Hallo CostAverage, ich werde nun auf jeden Satz eingehen :) sonst wird wieder gesagt, ich übergehe die Kernaussagen....
noch was: der aktuelle Buchwert je Aktie beträgt ca. 5,24. Die Börse bewertet Verbio mit 148 Mio. aktuell noch nicht mal mit der Hälfte des Buchwerts.
Also ich beschäftige mich mit Verbio seit der Gründung und glaube mir, der "Buchwert" wurde seitdem mehrfach nach oben/unten korrigiert. Auch stehen bei Verbio immer noch 70mio Goodwill in den Büchern. Und was sind Anlagen wert (gleiche Diskussion wie vor 4 Jahren), die aufgrund ihrer Technologie/Größe/Wirtschaftlichkeit/Lage/Produktionsverfahren nicht verkäuflich sind? Bestes Beispiel ist doch die n.prior-Anlage (Prokon), welche niemand haben will. Also Prokon hat hier nahezu alle "Sachanlagen" komplett abgeschrieben und wird es trotzdem nicht los.... @Penis: bitte nenne mir mal andere Unternehmen, die aktuell so unterbewertet sind, bzw. mit Cash unterlegt sind. Unterbewertet und mit Cash unterlegt??? Also verbio hat aktuell liquide Mittel von 28 Mio Euro bei 117mio euro Finanzverbindlichkeiten (Verbindlichkeiten der Rohstoffversorgung von ca. 60 mio Euro unterschlage ich mal). Verbio ist bei der Unsicherheit (Strategieschwenk, Iluc-Debatte, Biogasprobleme etc.) genau richtig bewertet, nicht zu günstig und nicht zu teuer. Sollten sich hier die Umstände ändern, d.h. dass Verbio z.B. wenigstens die "Nennkapazität" ihrer bestehenden Biogas-Anlagen erreicht und damit die Grundlage weiterer Geschäftstätigkeiten sicherstellt, werde ich auch wieder dabei sein. Solange warte ich schön an der Seitenlinie... Wenn man das Geschäftsmodell als solches in Frage stellt, ist das eine Sache.
Ich stelle nicht das Geschäftsmodell in Frage sondern die Umsetzung. Das Geschäftsmodell "Biokraftstoffe" macht m.E. ne Menge Sinn (gerade die Brennstoffzelle oder die BtL-Geschichte), es sollte nur nicht solch ein eklatanter Unterschied zu den peers da sein.
Aber rein finanziell geht es Verbio hervorragend oder willst du das bestreiten?
Nicht bestreiten aber auf keinen Fall unterstreichen. Die Frage ist, ob sich verbio bei einer Nettofinanzposition von -89mio euro (letztes Jahr noch -41mio) und nem negativen Cashflow von minus 16 mio in 2011 Investitionen von über 150mio Euro leisten kann.
Die aktuelle Bewertung sagt eigentlich aus, daß man Verbio es nicht zutraut, das vorhandene Cash gewinnbringend zu investieren.
siehe oben, es gibt kein "vorhandenes Cash" für die 150 mio Euro in den nächsten 2 Jahren. Außerdem werden dieses Jahr bei der "Bank 3" (GB 2011 / Seite 90) fast 40 mio Euro fällig...
Aber was erwartest du von Verbio? Sollen die dem weiteren Preisverfall bei Biodiesel oder den schleppenden Absatz mit ebenfalls geringen Margen bei Ethanol weiter tatenlos zusehen oder macht man eben das, was jedes Unternehmen versucht - Investieren.
Das Problem von Verbio ist leider nicht der Preisverfall sondern die geringe Wettbewerbsfähigkeit. Bei der großen Pleitewelle von 2007/2008 wurde immer gesagt: "Verbio betreibt große Anlagen und gehört zu den größten Biodiesel-Betreibern und wird überstehen. Betreiber mit Anlagen unter 50.000 Tonnen werden pleite gehen". Recht hatten diese Kritiker, nahezu alle kleinen Wettbewerber gibt es nicht mehr. Nun aber, 2012, gehört Verbio zu den kleinen bzw. zu den kleinsten Produzenten. Verbio betreibt (im Vgl. zur Konkurrenz) nun einmal Mini-Produktionsanlagen (mit veralterter Technologie), welche schlicht weg wenig bzw. nicht profitabel sind. Beispiel hierfür sind die CE-Anlagen, welche i.d.R. 3-4 mal so groß sind wie z.B. verbio-zörbig bei in etwa gleich vielen Mitarbeitern. Warum erwirtschaftet CE z.B. eine ebit-marge von ca. 10%??? Warum war CE seit der Gründung stets profitabel und Verbio machte nahezu jedes Quartal im Ethanolbereich verluste? Und warum winkt CE beim Angebot der Prokon-Stade-Anlage ("Zörbig-Klasse") dankend ab, obwohl sie die Anlage aus der Insolvenzmasse extrem kostengünstig bekommen hätten? Die Herstellverfahren sind leider nicht aufrüstbar bzw. schwer umrüstbar. Die Anlagen (Biodiesel und Ethanol) sind leider veraltet. So will man eben unabhängiger von schwächelnden Segmenten werden und vor allen Dingen erfolgreich werden. Ich denke nämlich auch, daß Verbio handeln muss, denn kurz bis mittelfristig wird man nur mit den vorhandenen Biospritsegmenten keinen Erfolg haben und nur so dahin dümpeln.
Siehe oben: andere Hersteller arbeiten sehr profitabel. Aber der Weg von Verbio ist m.E. der richtige (für verbio), ob sie es schaffen steht aber in den Sternen und möchte (und kann) ich nicht bewerten.
