung droht,
- er in einer Befragung, die der Klärung von Bedenken gegen die Einreise oder den weiteren Aufenthalt dient, der deutschen Auslandsvertretung oder der Ausländerbehörde gegenüber frühere Aufenthalte in Deutschland oder anderen Staaten verheimlicht oder in wesentlichen Punkten falsche oder unvollständige Angaben über Verbindungen zu Personen oder Organisationen macht, die der Unterstützung des internationalen Terrorismus verdächtig sind. Die Ausweisung auf dieser Grundlage ist nur zulässig, wenn der Ausländer vor der Befragung ausdrücklich auf den sicherheitsrechtlichen Zweck der Befragung und die Rechtsfolgen falscher oder unvollständiger Angaben hingewiesen wurde; oder
- er zu den Leitern eines Vereins gehörte, der unanfechtbar verboten wurde, weil seine Zwecke oder seine Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder er sich gegen die verfassungsgemäße Ordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung richtet.
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es ist allerdings kein zeichen von vernunft oder liberalität, die augen vor den fakten zu verschliessen:
die gewalt an einer einer berliner schule mit 80% migrantenkindern nimmt überhand. das ist zwar nicht unbedingt repräsentativ aber zumindest zeichenhaft.
ich frage mich also, wo bei dir das "parolenschwingen" anfängt.
ich meine: hier redet doch keiner irgendwelchen chauvinistischen scharfmachern das wort, oder?
gruss bb
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Ich bin eindeutig für die Separierung der unterschiedlichen Gruppen und die Einführung von speziellen Schulformen als das bisherige Mixtum (de-)compositum.
M.E. erhält jeder einzelne Schüler eine bessere Förderung als in den kulturell gemischten Einrichtungen, in denen keinerlei vernüftiger Unterricht mehr möglich ist. In FFM erleben wir ähnliche Dinge wie in Neukölln. Die Folge ist, da der meist weibliche Lehrkörper von den (Migranten-)Schülern und -Eltern keinerlei Repekt erfährt und darauf mit Stress und Krankheit reagiert , daß die häufigen kranheitsbedingten Ausfälle der Lehrer einen geregelten Unterricht nicht mehr erlauben.
MfG
kiiwii
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Da viele ältere Türken dies nicht anders kennen gehen sie davon aus, dass das hier genauso läuft und kümmern sich nicht um die Erziehung, da sie davon ausgehen, dass die Lehrer das tun.
Das Resultat sehen wir gerade.
Da werden die (wie bei UNS eben auch) ghettoiseriterten amerikanischen Staatbürger nicht weißer Hautfarbe (das sind bei uns die Leute, die man je nach eigenem Bildungsgrad und dadurch erworbenem Wortschatz zwischen "Kinder mit Migrantenhintergrund" oder "verschissenes Kanakenpack" einsortiert) einfach in einen Bus gesetzt und in eine andere Schule gefahren. Ende, aus, Micky Maus.
Wenn in einigen Schulen kein Unterricht mehr möglich ist, weil 80% der Schüler die Amtssprache nicht sprechen, dann ist das logistisches Totalversagen des Staates. Und anstatt dem Unglück 30 Jahre ins Auge zu sehen und dann die vernichtenden Ergebnisse mit abartigen Kosten kompensieren zu wollen, spendiert man einfach den Leuten ne Fahrkarte für max.80 Euro im Monat.
Der Ausländeranteil in der BRD liegt wohl so bei 10%. Wenn in einer Schule 20% erreicht sind, werden neue Schüler die einen "Migrantenhintergrund" haben und einen altersgerechten Sprachtest nicht bestehen auf Staatskosten in die nächstgelegene Schule gefahren, die noch keinen 20% Anteil hat. Die verlängerten Fahrtstrecken sind persönlicher Beitrag zur Integration, die Kosten nur ein Bruchteil jeder anderer Variante.
Wenn 80% in einer Schule die Amtssprache fehlerfrei sprechen, werden die anderen 20% sich deutlich einfacher anpassen können, als umgekehrt. Durch das Busing und die damit verbunden sozialen Kontakte über die die eigene Region hinaus, wird die integration weiter gefördert, weil die eingene Heimatstrassengang an der eigenen Schule gar nicht vertreten ist.
