Die Easy Software AG ist einer der international führenden Anbieter von elektronischen Archivierungs- und Dokumenten-Management-Systemen für das elektronische Dokumenten-Management und das Enterprise-Content-Management.
Die Easy Gruppe bewegt sich in einem sehr interessanten Wachstumsmarkt und bietet aktuell ein sehr ansprechendes Chance-Risiko-Verhältnis. Um die EBITDA-Marge auf über 20% zu heben (2015 betrug die bereinigte EBITDA-Marge 3,6%) hat Easy Software im Jahr 2014 das Transformationsprogramm EASY FIT 2017 gestartet. Im Mittelpunkt der Maßnahmen von EASY FIT 2017 steht die Effizienz- und Umsatzsteigerung. Der Automatisierung interner Abläufe und der Erschließung neuer Vertriebsbereiche wie z.B. OEM-Partnerschaften oder Cloud-Services, kommt ebenfalls hohe Bedeutung zu. Außerdem sollen Software-Produkte bzw. Produktbestandteile, die bislang als Fremdleistungen zugekauft werden, teilweise durch eigene Angebote ersetzt bzw. ergänzt werden. Dieses Programm hat Easy in den vergangenen beiden Jahren planmäßig fortgeführt. Da es sich dabei um Zukunftsinvestitionen handelte, die aus dem operativen Geschäft finanziert werden mussten, belastete dies in den vergangenen Jahren das Konzernergebnis. Für 2017 rechnet Easy mit ersten Margensteigerungen und 2018 sollen die positiven Effekte des Transformationsprogrammes voraussichtlich erstmals vollständig zum Tragen kommen. Wann genau die EBITDA-Marge von über 20% erreicht werden soll, konnte oder wollte Easy noch nicht sagen. Hierzu erhoffe ich mir im Geschäftsbericht 2016 weitere Aussagen zum Umsetzungsstand von EASY FIT 2017.
Auch die Kapitalallokation gefällt mir bei Easy ziemlich gut. Es wird auf Dividendenzahlungen verzichtet und stattdessen konsequent in Wachstum investiert. Die in der Vergangenheit angekündigte und mit dem Erwerb der CFT Consulting GmbH (2014), des operativen PCM-Geschäfts der nextevolution AG (2015) und der Übernahme des ECM-Geschäfts der Schleupen AG (2017) umgesetzte Strategie anorganischen Wachstums durch Unternehmenszukäufe soll auch in Zukunft konsequent fortgesetzt werden. Das Ziel weiterer Akquisitionen ist dabei nach wie vor die Vergrößerung bzw. Abrundung des Marktanteiles, des Know-hows und des Produktportfolios.
Ich bin überzeugt, dass sich Easy Software auf einem guten Weg befindet. Ob es Easy tatsächlich schafft das sicherlich sehr ambitionierte Ziel, eine EBITDA-Marge von über 20% zu erreichen, wird sich zeigen. Sollte das mittelfristig allerdings gelingen, steht die Aktie vor einer Neubewertung. Zweistelligen Kursen sollte im Erfolgsfall nichts im Wege stehen. Das Risiko nach unten stufe ich als eher gering ein. Die extrem gesunde Bilanz mit einem Nettofinanzvermögen von 1,3 Mio sowie einem Eigenkapital i.H.v. 23,5 Mio zum 30.06.2016 rundet das Bild ab.
Nach meinen vorläufigen Schätzungen könnte Easy Software für 2018 auf ein EV/EBITDA von 3-4 und ein KGV von 8-9 kommen. Das wäre für einen Software-Wert schon extrem günstig. Allerdings sind diese Schätzungen noch mit Vorsicht zu genießen. Mit dem Geschäftsbericht 2016 wird hier mit Sicherheit schon etwas mehr Visibilität einkehren.
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