Berliner Schule kapituliert wegen Schülergewalt

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neuester Beitrag: 23.01.09 20:25
eröffnet am: 30.03.06 09:08 von: lassmichrein Anzahl Beiträge: 307
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05.04.06 14:52

2752 Postings, 7107 Tage niebaumLehrer: Arsch der Schule

Lehrer ist: Der Arsch der Schule

Dass der Beruf des Pädagogen schon seit längerem nicht mehr das ist, was er einmal war, zeigt ein Artikel der Netzeitung. Neben der Berliner Rütli Schule senden nun auch weitere Berliner Schulen Hilferufe aus, weil sie der grassierenden Schülerkriminalität nicht mehr Herr werden.



Eine Schule im Wedding ist die nächste, von der man vernehmen kann, dass ebenfalls dort anarchistische Zustände herrschen. Werte, Normen und Grenzen fehlen den Schülern, nach Angaben der Netzeitung zu einem grossen Teil. Da muss man sich allerdings ernsthaft fragen, wieso Behörden den Problemen jahrelang blind gegenüberstehen konnten. Man kann ernsthaft von einem Versagen der Schul- und Sozialbehörden sprechen. Man kann auch sagen, die gewalttätigen Schüler sind auf eine gewisse Weise auch Opfer. Opfer der Politik, der desinteressierten Behörden und vor allem auch Opfer der Gesellschaft.
Apropos Gesellschaft. Es braucht sich auch niemand zu wundern, wenn genau diese Schulen irgendwann als die "Geburtsstätten" der Gewalt betitelt werden, wie es einzelne bereits heute tun. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn aus diesen Schulen nicht nur Täter sondern auch Opfer hervorgehen, die möglicheriweise einen langen psychischen Leidensweg haben.
Nein, wundern braucht sich niemand, weil das Wundern hat sich die teutonische Wegschaugesellschaft schon längst abgewöhnt. Ein wenig erinnert die deutsche Öffentlichkeit an den Bauern, der nicht frisst was er nicht kennt. Ein wenig kann man den Vergleich ziehen, dass alles Fremde und unangenehme wie ein glühender Stachel für die deutsche Öffentlichkeit ist. Allerdings nicht nur für sie, auch für die Politik, die bisher Meister im "Unter den Teppich kehren" war. Nun kommt der Dreck wieder zum Vorschein, in geballter Form.
Viel Spass beim Abschieben!
[ via: NETZEITUNG DEUTSCHLAND ]
 

05.04.06 14:53

2752 Postings, 7107 Tage niebaumKein Talisker- oder Kalli-Statement?

haben sich wohl beide im Lehrerzimmer verschanzt und surfen bis die Schule Feierabend macht..  

05.04.06 15:03
1

58960 Postings, 7736 Tage Kalli2003sorry, wir waren gerade beim

ausländische-Krawall-Schüler-klatschen. Was willst Du hören?

So long (oder doch besser short?)  

...be happy and smileKalli  

 

05.04.06 15:06
1

36845 Postings, 7526 Tage TaliskerQuatsch, Kalli,

kannst ruhig zugeben, dass wir angeregt die aktuellen Schulranzenmode diskutiert und eruiert haben. Und gleich gehts nach den 2 Stunden Nachmittagsschlaf auf den Tennisplatz (wenn nicht gerade bereits Osterferien sind).
Gruß
Talisker  

05.04.06 15:13

9367 Postings, 6685 Tage Hardstylister2Ach Kalli ist auch Lehrer? Hier sind übrigens scho

n Osterferien.

Zum Thema Schulranzenmode: Haben die überhaupt noch sachen mit, die von euch geklatschten? Wer nur zum dealen und Leute abziehen in die Schule geht braucht doch keine Bücher und Hefte oder?
Höchstens nen leeren Rucksack für die Beute...
 

05.04.06 15:18

2752 Postings, 7107 Tage niebaumMan ruft sie und sie sind da

das nenne ich Staatsdiener oder verfehlte Schulpolitik.

Wenn man als Lehrer so viel Freizeit hat (Ariva) kann man einfach kein guter Pädagoge sein. Oder doch nur alles Träumerei einiger Arbeitsloser hier.



 

05.04.06 15:23

9367 Postings, 6685 Tage Hardstylister2was für ein blödsinn niebaum.

Als Lehrer kann man sich die unterrichtsfreie Zeit doch so einteilen wie man will, und wenn einer während er am Schreibtisch Unterrichtsvorbereitung macht nebenbei ne Runde surft sagt das doch nichts über seine pädagogischen Fähigkeiten aus.

