"vielleicht passt da umso traurig es kling eine Wette auf steigende Weizen-Preise ein finanzieller Gegenspieler......"
Moralisch habe ich bei sowas auch immer Gewissensbisse, rational hast du aber vollkommen Recht.
Ich bin letzte Woche in diesen ETC eingestiegen - ich schätze es wird long bleiben.
Die Studie "The best strategies for inflationary times" (Henry Neville et. al., 25.05.2021) zeigt, dass in Inflationsregimen die aktive Anlage in Rohstoffe 14% reale Rendite bringt und damit jede andere Anlageklasse, jeden Sektor und jede andere Strategie um Längen schlägt.
Nun also Weizen, weil Russland und die Ukraine zusammen ein Hauptexportgebiet für dieses Getreide sind.
In der Ukraine wird hauptsächlich im Süden Winterweizen angebaut, die Aprilernte steht also kurz bevor. Es ist fraglich, ob dort bald noch: - was zu ernten ist oder von Panzern plattgefahren - ob es überhaupt noch Leute geben wird, die irgendwas ernten können (auch die Bauern fliehen oder sind an der Front) - ob es für die Erntemaschinen noch Diesel geben wird (die ukrainische Armee fragt schon jetzt bei den Bauern an, ob sie aushelfen können) - usw. extrem komplex und tragisch
Meine Hoffnung ist, dass China in irgendeiner Weise beschwichtigend auf Putin einwirkt, weil China als Hauptimporteur sehr stark von Getreide aus Russland und der Ukraine abhängig ist. China braucht den Weizen übrigens für die Schweinezucht.
Wie wahrscheinlich viele mache ich mir Gedanken, wie man helfen kann: Heizung runterdrehen, Benzin sparen, weniger Fleisch essen, nicht im Überfluss leben, spenden ... und trotzdem steige ich long in Energie und Rohstoffe ein, weil es die momentane Wahrheit widerspiegelt - wie zynisch das auch klingen mag.
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