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Geschäftsstrategien für Social TV und F-Commerce
Zu den weniger pessimistischen Zeitgenossen zählt Karl-Heinz Land von Microstrategy, der direkt zum Börsenstart gegenüber dem Wall Street Journal in New York sagte, dass er nicht damit rechne, dass der Aktienkurs sofort durch die Decke gehen würde. Nach seiner Rückkehr in Deutschland sprach NeueNachricht mit Land über seine Einschätzung zum Kursverlauf der Facebook-Aktie: „Ich bin ein überzeugter Langfrist-Anleger und gehe nicht davon aus, innerhalb von drei Tagen mit einer Verdopplung des Börsenwertes zu rechnen. Gegenüber dem Wall Street Journal habe ich ausgeführt, dass ich froh bin, wenn Facebook den Wert halbwegs halten kann. Es ist vor der Einführung der Aktie in der Öffentlichkeit ein gigantischer Hype produziert worden. Die Bewertung mit 100 Milliarden ist schon eine besondere Leistung. Bislang ist das trotz aller Unkenrufe für Facebook gut gelaufen. Man hat mit rund 16 Milliarden Dollar viel Geld in die Kasse bekommen und kann das jetzt in neue Geschäftsmodelle investieren. Ich sehe in der Tendenz sogar eine erhebliche Unterbewertung. Und da stehe ich nicht alleine. Zu einem ähnlichen Urteil kommt Scott Galloway von der New York Stern University. Heute stehe nur das Geschäftsmodell mit Marketing und Werbung im Vordergrund. Damit macht Facebook rund vier Milliarden Dollar Umsatz. Wenn man diese Zahl für die Börsenbewertung zugrundlegt, gelange ich nicht zu einem Wert von 100 Milliarden“, so Land. Bei Facebook stünden aber noch ganz andere Märkte auf der Agenda. Etwa der so genannte F-Commerce oder Social Commerce. Wo hier die Reise langgeht, werde auf dem iCommerce Summit von Microstrategy im Juli in Amsterdam thematisiert.
Es gebe Analysten, die davon ausgehen, dass Facebook in fünf bis sechs Jahren mehr als 50 Milliarden Dollar Umsatz mit Commerce als Händler machen wird. Auch der Markt für Werbung werde weiter wachsen. Da liege Facebook in den nächsten Jahren jährlich bei 10 bis 15 Milliarden Dollar. „Zudem bewegt sich der Zuckerberg-Konzern gerade in Richtung Fernsehen und Social TV, um diesen Werbemarkt zu erschließen, der insgesamt 200 Milliarden Dollar jährlich abwirft. Wenn sich Facebook aus diesem Markt nur 10 bis 20 Prozent holt, dann machen sie hier auch noch einmal 20 bis 40 Milliarden Dollar Umsatz. Dann kommt man in Zukunft auf einen Jahresumsatz von 90 bis 100 Milliarden Dollar. Genau hier liegt der Grund für die hohe Bewertung von Facebook“, erläutert Marketingexperte Land. |