Macht mein Vater zum Beispiel genauso, bloß ohne ariva und über dessen pädagogische Fähigkeiten kann ich durchaus urteilen - sind nicht soo schlecht.  

05.04.06 15:35

20343 Postings, 7770 Tage adminganz nachvollziehen kann ich die negativen


schwingungen von niebaum auch nicht.
also wenn man ab und an mal bei ariva reinschaut ist das ja nichts schlechtes.
machtst du selber ja wohl auch.

sei es wie es ist, wenn ich was zu sagen hätte, gäb es das nicht!  

07.04.06 07:59

1407 Postings, 6914 Tage CDUCSU Löschung

Alle sind gleich, manche sind gleicher.

 Von ARIVA.DE-Team gelöscht oder geändert Löschung

 

07.04.06 08:23

14778 Postings, 7074 Tage P.ZockerAlso habe keine Lust

nun den ganzen Thread durchzulesen. Habe
nun einige Berichte über "bestimmte"
Schulen gesehen wie "Ausländer" das
Kamerateam oder die Lehrer oder aber
auch die anderen Schüler angemacht und
sogar mit "abstechen" gedroht haben.

So dann höre ich wie die Lehrer zum Teil
sagen das die armen "Täter" ja nichts
dafür können das sie "nur" Hauptschule
sind und damit keine Perspektiven haben.

Ich verstehe nicht das solche Gewltbereiten
"Täter" auch noch verteitigt werden.

Sorry um es einmal klar zu sagen.

Ich brauche solche "Täter" nicht.

Raus aus Deutschlend mit solchen Leuten
die über "Schnauze" polieren "Überfälle"
"Abstechen" so reden als wenn ich mit meiner
Frau darüber rede was wir am Wochenende
essen wollen. Da gibt es für mich keine
Verteitigung. Solche Leute gehören einfach
nicht zu unserer Gesselschaft. Aus und Basta.

Einfügen sollen sich andere und nicht wir sind
dafür verantwortlich die zu erziehen.

Wenn einer es möchte können wir helfen aber
diese (oh mann ich muss mich bremsen) also
diese netten Kerle will und brauche ich nicht.

So nun dürft ihr mich zerreissen aber das ändert
nicht meine Meinung und es gibt auch dazu nichts
zu diskutieren denn das alles was zum Teil vom
normalem Bürger verlangt wird diese Grenze ist
nach meiner Meinung schon lange überschrittetn.  

07.04.06 08:28

14778 Postings, 7074 Tage P.ZockerKleiner Nachtrag noch

Und im nächstem Leben werde ich vielleicht
noch 1-2 Kinder mehr in die Welt setzen
damit diese Kerle auch weiter ihren Frust
ablassen können.

Ich denke wer Kinder hat die schon einmal
soll ich nun Opfer oder Täter sagen?
Weil die Täter werden ja meist zum Opfer
der Gesselschaft gemacht.

Also meine Kinder nun die Täter weil sie
Deutsch können und lernen wollen und eine
wohl etwas bessere Erziehung haben.

Ach komm das nachdenken darüber ist für mich
ich sage für mich einfach es nicht wert.  

07.04.06 08:55
2

61594 Postings, 7493 Tage lassmichreinMilbertshofen lässt seine Türken nicht im Stich

Klassenzimmer in der Milbertshofener Hauptschule (dpa) - Milbertshofen lässt seine Türken nicht im Stich
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Klassenzimmer in der Milbertshofener Hauptschule (dpa)
07. April 2006

Milbertshofen lässt seine Türken nicht im Stich

Von Jan Brinkhus

An der Imbissbude gibt es Döner Kebab statt Bratwurst. Viele Läden rund um die Hauptschule im Münchner Stadtteil Milbertshofen tragen türkische oder arabische Namen. Auch die Schule an der Schleißheimer Straße ist ein Spiegelbild des Viertels, das als sozialer Brennpunkt gilt: Rund 70 Prozent der Schüler stammen aus Migrantenfamilien. Dennoch ist die Schule mit 250 Kindern weit entfernt von Verhältnissen wie an der Berliner Rütli-Hauptschule. Mit Streitschlichtern, Schulsozialarbeitern und türkischstämmigen Lehrern können an der Münchner Schule viele Spannungen entschärft werden.

