zu verbissen.
Du tust so als gäbe es nur schwarz oder weiß, nur Fundamentalanalyse oder nur Charttechnik.
Versteh doch Charttechnik lieber als die Gesamtheit aller anderen Faktoren in der Vergangenheit. Im Chart stecken alle Faktoren, egal ob Fundamentals, Psychologie, Gesamtmarkt etc.! Nehmen wir mal an, ein Unternehmen hatte fundamental bisher solide gewirtschaftet, jahrelang ähnliche Gewinne und Cashflows gemacht und die Aktie ist eher kaum beachtet worden, was sich dann in der Gesamtheit in einem Seitwärtstrend bei der Kursentwicklung bemerkbar machte. Wenn man dann fundamental einen Durchbruch erzielt, ist nicht unbedingt klar, ob der Finanzmarkt das sofort honoriert. Da spielt auch Psychologie und andere Faktoren mit rein. Jetzt kann ich mich als Anleger entscheiden, ob ich sofort einsteige, weil ich fundamental von der Aktie überzeugt bin. Das kann eine gute Strategie sein. Aber wieso soll ich nicht 5% Anstieg abwarten, der mir ein charttechnisches Kaufsignal bei Verlassen des Seitwärtstrend liefert, wenn ich 50% Aufwärtspotenzial erwarte? Unter Umständen hab ich mit dieser Taktik viel Zeit gespart, in der ich mit anderen Aktienwerten mehr als 5% machen konnte. Und beim Signal steig ich dann ein, egal ob es nach einer Woche oder 6 Monaten kommt. Bei leichten Abwärtstrends trotz schon sich abzeichnenden fuindamentalem Turnaorund macht diese Sichtweise noch mehr Sinn. Denn du kannst ja wohl kaum bestreiten, dass sich Aktien nicht immer sop entwickeln wie es die fundamentale Lahe hergibt. Ansonsten würden ja die Leute wie Buffet und andere, die du erwähnst, nicht erfolgreich sein können. Sie handeln ja antizyklisch, wenn Aktien fundamental unterbewertet sind. Im Grunde passt das haargenau zu meiner Ansicht von Chartanalyse. Ich verfolge den Abwärtstrend bei interessanten Werten und steige ein sobald der Trend verlassen wird. So kauf ich in den meisten Fällen noch niedriger als derjenige, der zu früh eingestiegen ist, weil er nur auf die Unterbewertung anhand von Ertragskennzahlen oder Substanzkennzahlen geschaut hat. Da Unterbewertung aber immer relativ ist, denn wer kann schon sagen, ob ein KGV oder KCV von 8 in Zukunft als günstig gilt, ist die Chartanalyse ein sinnvolles Instrument, um diese Phasen zu beurteilen, zu überstehen und bei Signalen zu handeln. |