Schnell, billig, effektiv. Eiziger Nachteil: Die wohlsituierten, die ja in der Städteplanung erst für die Ghettos sorgen, haben die Kinder um die sie in den Medien bei Bedarf sehr besorgt sind, die sie im Regelfall aber eben _nicht_ in der Nachbarschaft haben wollen, auf einmal in der Schule in der auch der eigene Nachwuchs rumturnt.
Und deswegen werden halt lieber Polizisten vor die Tür gestellt, Sozialpädagonen und Psychologen eingestellt, Integrationskurse und Sprachförderunterichte aufgelegt. Mit Millionenkosten und versauten Zukunftsaussichten für alle Schüler dieser Schulen.
Nur damit die "die da" ja nicht bei sich ums Eck hat. Und an dem Verhalten von "denen da" sieht man nu ja auch das die Vorsicht angebracht war........
Über den Schatten sind die US - amerikaner irgendwann gesprungen. Also wenn schon kopieren, dann auch bitte die ganze Lösung, und nicht nur einen Teil.
(Hier "sabotiert" das Frauen- und Familienbild der "islamischen Welt" unser Schulsystem).
Also, was tun ?
[Wobei mittlerweile in der Pädagogik auch anerkannt ist, daß vor dem Hintergrund der riesigen Zahl alleinerziehender Mütter in diesem Land ohnehin ein absolutes Defizit an Lehreren besteht. Das Gesellschafts-, Familien- und Männerbild der Kinder und Jugendlichen bis etwa zum Alter von 15 Jahren ist ein ausschließlich frauengeprägtes.
Männer kommen schlicht und einfach nicht mehr vor, weder in der Familie, noch im Kindergarten, noch in der Grund- oder Hauptschule]
MfG
kiiwii
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MfG 54reab
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SPIEGEL ONLINE - 31. März 2006, 11:19
URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,408940,00.html
Berlin
Polizei wusste nichts von Gewaltexzessen an Rütli-Schule
Prügeleien, bedrohte Lehrer, Sachbeschädigungen - doch die Polizei war nach eigenen Angaben von den Gewaltausbrüchen an der Berliner Rütli-Schule nicht informiert. Für Bildungssenator Böger tragen die Eltern der Schüler eine Mitschuld an dem Chaos im Klassenzimmer.
Berlin - An der Neuköllner Rütli-Hauptschule lief der erste Schultag unter Polizeischutz ruhig an. Sechs Beamte in Streifenwagen standen vor Unterrichtsbeginn an den Straßen rund um die Schule und boten den Schülern Gespräche über die brisante Lage an. Kontrollen gebe es nicht, sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski. "Es wird nicht gefilzt." Dies wäre Teil eines Gesamtkonzeptes, das die Schulverwaltung auflegen müsste.
Berliner Rütli-Schule: Unter Polizeischutz
Der Sprecher machte deutlich, dass die Polizei, die regelmäßig mit der Schulleitung in Kontakt stehe, von den in dem Brief des Lehrerkollegiums beschriebenen Zuständen überrascht gewesen sei und erst aus dem Schreiben davon erfahren habe. Dass es "so brandaktuell" sei, habe man bisher nicht gewusst, sagte Schodrowski.
Berlins Bildungssenator Klaus Böger (SPD) besuchte heute die Rütli-Hauptschule. In einer Schule konzentrierten sich immer gesellschaftliche Probleme, sagte Böger vor Journalisten. Ursachen lägen unter anderem in Elternhäusern, Lehrer könnten das allein nicht richten. Ein drängendes Problem sei etwa die Integration von Einwandererfamilien. Diese müssten dafür gewonnen werden, sich Kenntnisse der deutschen Sprache und über die Rechtsordnung anzueignen.
Böger sagte, für die Probleme an der Schule gebe es keine schnelle Lösung. Die Polizei solle ein Zeichen setzen, dass gemeinsam mit dem Lehrerkollegium eine Veränderung eingeleitet wird. Die Zusammenlegung von Hauptschule und Realschule könne eine Möglichkeit sein. Dies müsse "aber organisch vor Ort" gemeinsam mit Schulleitung und Schülern geklärt werden.