In dem großen gelben Schulgebäude sind Integration und Prävention schon Alltag. Die Schule setzt vor allem auf eine ständige Einbeziehung der Schüler. Konflikte sollen möglichst bei Versammlungen in der Klassengemeinschaft gelöst werden, sagt Schulleiter Johann Greßirer. Zu einem Streit mit kulturellem Hintergrund komme es aber eher selten. «Für viele spielt es keine Rolle, ob sie Kosovaren, Türken oder Afghanen sind. Sie sehen sich als Milbertshofener», hat Greßirer beobachtet.

Hier leben die meisten Armen

Die Schüler aus höheren Klassenstufen sollen als Streitschlichter in den Pausen Verantwortung lernen. Zwei Schulsozialarbeiter setzen sich mit den Kindern und Jugendlichen auseinander. Zudem sind an der Schule auch zwei türkischstämmige Lehrer beschäftigt. «Das ist Gold wert», sagt Rektor Greßirer. Hilft das alles nichts, nimmt er sich die Streithähne oder Störer persönlich zur Brust. Dabei werden Vereinbarungen geschlossen, die der Schüler selbst formuliert und anschließend unterschreibt - etwa, die nächsten sechs Wochen den Unterricht nicht mehr zu stören.

Die bayerische Landeshauptstadt hatte im vergangenen Jahr bundesweit einen der höchsten Ausländeranteile. Die knapp 298.000 Ausländer in der weißblauen Metropole stellten 23,8 Prozent der Einwohner - im Vergleich dazu hat Berlin einen Ausländeranteil von 13,4 Prozent. München-Milbertshofen zählt nach dem Sozialbericht der Stadt zu den fünf Stadtbezirken mit der höchsten Zahl armer Menschen.

Sprachdefizite nur selten

Bei den Ausländern hier in Milbertshofen sorgt der Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU), den Druck auf Migrantenfamilien zu erhöhen, für heftige Debatten. Ausländischen Eltern drohen in Bayern Bußgelder, wenn sie ihre Vorschulkinder nicht an einem Sprachtest und einem Deutschkurs teilnehmen lassen. Notorische Unterrichtsstörer sollen schon nach acht Schuljahren von der Schule fliegen können. SPD-Landtagsfraktionschef Franz Maget warf Stoiber daraufhin Populismus und eine «Haudraufpädagogik» vor.

Mit gravierenden Sprachdefiziten der Schüler hat die Hauptschule in München nur selten zu kämpfen. «Wir kriegen aus der Grundschule keine Kinder, die kein Deutsch oder nur radebrechen können. Ein guter Survival-Level ist erreicht», sagt Schulleiter Greßirer. Dennoch ist bei vielen Schülern der fünften und sechsten Klasse eine spezielle Förderung nötig. Dabei arbeitet die Hauptschule mit der Stiftung «Kairos» zusammen, die sich die sprachliche Förderung von Kindern auf die Fahne geschrieben hat.

Immer weniger Gewalt an bayerischen Schulen

Solche und ähnliche Bemühungen um Integration auch an anderen Schulen im Freistaat scheinen erste Früchte zu tragen. Nach einer jüngst in München vorgestellten Langzeitstudie der Katholischen Universität Eichstätt hat die Gewalt an bayerischen Schulen in den vergangen Jahren abgenommen. 2005 registrierte das bayerische Landeskriminalamt 442 Fälle von Gewaltkriminalität - bei rund 9.600 Straftaten insgesamt am «Tatort Schule».

Die Milbertshofener Schule habe kein ernsthaftes Problem mit Gewalt, betont Greßirer. «Die Schüler fühlen sich hier ganz wohl.» Kurze Zeit später läuft ein Fünftklässler über den Schulflur. «Die Schule ist schön», ruft er und verschwindet in einem Klassenzimmer - zur intensiven Nachmittagsbetreuung. (N24.de, dpa)



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07.04.06 09:23

58960 Postings, 7736 Tage Kalli2003hört sich ja nicht schlecht an lmr, aber ...

ich finde, die beiden Schulen kann man nicht miteinander vergleichen. ("Wir kriegen aus der Grundschule keine Kinder, die kein Deutsch oder nur radebrechen können." schon mal ein riesen Vorteil)

In Berlin "ist das Kind schon in den Brunnen gefallen" wie man so schön sagt; die müssen so ein Konzept völlig neu aufsetzen. Die jetzige Schülergeneration kannst Du da vergessen.

So long (oder doch besser short?)  