Ich denke, daß Verbio den richtigen und einzig möglichen Weg geht. Daß hierbei große Risiken bestehen, ist ausser Frage. Für verbio der richtige und einzig mögliche Weg: absolut d'accord... für andere Hersteller ist der andere Weg (Stichwort BtL, Proteinverwertung der Reststoffe, hydriertes Biodiesel, etc.) der richtige, aber nur, weil verbio die Technologie/Größe nicht hat. Aber es ist von Verbio schon verdammt mutig bis 2014/2015 zwischen 200-250 mio Euro ins Biogasgeschäft zu pumpen, der Ausgang der Strategie ist nun einmal Überlebenswichtig...
Aber ich kann solche Bash Versuche wie "mal sehen, ob Verbio die nächsten Jahre überlebt" und Kommentar wie "viel Glück auf dem pöbelnden Volk" nicht einfach so stehen lassen. Also verstehe ich das richtig, daß die Leute pro Verbio und nicht deiner Meinung "pöbelnd" sind? Bash-Versuche?? ? Kommt jetzt gleich, dass ich günstig rein will und versuche den Kurs zu manipulieren? Wenn ich in einen Wert gehe, dann mit lediglich 10-20k€ also alles, nur nichts Kursrelevantes. Sorry CostAverage, du hast doch mehr drauf bzw. unterscheidest dich doch massiv von den Verschwörungstheoretikern hier ("Verbio so unterbewertet, weil es ein Ossi-Unternehmen ist" alles Aussagen, die hier gefallen sind). Mit dem pöbelden Volk meine nicht Leute pro verbio (so schätze ich deine Beiträge sehr) sondern beleidigende und eben pöbelnde User hier.... einfach mal die Beiträge im letzten halben Jahr lesen, da waren einige sehr unsachliche Dinge dabei, nur wenn man sich kritisch gegenüber Verbio geäußert hat....
Also, lieber CostAverage, du hast meine Glückwünsche nicht richtig verstanden... ;)
Also Kritik ist ok und natürlich muss man Sachen hinterleuchten, aber du machst es dir da zu einfach. Das kann ich so nicht ganz stehen lassen: zeig mir bitte eine Passage, wo ich es mir zu einfach mache? Ich glaube aber, dass es sich hier viele zu einfach machen. Hier kommen Sachen wie "Umsatz gestiegen, also muss Gewinn folgen", "Ölpreis hoch also muss Verbio mehr Gewinn machen" "Ossiunternehmen, desshalb unterbewertet" usw. usw. .... So einfach ist die Börse nun einmal nicht, sorry, aber der Kurs gibt mir nun einmal recht. Wahrscheinlich habe ich bald unrecht, nur der Mart sieht es z.Zt. so wie ich.... warten wir den GB2012 ab :)
Herr Sauter wird nicht einfach so 150 Mio. verbrennen mit Geld was er nicht hat.
Also Herr Sauter hat m.E. genug Geld bei verbio "verbrannt", was nicht sein Geld war (Börsengang).... Ob er nun was dafür kann (Marktschwäche, etc.), dass vermag ich nicht zu bewerten. Auf jeden Fall hat Herr S. keine sooooo weiße Weste, wie viele Verbio-Treue es gerne hätten.... aber es gibt ja google ;) Und nur weil Verbio kleiner ist als ADM heisst das noch lange nicht, daß ADM Verbio überleben wird. ADM ist ein riesiger Konzern. Wenn es in Hamburg nicht läuft, wird da zu gemacht. Es geht hier nicht nur um ADM. Verbio muss sich auch gegen Cargill, Shell, Abengoa, Neste oil und den anderen "großen" Biokraftstoffunternehmen stellen. ADM ist halt nur ein Beispiel, so hat z.B. das ADM-Columbus-Werk eine Kapazität von ca. 1.000.000 Tonnen Bioethanol (größte verbio-Anlage: 200.000Tonnen). Wenn ich es richtig verstehe, ist ADM sogar wesentlich abhängiger von Biodiesel, wovon Verbio sich ja diversifizieren will. Man wird also sehen, ob es Verbio schafft oder nicht. Quatsch mit Soße, ADM ist ganz bestimmt nicht "wesentlich abhängiger" von Biodiesel. OK, ADM produziert zwar 4 x mehr Biodiesel als verbio, der Umsatzanteil "Biodiesel" vom Gesamtkonzernumsatz beträgt aber weit unter 10%... Bei verbio macht die unit Biodiesel hingegen 60% des Gesamtumsatzes aus... Also ist verbio WESENTLICH vom Biodieselgeschäft abhängig.... Aber ist schon witzig. Zum einen wird das aktuelle Geschäft kritisiert und hinterfragt, zum anderen aber auch die Investition in Biogas, die dies ja ändern soll. Was soll Verbio also deiner Meinung nach machen?
Was ist daran witzig, wenn ich das aktuelle Geschäft (bzw. die im Vgl. zu den peer’s schlechte Umsetzung des Geschäftes) UND den riskanten Strategieschwenk hin zum Biogasgeschäft kritisch hinterfrage (du sagst ja selbst, dass hier „große Risiken bestehen“) ? Also unbestritten:
=> die Konkurrenz hat bedeutend effektivere Strukturen und damit höhere Margen im Bereich Biodiesel UND Bioethanol => Verbio's Strategieschwenk zum Biogas ist existenzgefährdend und der Erfolg zwingend erforderlich... die aufgebauten Schulden (und die kommenden) sind mit den bestehenden Diesel-und Ethanolanlagen nicht zurückzuzahlen... Biogas MUSS ein Erfolg werden....
oder??? |