Neuer Schulleiter vorgestellt
Den ersten Schritt der angekündigten Soforthilfe setzte Böger am Vormittag um: Der Bildungssenator stellte den Direktor der Paul-Löbe-Schule in Reinickendorf, Helmut Hochschild, als kommissarischen Schulleiter für die Zeit bis zu den Sommerferien vor. Die bisherige Rektorin ist seit Anfang des Schuljahres krank und wird in den Ruhestand gehen. Für die Stellvertretung hatte sich seit Jahren niemand gefunden. Es gab eine kommissarische Leitung aus dem Kreis der Lehrer.
Von dem Brief des Kollegiums der Rütli-Schule habe er erst gestern erfahren, sagte Böger, der inzwischen unter erheblichem Druck der Opposition steht. Im ZDF sagte er, der Brief sei an einen Schulrat geschickt worden. Dieser habe zwar mit der Schule, nicht aber mit ihm gesprochen. "Insofern konnte ich jetzt erst quasi öffentlich reagieren." Der Hilferuf der Lehrer, der Medieninteresse in ganz Deutschland erfuhr, sei bereits einen Monat alt.
Der Schulsenator mahnte Verbesserungen in der Integrationspolitik an. "Diese Gesellschaft hat ein massives Problem in der Integration." Die Schule könne Probleme verarbeiten, aber nicht lösen. Man brauche Kontinuität in der Arbeit und zudem materielle und personelle Mittel. Die Rütli-Schule sei aber ein "Ausreißer in dieser extremen Situation".
"Ruhe und Ordnung reinbringen"
Der Vorsitzende des Berliner Landeselternausschusses, André Schindler, warf Böger Versagen vor. Er habe die Schulaufsicht nicht im Griff und müsse die Gesamtverantwortung übernehmen. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa forderte Schindler ein Anti-Gewalt-Programm an der Schule. Dieses müsse verbunden sein mit einem "Null-Tolerance-Programm". Rädelsführer der Gewalt müssten von der Schule gewiesen werden, "um erst einmal Ruhe und Ordnung reinzubringen".
Nach Ansicht des Erziehungswissenschaftlers Peter Struck lässt sich das Gewaltproblem an Hauptschulen nicht durch Sanktionen in den Griff bekommen. "Solche Täter sind relativ immun gegen Strafen, das heizt sie zumeist noch weiter an", sagte er NDR Info. Es gebe eine "deutliche Zunahme von Gewalt an Schulen", erklärte der Wissenschaftler der Universität Hamburg. "Das ist allerdings regional sehr unterschiedlich, und sehr oft sind die Hauptschulen betroffen, weil sie ja auch schwierige Schüler konzentrieren."
Der Kriminologe Christian Pfeiffer sprach sich für die Abschaffung der Schulform Hauptschule aus. "Die Hauptschule ist immer mehr zu einer Verliererschule verkommen, in Norddeutschland ist das noch stärker so als in Süddeutschland", sagte der Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts in Hannover im Deutschlandfunk.
"Kinder von Hauptschulen haben von vornherein sehr schlechte Chancen, einen Lehrplatz zu finden und später in die Arbeit hineinzuwachsen", erläuterte er. Eine Zusammenlegung mit den Realschulen könne daher sinnvoll sein. Eine Umfrage zeige, dass im Vergleich der Schulformen die Gewaltrate an Hauptschulen mit Abstand am höchsten ist. Dies sei ein Beleg dafür, dass die Integration ausländischer Jugendlicher dort weitgehend misslungen sei.
Die Lehrer der Rütli-Schule hatten sich mit der Bitte an Böger gewandt, ihre Schule aufzulösen. Als Grund nannten sie das hohe Ausmaß der Gewalttätigkeiten an der Schule. Böger hatte die Auflösung abgelehnt.
cpa/phw/ddp/dpa/ap/reuters
© SPIEGEL ONLINE 2006
MfG
kiiwii
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Unentwegt wählten sie die größten Quatscher der Grünen in die politische Verantwortung (Marie-Luise Beck?), Schwule & Lesben an die Macht!