...be happy and smileKalli  

 

11.04.06 21:25
1

30831 Postings, 6948 Tage ScontovalutaTso, jetzt ist der Idiot von Platz eins verdrängt.

Zeit iss worn!  

12.04.06 08:50

61594 Postings, 7493 Tage lassmichrein*g* Jou - Super Sconto. Danke schön :)) o. T.

12.04.06 08:58

95441 Postings, 8510 Tage Happy EndIst doch kein Unterschied

Ob Idiot oder rechter Sheriff *lol*  

12.04.06 09:01

61594 Postings, 7493 Tage lassmichrein"rechter Sheriff" ???

Wie meinen ????  

12.04.06 09:03

16600 Postings, 7957 Tage MadChart"Rechts" ist DAS Feindbild von Happy End

Da kann man im Eifer schonmal kurz die Übersicht verlieren...

*g*  

12.04.06 09:12

61594 Postings, 7493 Tage lassmichreinDie sollte man aber behalten, wenn es um solche

Unterstellungen geht !!!  

23.04.06 12:43
1

26159 Postings, 7355 Tage AbsoluterNeulingDa hilft bei Schülern nur Generve

Bis vor zwei Jahren leitete Rolf Scharmacher , 57, eine Förderschule in Hamburg-St. Pauli. Er kämpfte einfallsreich gegen viele der Probleme, über die derzeit diskutiert wird. Eine Nachhilfestunde für Lehrer und Politiker.

DIE ZEIT: Herr Scharmacher, bevor Sie Oberschulrat wurden, waren Sie 18 Jahre lang Schulleiter einer Förderschule in Hamburg-St. Pauli. Die Probleme, die in den vergangenen Wochen am Beispiel der Rütli-Schule diskutiert wurden, dürften Ihnen vertraut sein?

Rolf Scharmacher: Klar, das kenne ich alles, gewalttätige Schüler, Störenfriede, frustrierte Lehrer. Klassen, in denen siebzig Prozent Ausländer sitzen. Schüler, die früh Gewalt erfahren haben. Je früher dies geschieht, desto schwerer ist es, diese Fehlentwicklung wieder wegzutherapieren. Das alles aber scheint mir nicht so sehr eine Frage des Kulturkreises zu sein, aus dem die Eltern stammen, als vielmehr eine Frage der gesellschaftlichen Schicht.

ZEIT: Herr Stoiber irrt also, wenn er nun fordert, Migrantenkinder auszuweisen, falls die sich nicht besser integrieren?

Scharmacher: Das greift daneben und ist, wie so vieles, was in diesen Tagen angeregt wird, Populismus. Es ist doch niemandem geholfen, wenn Kindern, die einen Sprachtest nicht bestehen, der Zugang zur Grundschule verwehrt wird.

ZEIT: Was hilft denn weiter?

Scharmacher: Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin durchaus der Meinung, dass die Beherrschung unserer Sprache über das Gelingen von Integration entscheidet. Ich halte es in diesem Zusammenhang für unerträglich, dass in manchen Grundschulklassen dreißig Kinder sitzen, während sich auf dem Gymnasium Achtergruppen über altgriechische Verse beugen.

ZEIT: Sie hadern mit der Politik.

Scharmacher: Schon. Aber im Grunde will ich sagen, dass man etwas tun kann, in den Schulen, auch unabhängig von der Politik.

ZEIT: Was haben Sie dann damals an Ihrer Schule unternommen?

Scharmacher: Das fängt beim Ambiente an. Nehmen Sie das Schülerklo, eigentlich ein Ort des Grauens, wo die Schüler rauchen und ihren Frust an Klodeckeln und Türen ablassen. Wir haben da kontrolliert und die Vandalen zur Beseitigung der Schäden einbestellt. Einmal haben wir einen Schmierer identifiziert, der überall mit seiner Spraydose unterwegs war. Ich habe gar nicht groß Krawall gemacht, ich habe ihm bloß vorgerechnet, was es kosten würde, das reinigen zu lassen, und dann wollte er es lieber selber machen. Der Hausmeister besorgte ihm ein Mittel, das sinnigerweise noch Vandal-Ex hieß, und mit Hilfe seines Bruders hat er dann eine Stunde lang geschrubbt. Der Junge hat nie wieder mit Graffiti gearbeitet.

ZEIT: Er hatte Angst.

Scharmacher: Nein, ich glaube, er hat eingesehen, dass man sich anständig verhalten muss.

