bei 6% bis 7% Investitionsquote ist einfach nur abenteuerlich schlecht!
Unternehmen sind dafür da, eine risikoadäquate Eigenkapitalverzinsung sicherzustellen. Im Volksmund heißt das Geld verdienen!
Wenn ich nur 3,4% Nettomarge erziele, aber 6 bis 7% vom Umsatz investieren muss, um den Status quo zu erhalten, dann ist das das Gegenteil von Geld verdienen!
Das Ergebnis dieses Wahnsinns kann man seit Jahren in der Bilanz sehen, wo die Bilanzsumme permanent anwächst, d.h. immer mehr Finanzmittel der Eigen- und Fremdkapitalgeber im Unternehmen gebunden werden, um den Laden am Laufen zu halten.
Und da die thesaurierten Gewinne zur Finanzierung der Investitionen bei weitem nicht ausreichen, sehen wir seit Jahren neben dem Anstieg des Eigenkapitals auch einen permanenten Anstieg des Fremdkapitals.
Unternehmenswert = Barwert der Nettozuflüsse der Anteilseigner
Wenn Investitionen permanent die planmäßigen Abschreibungen übersteigen, erhöht sich die Mittelbindung im Unternehmen und die Bilanzsumme wächst unablässig.
Die erwirtschafteten Cashflows stehen in Phasen strukturellen Unternehmenswandels nicht zur Ausschüttung an die Anteilseigner zur Verfügung (Stichwort Geld verdienen) sondern müssen reinvestiert werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben oder überhaupt wieder wettbewerbsfähig zu werden.
Daher sind nominale Gewinngrößen kein guter Ratgeber für die Bewertung eines Unternehmens und mithin die erwartete Aktienkursentwicklung.
Außer uns Deutschen verwendet quasi niemand auf der Welt Ertragswertverfahren zur Unternehmensbewertung sondern Discounted Cashflow Verfahren (DCF).
Es geht immer nur um Cashflows. Und darum, in wessen Tasche diese Cashflows wandern. Cashflows in die Tasche der Anteilseigner erhöhen den Unternehmenswert. Cashflows in die Taschen von Arbeitnehmern, Staat oder Zulieferern sind aus Sicht der Aktionäre schlechte Cashflows und sollten unter der Maßgabe der Maximierung der Cashflows an die Anteilseigner optimiert werden.
Ein Zustand, in dem ein Unternehmen dauerhaft weniger verdient als es zum Erhalt des Status quo investieren muss, ist aus Aktionärssicht vollkommen unhaltbar und geradezu eine Perversion ökonomischer Prinzipien.
Fazit: Wenn die deutsche Wirtschaft wieder international wettbewerbsfähig werden will, muss sie sich auf den Kern wirtschaftlicher Aktivitäten besinnen und endlich wieder das tun, wofür Unternehmen gegründet wurden: Geld verdienen! Maximierung der Nettozuflüsse der Anteilseigner statt Gewinnmaximierung! |