Ehrlich, ich habe persönlich nichts gegen . . . aber zum Dirigieren sind sie untauglich!
Das wichtigste: Warum schicken Deutsche ihre Kinder in Schulen unter 50% Dt.-Anteil?? Sind das deutsche Schulen??
Die deutschen Männer haben in soweit versagt, daß sie das Erziehen den Weibern überlassen haben. Elternvertretungen: Alles Weiber!
Grundschule - ausnahme Hausmeister - Alles Weiber!!
Polizei = 50% Weiber!!
Weiber wollen alles mit "quatschen" regeln.
Nächster Blödsinn: Bessere Schulung der Verantwortlichen; Lehrer in ewiger Fortbildung, wozu? , um "argumentieren" zu lernen (statt Nahkampf)!
Lösung: Deutsche Schulen für Deutsche! Ausländer sollen ihre eigenen Schulen - selbst bezahlt - unterhalten. Wenn sie dann integrationsfähig sind, können sie zu uns übertreten.
Nirgendwo in der Welt gibt es bezahlte Schulen für Deutsche!
Nur vom Goethe-Institut.
Wenn morgen die Deutschen (Väter) ihre Kinder aus diesen kaputten Schulen herausholen und streiken, ändert sich was!
Ansonsten hören wir jahrelange politische Blöd-Diskussion - sonst nichts!!
Ich hatte stets wenig Verständnis für Ku-Klux-Klan!
Jetzt habe ich es!
Ob die NPD echt schlimmer ist, als die "Passifisten"??- darf gefragt werden.
Zuletzt gäbe es noch den Steuer-Streik!
Kürzlich habe ich gelesen: Der Bürger wird gezielt blöd gehalten, weil leichter regierbar!
Ist es auch fatal, so hat es doch Methode! - Euer Kritiker.
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Wer soll diesen Bullshit noch glauben?
Was die Sache mit dem Geschlecht der Lehrkräfte angeht gebe ich kiiwii recht.Schade nur,daß tausende Lehrer (Männer) nach bendeter Ausbildung keinen Job bekommen,weil es keine Planstellen und kein Geld dafür gibt.Kenne im weiteren Bekanntenkreis selber einen.
Ich bleibe dabei....wenn wir es wirklich wollen (d.h. zahlen)würden,könnten wir die Zahl der Lehrkräfte an Grundschulen locker um 30 % steigern,auch bei Männern.
Das hiesse man könnte mehrere Klassen oder sogar ganze Schulen neu einrichten,die jeweilige Klassenstärke minimieren (hier: = optimieren)und die Beschäftigung der Schüler deutlich maximieren.Dieses in Verbindung mit einer deutlich besseren Verteilung und Mischung unterschiedlicher Nationalitäten würde Brennpunkte entzerren und die Problematik deutlich überschaubarer und lenkbarer gestalten.So nebenbei würde auch die Qualität des Unterichtes für bildungswillige Schüler (gibt es ja auch noch,selbst bei unterschiedlichen Nationalitäten !! )deutlich gesteigert und die Quote arebitsloser Lehrer gesenkt werden.
Es bedarf nur einer Umverteilung von Geldern,die wir alle reichlich in die öffentlichen Haushalte schütten in die richtigen Kanäle.Ein Land und eine Politikerkaste,welches das nicht hinkriegt oder gar nicht will ist für seinen stückweisen Niedergang alleinig verantwortlich.
Ein nettes kleines Örtchen in den neuen Bundesländern hat für 440 bewilligte Millionen Öhros eine tolle Brücke über Eisenbahnschienen gebaut.....bis auffiel,daß dort schon lange keine Eisenbahn mehr fuhr und fährt.Mit der Kohle hätte man dort 2 Prunkschulen mit einem Schüler/Lehrer - Verhältnis von 2:1 für 30 Jahre betreiben können.......