ZEIT: Ist man als Lehrer eine Art Ersatzvater?

Scharmacher: Für viele unserer Kinder ist die Schule ja das heilste Umfeld ihres Lebens. Wir kümmern uns selbst darum, dass sie zum Zahnarzt gehen. Aber wir sollten es mit der Nähe auch nicht übertreiben. Den Altersunterschied und die Zugehörigkeit zu einer anderen Schicht durch Kumpelei zu überwinden, halte ich für falsch.

ZEIT: Wie verhält man sich, wenn ein Schüler dieses Verhältnis auf die Probe stellt, indem er die Vorschriften ignoriert und weiter Klos beschmiert?

Scharmacher: Es kommt darauf an, konsequent zu handeln. Es gibt klare, verbindliche Richtlinien, die auch Sanktionen vorsehen, und wenn wir unsere Autorität behalten wollen, dann müssen wir die sorgsam durchsetzen. Und wir sollten auch die Eltern nicht vergessen, die richtigen; Ersatzeltern sein heißt ja nicht, dass die völlig aus dem Spiel sind. Es ist sehr wichtig, den Eltern klar zu machen, dass man im selben Boot sitzt. Vertrauen zu den Eltern aber baut man nur auf, wenn man regelmäßig den Kontakt hält. Sucht man sie nur dann auf, wenn es Stress gibt, machen sie die Ohren zu und solidarisieren sich auf eine manchmal ziemlich irrationale Art mit ihren Kindern.

ZEIT: Was machen Sie mit Eltern, die sich sperren?

Scharmacher: Auch hier gilt: Konsequent und hartnäckig sein. Ein Beispiel. Wir hatten einen Schüler, der klaute wie ein Rabe. Seine Mutter war verzweifelt. Als alles nichts mehr half, haben wir ihm eine Nachmittagsbetreuung organisiert. Aber die Mutter wollte das nicht. Es hatte für sie was Diskreditierendes. Wir sind dann so oft bei ihr aufgelaufen, bis sie sich dazu bewegen ließ, einmal zu der Nachmittagsbetreuung mitzukommen. Sie guckte da zu und merkte, dass das alles gar nicht schlimm ist. Ihr Junge hat das Klauen später zwar nicht völlig aufgegeben, aber die Zeiten, wo er Beute machen konnte, hatten sich doch reduziert.

ZEIT: Wie reden Sie mit Eltern, die eine andere Sprache sprechen?

Scharmacher: Wir hatten das Glück, zwei Lehrer mit Migranten-Hintergrund zu haben, die in solchen Fällen oft vermittelten. Es gab mal ein Problem mit einem jungen Türken, der hatte keine Lust, während der Werkstatttage in die Berufsschule zu gehen, und sein Vater unterstützte das, er meinte, der Junge sollte lieber Mathe lernen, anstatt in der Werkstatt rumzuhängen. Da haben wir dem Vater dann ruhig erklärt, dass der Werkstatttag bei uns zum Unterricht gehört. Er sah das ein, und seitdem hat sein Sohn kaum noch geschwänzt.

ZEIT: So leicht dürfte es nicht immer sein, die Schwänzer zu bekehren?

Scharmacher: O nein, das ist ein echtes Problem. Und ich glaube, dass wir uns das Leben sehr erleichtern würden, wenn wir das Kindergeld an den Schulbesuch koppeln würden. Die Eltern würden viel mehr Druck ausüben, deshalb bin ich sicher, dass sich die Anwesenheitsquote stark erhöhte.

ZEIT: Was aber, wenn die Politik nichts tut?

Scharmacher: Da hilft dann oft nur noch Generve. Anrufen, vorbeischauen. Als ich noch Lehrer war, gab es eine Familie, die morgens gerne mal verschlief. Die Kinder wachten häufig erst um zehn Uhr auf, sie dachten, es hat keinen Zweck mehr, in den Unterricht zu gehen, es war ihnen peinlich. Also blieben sie zu Hause. Die Familie wohnte allerdings so nah, dass ich in der Pause hingehen konnte. Und dann stand ich vor der Tür und hab geklingelt und am Briefkasten geklappert, bis sich drinnen etwas tat. Ich rief dann: Ihr habt zehn Minuten, ich gucke auf die Uhr, und als sie kamen, hatten sie sogar ein Butterbrot dabei.

ZEIT: Diese Methode lässt sich wohl nur in Einzelfällen anwenden.

Scharmacher: Ja klar, aber man muss sich auch was einfallen lassen. Andere Kollegen schenkten Schülern Wecker, nicht zum Spaß oder damit sie keine Ausrede mehr hatten, sondern aus Notwendigkeit. Weil die so was nicht besaßen!

ZEIT: Viele Schüler stehen auch nicht auf, weil sie sich fragen, was sie in der Schule sollen. Was sagen Sie dem Schüler, der zu Ihnen kommt und fragt: Warum soll ich meinen Abschluss machen, wenn ich danach eh nichts finde?

Scharmacher: Ich frage ihn erst mal, in welche Richtung er denn gehen will. Und wenn er sagt, ich würde gerne Automechaniker werden, dann sage ich: Da hast du Recht, da kriegst du keine Stelle. Danach versuche ich, ihn umzulenken, ich zeige ihm, in welchen Branchen seine Chancen größer wären. Und abgesehen davon, ist es Aufgabe der Schule, die Jugendlichen frustdurabel zu machen. Es hinzukriegen, dass einer nicht nach fünf Bewerbungsschreiben aufgibt, sondern es noch fünfzigmal versucht. Wir müssen ihnen beibringen, dass nicht nur ihr Traumberuf ein Ziel ist, sondern Beschäftigung an sich.

ZEIT: Ist es heute Aufgabe der Lehrer, ihre Schüler zu desillusionieren?

Scharmacher: Gewissermaßen ja. Ich denke, man sollte sich verabschieden von dem Gedanken, dass jeder einen Hauptschulabschluss haben muss. Viel wichtiger als die so erworbene Ausbildungsreife scheint mir zu sein, dass die Schüler die Betriebsreife erlangen. Dass sie während ihrer Schulzeit lernen, was am Arbeitsplatz gefordert wird, Sozialverhalten, Tugenden wie Pünktlichkeit und Höflichkeit und Fleiß. Darauf stellen mittlerweile nicht nur viele Förderschulen ihr Lehrangebot ab, sondern auch immer mehr Hauptschulen. Das heißt, dass das klassische Betriebspraktikum, bei dem man drei Wochen lang in irgendeiner Firma rumhühnert und Pfandflaschen entsorgt, abgelöst wird von regelmäßigeren Praxistagen. Zwei Tage die Woche verbringen die Schüler im Betrieb, also beim Klempner um die Ecke, beim Maler oder an der Tankstelle, und nach einem halben Jahr wechseln sie die Branche. Am Ende haben sie ein reicheres Portfolio, und das verbessert ihre Aussichten am Arbeitsmarkt enorm.

ZEIT: Übernehmen die Betriebe dann?

Scharmacher: Das hat es schon gegeben, wenn auch selten. Entscheidend aber ist, dass Jugendliche, die es gar nicht kennen, dass einer in der Familie sein Geld mit Arbeiten verdient, das Arbeitsleben einmal live und in Farbe kennen lernen. Die Schüler interessieren sich dann auch mehr für den Unterricht. Sie merken, dass es doof ist, wenn man den Taschenrechner nicht bedienen kann. Es ist interessant: Die Abschlüsse der Förderschüler mit Betriebstagen waren zuletzt besser als die der Hauptschüler ohne Betriebstage.

ZEIT: Die klassischen Bildungsinhalte spielen demnach eine immer geringere Rolle?

Scharmacher: Absolut. Aber wenn man sich mal ansieht, wie viel Quatsch da zum Teil unterrichtet wird, ist das auch gar nicht so verkehrt. Ich selbst hatte mir als junger Lehrer so eine tolle Sammlung aufgebaut mit Materialien zum Thema Magnetismus. Das war alles Unsinn, überflüssig. Im Unterricht mit Eisenspänen am Stabmagneten die Magnetwellen zu verfolgen – das ist nur Zeitverschwendung. Wichtig ist, dass es Magneten gibt, die Türen festhalten. Und das Gleiche in Biologie: Es ist sinnlos, den anatomischen Aufbau des Auges durchzunehmen. Wichtig ist, dass sie lernen, dass das Auge ein empfindliches Organ ist, das man an einem Arbeitsplatz, an dem es spritzt und splittert, mit einer Brille schützen muss. Genauso mit dem Ohr. Wichtig ist: Gehörschutz tragen. Die höchste Invaliditätsursache in unserer Gesellschaft sind Gehörschäden. Aber ich habe nicht den Ehrgeiz, Jugendlichen ihren Walkman, oder wie heißen die Dinger, die man heute auf den Ohren trägt…

ZEIT: MP3-Player.