Der jährliche Bericht des Bundes gegen deutsche Steuerverschwendungen ist voll von solchen Beispielen....mann,was könnten wir uns für einen Bildungsapparat für ALLE leisten.....
Lehranstalt als Wartehalle für Knast oder Hartz IV
Wie konnte an der Rütli-Schule die Schulordnung durch das Faustrecht ersetzt werden? Die Schüler hatten zu viel Zeit, ihre eigenen Regeln aufzustellen, weiß die Neuköllner Journalistin Güner Balci. Doch Armut und Perspektivlosigkeit allein erklären die Gewaltausbrüche nicht.
Berlin - Abends in der Berliner U-Bahn: Ein Mädchen zieht sich aus, bis sie splitternackt ist. Sie wirkt benommen, als stünde sie unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Eine Gruppe halbwüchsiger türkischer und arabischer Jungen gibt ihr Anweisungen, sie soll sich selbst befriedigen. Sie macht alles, was man ihr befiehlt, die anderen Fahrgäste schauen zu oder teilnahmslos weg, während die Jungen ihre Handykameras ganz dicht an die Scheide des Mädchens halten, ihr eine Flasche und mehrere Strohhalme einführen und dabei ganz laut lachen.
DDPRütli-Schule Berlin Neukölln: Archaische Ehrvorstellungen des Patriarchats |
Solche und ähnliche Szenen erfreuen sich neben anderen Gewaltvideos einer ganz besonderen Beliebtheit bei Jugendlichen. Sie werden gern auf dem Schulhof rumgereicht und wandern von Handy zu Handy. Selbst gefilmt und kommentiert mit einer möglichst abstoßenden Geschichte über das Opfer werden die Filme unter Freunden und Fremden vorgeführt.
Es dauerte keine Woche und fast jede einschlägige Berliner Schule hatte das Video samt persönlicher Daten des betroffenen Mädchens auf dem Schulhof, ohne dass die Lehrer etwas davon ahnten.
Zwischen Call-Centern und Imbissbuden wächst die Gewalt
Gewalt gehört in vielen Vierteln Berlins zum Alltag. Soziale Brennpunkte werden sie genannt, die Kieze, in denen Armut und Arbeitslosigkeit geballt auf einem Haufen konzentriert sind. Die Mittelschicht gibt es kaum noch; jeder, der etwas bildungsorientiert ist, zieht weg. Eine zunehmende Anzahl von Migranten und die deutschstämmige soziale Unterschicht bewohnen die günstigen Wohnungen in Neukölln oder Wedding.
Typisch für diese Gegenden sind die vielen Callcenter, Internetcafés, Imbissbuden, Billigläden und Videotheken, deren Action und Gewaltstreifen besonders gut laufen. Das Leben der Jugendlichen spielt sich zwischen Schulweg, Straße und Elternhaus ab, nur selten verlassen sie ihr Revier. Eigentlich gar nicht so schlimm, wäre da nicht die ständige Gewalt.
Die Rütli-Oberschule in Neukölln hat jetzt als erste Schule vor der hohen Gewaltbereitschaft kapituliert, Entsetzen macht sich breit über die Zustände in der Schule, bedrohte Lehrer, Zerstörungswut und ungezügelte Gewalt unter Schülern, die sich gar nichts mehr sagen lassen. Als ob das etwas Neues wäre. Die Rütli-Schule ist kein Einzelfall, sie ist im Moment die einzige, die ihr Problem an die Öffentlichkeit trägt.
Die Rütli-Schule ist keine Ausnahme
Das Mädchen aus dem geschilderten U-Bahn-Video ging bis vor kurzem auch noch auf eine Neuköllner Schule. Eine, die sich mit ihrer guten Sozialarbeit und einem guten Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern in der Öffentlichkeit profiliert. Über Kriminalität und Gewalt will man der Presse keine Auskunft geben.
Die Zustände an der Rütli-Schule sind keine Ausnahme, auch andere Schulen in Berlin und ganz besonders im Stadtteil Neukölln können von ähnlichen Hororszenarien berichten, sie dürfen nur nicht oder befürchten einen Imageverlust. Probleme wurden Jahrzehnte lang klein und geheim gehalten. Wie mag wohl die Situation für Jugendliche auf der Straße sein, wenn selbst in der Schule keine Ordnung mehr herrscht und Lehrer ständig Gefahr laufen, zu Witzfiguren zu verkümmern, vor denen ganze Klassen keinen Respekt mehr haben?