Scharmacher: Ja. Das ist illusorisch, denen das abgewöhnen zu wollen.

ZEIT: Sind die Lehrer heute vielleicht nicht mehr richtig ausgebildet?

Scharmacher: Nicht unbedingt. Aber gerade die Kollegen an den Grund- und Hauptschulen benötigen ein ordentliches Maß an Ausbildungselementen aus der Sonder- und Sozialpädagogik. Und viele machen meiner Meinung nach den Fehler, dass sie die Schüler überfordern. Sie sind zu ungeduldig. Anstatt in kleinen Schritten vorzugehen, versuchen sie zu oft den einen großen Sprung, der aus einem Schüler gleich den aufgeklärten Bürger macht.

ZEIT: Noch mal zum MP3-Player. Mich wundert, dass Sie den nicht kannten, und ich frage mich, ob Sie zum Beispiel wissen, welche Musik auf diesen Dingern heute läuft?

Scharmacher: Das ist ja unvermeidbar, dass man das mitbekommt. An unserer Schule hören die meisten Schüler HipHop. Mir reicht es, wenn ich weiß, dass es das gibt. Meine Eltern haben sich ja damals auch nicht dafür interessiert, ob ich jetzt Mod war oder Rocker, und geschadet hat mir das nicht.

Das Gespräch führte Marian Blasberg

DIE ZEIT 20.04.2006 Nr.17

17/2006

AN


...be happy and smile

 

02.05.06 11:46

61594 Postings, 7493 Tage lassmichreinSchulterror im TV. Heute im ZDF, 21 Uhr:

Schul-Terror im TV


Nach dem Zusammenbruch wischt sich Lehrerin Sabine Deutschmann die Tränen ab. Um sie herum stehen die Schüler, manche tragen „Alpha“-Bomberjacken – ein Statussymbol in Straßengangs

Berlin – Hauptschulen in Deutschland, wirklich Orte des Schreckens, der Gewalt, Angst und Perspektivlosigkeit? Heute abend sehen wir im TV, wie eine gestandene Lehrerin weinend im Klassenzimmer zusammenbricht.


Monatelang begleitete ein Fernsehteam von SPIEGEL TV im Auftrag des ZDF* zwei sogenannte Schul-Coaches (betreuen Lehrer und Schüler an sozialen Brennpunkten) bei ihrer Arbeit an der Pommern-Hauptschule in Berlin-Charlottenburg. 300 Schüler werden hier unterrichtet. Der Ausländeranteil liegt bei 75 Prozent, die Chance auf einen Ausbildungsplatz nahe null.

In der Klasse 9.3 der Schule unterrichtet Sabine Deutschmann (36). Sie gilt als Lehrerin, die sich gut durchsetzen kann. Doch am ersten Schultag nach den Winterferien pöbeln die Hauptschüler besonders schlimm.

In Szenen sieht man, wie Schüler Messer mit in die Schule bringen. Sie schreien, streiten, beachten die Lehrerin überhaupt nicht. Dann springen zwei Jungen auf, drohen, wild aufeinander einzuprügeln. Das ist zuviel für die Lehrerin.

Minutenlang sitzt sie schluchzend am Pult, umringt von ihren Schülern. Manche grinsen. Andere gucken zu Boden. Schließlich gibt einer der Rädelsführer ein Kommando, daraufhin entschuldigt sich die Klasse im Chor. Es klingt wie blanker Hohn.

Die Kamera, sie schien den Schülern nichts auszumachen. Die TV-Dokumentation zeigt erschreckende Bilder – aufgenommen lange vor dem verzweifelten Hilferuf der Lehrer an der Berliner Rütli-Schule. Lichtblick: Durch die Arbeit der Schul-Coaches hat sich die Situation an der Hauptschule langsam verbessert.

Lehrerin Deutschmann: „Es ist das erste Mal seit Jahren möglich, Unterricht ohne Zwischenfälle zu führen.“


* Heute im ZDF, 21 Uhr (1. von sechs Teilen)

 


Fü Fün Fünü Fünün Fününü Fününününününününününü...

 

02.05.06 12:01
1

61594 Postings, 7493 Tage lassmichreinUnd ?? Trotzdem wird die ZDF-Reportage recht

interessant sein, denke ich...

 


Fü Fün Fünü Fünün Fününü Fününününününününününü...