Wie soll ein deutscher Lehrer sich bei einem türkisch- oder arabischstämmigen Jugendlichen Respekt verschaffen, der nur den fluchenden und prügelnden Vater als Mann akzeptiert, der nie gelernt hat, Konflikte friedlich zu lösen, und für den der Verzicht auf Gewalt in einem Konflikt eine unzumutbare Kapitulation bedeutet? Müssen Lehrer zu kumpelhaften Streetworkern mutieren und Slang sprechen, um von Ghetto-Kindern akzeptiert zu werden?
Viel Zeit, eigene Regeln aufzustellen
Wenn die Schüler der Rütli-Schule Journalisten und andere mit Steinen bewerfen und anpöbeln, dann nicht, weil sie so empört sind über die übertriebene Berichterstattung, sondern weil es für sie die einzige Möglichkeit ist, sich in Szene zu setzen, um vielleicht endlich mal eine Grenze zu spüren. Wenn dann auch noch bildungsorientierte Mitschülerinnen dieses Verhalten unterstützen und sich bei den gewaltbereiten Jungs positionieren, dann nicht, weil sie es toll finden, dass dumme Platzhirsche den Ton angeben, sondern weil sie die Akzeptanz und Anerkennung der tonangebenden Jungen brauchen, um weiterhin ungehindert und nicht als "Schlampe" auf der Schule zu existieren.
Die Jugendlichen dieser Schulen hatten die letzten Jahre viel Zeit, sich ihre eigenen Spielregeln jenseits der Schulordnung zu basteln, und die sind ganz einfach: das Recht des Stärkeren vor dem des Schwächeren, Mädchen sind Huren oder unberührbar und Lehrer geduldet als Feinde oder Opfer und im seltensten Fall Vorbilder.
Die Chancen auf eine gute Bildung mit Aussicht auf einen Ausbildungsplatz haben für viele Menschen in den letzten Jahren stark abgenommen und können nicht als Erklärung für Selbstjustiz und Gewalt in der Einwanderungsgesellschaft herhalten. Auch Armut und Perspektivlosigkeit ist kein ausreichender Grund, um demokratische Grundrechte zu missachten und Parallelgesellschaften zu legitimieren, getreu dem Motto: Sie könnten ja nicht anders, als unter sich zu bleiben, und ihr einziger Halt sei die Herkunftskultur. Vielmehr müssen die patriarchalischen Modelle, die in den Familien herrschen, hinterfragt werden: die Erziehung, häufig praktiziert durch Gewalt, die Rolle der Frau und der Umgang mit archaischen Ehrvorstellungen.
Die Lehrer in solch schwierigen Schulen brauchen große Unterstützung. Sie sind allein gelassen, und auch einzelne Sozialarbeiter können das Problem nicht beheben. Eine Hauptschule mit einem Migrantenanteil von über 80 Prozent ist für die meisten nur der Warteraum für eine Knast-Karriere oder ein Leben mit Hartz IV. Einsparungen im Bereich Bildung und Soziales haben sich noch nie bezahlt gemacht. Sie schaffen lediglich Ghettos und nehmen den Menschen das Recht auf Chancengleichheit. Kaum ein Mensch, der es sich leisten kann, in einer besseren Gegend zu wohnen, schickt sein Kind auf eine Neuköllner Schule.
In den nächsten Wochen wird die Rütli-Oberschule große Beachtung finden, Unterstützung bekommen und vielleicht sogar bald zum Vorzeigeprojekt der Gewalt- und Kriminalitätsprävention herausgeputzt werden. So wie es bereits in der Kurt-Löwenstein-Schule geschah. Für die Jugendlichen aber wird sich wenig verändern. Die Gewalt wird sich verlagern - in den aufsichtslosen Raum der Straße und der Hausflure. Dort, wo es kaum noch Jugendarbeit gibt, wo im Ernstfall nur noch die Polizei als letzte Instanz eingreifen kann.
Die Journalistin Güner Yasemin Balci wurde 1975 in Berlin geboren und wuchs in Neukölln auf, wo sie bis heute lebt. Sie hat Literatur- und Erziehungswissenschaften studiert und arbeitet unter anderem für das ZDF. In Neukölln engagiert sie sich für das Mädchenprojekt Madonna, das gegen Gewalt gegen Frauen in Migrantenfamilien ankämpft.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,408937,00.html
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wenn ich dich richtig verstehe, dann handeln diese (grösstenteils) migrantenkinder so, weil es die klischees gibt ... hmm - gibt es die klischees nicht eher deshalb, weil es in diesen schulen ungut zugeht? ich kenne heute eine ganze menge linksliberale eltern, die ihre kinder auf keinen fall auf eine dieser in der mehrheit von migranten besuchten hauptschulen schicken möchte - und das nicht nur, weil man dort zuwenig lernt, nein die haben schlicht angst um ihre kinder.
das, geehrter chart, was du da von dir gibst, ist nur eines: hilflos! sagen wir doch einfach, wie es ist: es passiert eben leider genau das, was die vielen dumpfen xenophoben prophezeit haben - integration funktioniert nicht, zuviel zuzug ist nicht kontrollierbar und birgt grosse soziale gefahren, ... und wir, die liberalen und aufgeschlossenen haben uns geirrt - das wollen viele romantiker nicht wahrhaben. ich übrigens lange auch nicht.
ich glaube nicht, dass sich hier irgendjemand als "etwas besseres" fühlt oder auf dunkelhaarigen kindern rumhacken möchte - ich jedenfalls nicht. es ist eher so, dass viele leute einfach enttäuscht sind, dass solche zustände möglich sind - trotz der hohen aufwendungen, die deutschland mit den migranten hat.
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Der Schüler wird zum Feind
Die Lehrer einer Berliner Schule sind verzweifelt: Sie können sich nicht mehr durchsetzen. Und fürchten sich im Unterricht.
Von Constanze von Bullion
§
§Es war ein Aufschrei, und er klang, als sei eigentlich schon alles zu spät. Die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln versinkt im Chaos, viele Schüler treten Türen ein, bewerfen Lehrer mit Kraftausdrücken oder ignorieren sie einfach, und wenn sie sich nicht im Unterricht prügeln, spielen sie womöglich mit Papierkörben Fußball.
„In vielen Klassen ist das Verhalten geprägt durch totale Ablehnung des Unterrichtsstoffes und menschenverachtendes Auftreten“, hat die kommissarische Schulleiterin Petra Eggebrecht Berlins Schulsenator Klaus Böger (SPD) geschrieben.
Ihr Hilferuf war unüberhörbar und sorgt nun für eine aufgeregte Debatte darüber, was los ist in den Hauptschulen der Hauptstadt.
Mal wieder ist das so, muss man sagen, denn es ist keineswegs das erste Mal, dass eine Schule in einem der sozialen Brennpunkte von Berlin in die Schlagzeilen gerät.
Vor ein paar Wochen erst brachte eine Berliner Direktorin die Türkische Gemeinde gegen sich auf, weil sie ein Deutschgebot auf dem Schulhof verhängt hatte.
Nasen und Möbel gehen zu Bruch
Es sollte dafür sorgen, dass Jugendliche mit unterschiedlichen Muttersprachen zu einer gemeinsamen Verkehrssprache finden – und damit zumindest auf einem minimalen gemeinsamen Nenner kommunizieren.
Auch an anderen Berliner Schulen hat man versucht, das aufzubrechen, was in den einschlägigen Kiezen der Stadt zur Selbstverständlichkeit geworden ist: Schulen mit bis zu 90 Prozent nicht-deutschen Kindern, in denen sich die Gewissheit breit macht, dass diese wenig bildungsbegeisterte Klientel ohnehin nichts mehr zu erwarten hat von der Zukunft.