 

02.05.06 14:23

79561 Postings, 8947 Tage Kicky10-15 Araber überfielen die Pommernschule 21.März

Die Täter kamen in der fünften Unterrichtsstunde: 10 bis 15 mutmaßlich arabische Männer mit Messern und Totschläger sollen am 21. März eine zehnte Klasse der Charlottenburger Pommern-Hauptschule in der Sybelstraße überfallen haben, um einen schwarzen Schüler zur Rechenschaft zu ziehen. Dem geistesgegenwärtigen Lehrer gelang es noch, den Jungen in einen Nebenraum einzuschließen. Deswegen hätten sich die Eindringlinge einen Mitschüler gleicher Hautfarbe gegriffen und ihn verprügelt, berichtete ein Lehrer, der nicht genannt werden möchte, dem Tagesspiegel. Gerufen worden sei die Gang von einem arabischen Jungen in der Klasse, war zu erfahren. Außerdem hieß es, dass die Polizei ermittelt.

Die neuen Nachrichten über Gewaltvorfälle an Hauptschulen reißen nicht ab. Die Diskussion über die Situation an der Neuköllner Rütli-Hauptschule hat dazu geführt, dass sich immer mehr Lehrer zu Wort melden, um auf ihre schwierige und teilweise bedrohliche Lage hinzuweisen. Gestern erzählte ein Pädagoge, dass eine Lehrerin der Weddinger Theodor Plievier-Hauptschule in der Nähe der Schule in einer Telefonzelle beschossen worden sei. Morgen ist an der Schule eine Dienstbesprechung angesetzt, nachdem die Plievier-Lehrer dem Beispiel der Rütli-Schule gefolgt sind und einen ähnlichen Brandbrief geschrieben haben. Darin ist die Rede davon, dass die Hälfte der Schüler kaum beschulbar sei, dass ein Großteil kein Empfinden für allgemeine Werte, Normen und Grenzen habe. Zudem sei die Quote polizeibekannter Krimineller erschreckend hoch. Die Lehrer fordern deshalb Sozialpädagogen, eine bessere Verteilung der schwierigen Schüler und Baumaßnahmen, um „ungebetene Besucher fern zu halten“.Auch einige Kollegen der Pommern-Hauptschule fühlen sich nach dem Überfall verunsichert und wären froh, wenn sie eine Schließanlage oder Videokameras bekämen. Es sei nur ein Projekttag über Rassismus geplant, weil es seit einiger Zeit Konflikte zwischen den arabischen und schwarzen Schülern gegeben haben soll, berichtet ein Pädagoge. Nähere Einzelheiten waren gestern dem Sprecher des Bildungssenators Klaus Böger (SPD) nicht bekannt. Schulleiter Dieter Hohn war nicht erreichbar. Die Pommern-Hauptschule ist bekannt für ihre Anti-Gewalt-Projekte.

Zu Wort melden sich inzwischen allerdings auch Gesamtschulen, die teilweise in ähnlicher Lage sind wie die Hauptschulen. „Bei uns ist die Situation ähnlich wie in der Rütli-Schule“, berichtet der Lehrer einer Neuköllner Gesamtschule. Auch hier würden die Lehrerinnen regelmäßig beleidigt. Die Lehrer, die nicht hart durchgriffen, würden als „Schlappschwänze“ lächerlich gemacht.
Der Tagesspiegel am 2.4.2006
Zu den Merkmalen der Berliner Hauptschulen gehört, dass 40 Prozent der Kinder ausländischer Herkunft sind, in Kreuzberg sogar über 80 Prozent. Rund 25 Prozent der Schulabgänger erreichen keinen Abschluss, bei den ausländischen Schülern sogar über 30 Prozent. Das war schon 1996 so. Aber auch diejenigen, die einen einfachen oder erweiterten Hauptschulabschluss schaffen, haben keine Chancen auf dem Lehrstellenmarkt.  

03.05.06 01:20
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7985 Postings, 7542 Tage hotte39Für solche Kinder werden auch noch Milliarden EUR

Kindergeld gezahlt. Eltern, deren Kinder sich nicht in die Gemeinschaft einfügen, sollten kein Kindergeld mehr erhalten. Am besten aber wäre es, die Schlimmsten von ihnen auszuweisen. Aber das Beispiel "Memeth" schreckt wohl ab. Dafür sorgen die Richter (ich sage nur "68'er"). Ich konnte deren Urteile in dem vorstehenden Fall sowieso nie begreifen.  

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