Schließlich gibt es Zahlen, die das zu belegen scheinen. Etwa jeder vierte Hauptschüler schmeißt vorzeitig die Schule hin, bei Migrantenkindern sind es sogar 30 Prozent.
Lehrer beklagen sich über miserable Sprachkenntnisse, über aggressive Schüler und Eltern, die auch bei wiederholten Anrufen der Schule nicht ans Telefon gehen.
Das Lamento ist nicht neu, und es gibt Berliner Pädagogen, die es nicht mehr hören können. Siegfried Arnz ist so einer, er ist Schulleiter der Werner-Stephan-Hauptschule in Tempelhof, einer nicht übermäßig feinen Gegend. Lange war sein Haus als „Kanakenschule“ verschrien, in der Nasen und Möbel schnell zu Bruch gingen.
Der Schulleiter aber hat nicht aufgegeben; er hat seine Schüler eine Art Gelübde auf die Schulgemeinschaft ablegen lassen. Sie verpflichten sich, Konflikte ohne Gewalt zu lösen, höflich zu sein und keine Drogen zu nehmen.
Wer gegen das Gelübde verstößt, wird scharf bestraft. Offenbar hat der Direktor da einen Nerv getroffen, denn das Schulversprechen wird von vielen als Ehrensache betrachtet. Und auch, wenn es keine Wunder bewirkt – aus einer kaputten Anstalt ist wieder ein Ort des Lernens geworden.
Ganz anders ist das Panorama, das sich an der Rütli-Schule in Berlin-Neukölln eröffnet, deren Kollegium jetzt so verzweifelt um Hilfe gerufen hat.
Auch in dieser Schule, die äußerlich ganz ansehnlich und frisch renoviert ist, stammen die Schüler zu mehr als 80 Prozent aus Migrantenfamilien, vor allem die Zahl der arabischstämmigen Jugendlichen nimmt zu, klagt die kommissarische Direktorin.
Das führe dazu, dass Jugendliche aus türkischen Familien sich mit diesen einen „Machtkampf um Anerkennung“ lieferten. Es fehle auch jedes positive Vorbild, schlimmer noch: „Der Intensivtäter wird zum Vorbild.“
Also melden sich jetzt mehr Lehrer krank als Schüler, die Stelle des Konrektors ist seit Jahren unbesetzt, offenbar will keiner mehr hierher.
Es gibt auch – nach Jahrzehnten in einem Viertel, das von überdurchschnittlich vielen Zuwanderern bewohnt wird – keinen einzigen Kollegen mit nicht-deutschem Hintergrund.
Nicht aufgeben
Nun gibt es immer mehr kritische Stimmen: Der CDU-Innenexperte im Bundestag, Wolfgang Bosbach, hält die Rütli-Schule für ein „besonders extremes Beispiel, aber keinen Einzelfall“.
Der CDU-Kreisverband Neukölln moniert, die Schulaufsicht habe den Brief der Lehrer bereits vor einem Monat erhalten, aber nichts unternommen. Die Polizeigewerkschaft in Berlin kritisiert „viel zu lasche Konzepte“ in schwierigen Stadtvierteln und einen „fortschreitenden Realitätsverlust der Politik“.
Die kommissarische Schulleiterin immerhin möchte jetzt raus aus dem Teufelskreis. Sie sagt auch, sie habe nie gefordert, ihre Schule einfach zu schließen. Ein Missverständnis, sagt sie.
„Wir brauchen Hilfe, und die bekommen wir jetzt.“ Mehr dürfe sie nicht sagen, der Schulsenator habe ihr Redeverbot erteilt. Von einem Maulkorb für Lehrer will Senator Böger dagegen nichts hören.
Weder die Schule noch ihre Schüler würden aufgegeben, versichert er. Die Lehrer bekommen nun Verstärkung durch einen arabischen und einen türkischen Sozialarbeiter, und vor dem Schultor sollen Polizisten wachen, zumindest ein paar Tage lang.
Während er das sagt, werfen Schüler der Rütli-Schule angeblich ziegelsteingroße Steine auf Journalisten vor der Tür – um ihren Ruf zu verteidigen.
(SZ vom 31.3.2006)
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/102/73029/4/