25.03.2008 12:13 AKTIE IM FOKUS: United Internet sehr fest - DSL-Allianz, Freenet-Sparte Die Aktien von United Internet (News/Aktienkurs) haben sich am Dienstag getrieben von neuer Konsolidierungsfantasie auf dem deutschen DSL-Markt an die Spitze des TecDAX gesetzt. Gegen 12.00 Uhr stiegen die Titel um 7,36 Prozent auf 13,57 Euro. Das Technologiebarometer gewann unterdessen 3,64 Prozent auf 727,37 Zähler.
Der United-Internet-Vorstandsvorsitzende Ralph Dommermuth begrüßte in einem Bericht des "Handelblatts" die Idee einer DSL-Allianz aus Versatel (News/Aktienkurs), Freenet (News/Aktienkurs), United Internet und den deutschen Telefonica-Aktivitäten (News/Aktienkurs) gegen den Marktführer Deutsche Telekom (News/Aktienkurs). Diese Idee hatte zuvor der Chef des Konkurrenten Versatel, Peer Knauer, ins Spiel gebracht. United Internet, derzeit Großaktionär sowohl bei Versatel als auch bei Freenet, meldete dem Bericht zufolge seinen Führungsanspruch an, sollte der Plan Realität werden. Händlern zufolge heizt das Übernahmespekulationen im gesamten Sektor an. Nach Einschätzung von Cheuvreux-Analyst Felix Braune ist die DSL-Allianz ein mögliches Szenario und United Internet gut dafür aufgstellt. Aktien von Versatel verloren unterdessen 0,42 Prozent auf 21,47 Euro. Freenet stiegen mit plus 3,02 Prozent auf 10,25 Euro im Einklang mit dem Markt.
Daneben ist United Internet dem "Handelsblatt" zufolge in das Rennen um die zum Verkauf stehende DSL-Sparte von Freenet eingestiegen. "Für mich war im Prinzip lediglich neu, dass United Internet 'nur' Interesse an den DSL-Assets von Freenet haben könnte", sagte equinet-Analyst Adrian Pehl. Er halte aber nach wie vor eine vollständige Übernahme von Freenet für möglich. "Es baut sich langsam schon ein gewisser Vollzugszwang auf", sagte der Analyst. Entweder United Internet sei 2008 erfolgreich mit der Konsolidierung des DSL-Marktes oder das Unternehmen selbst müsse möglicherweise seine Breitbandstrategie überdenken. Mit Blick auf die Überlegungen zu einer möglichen DSL-Allianz habe sich Dommermuth seiner Einschätzung nach sehr vorsichtig geäußert. Das sei allerdings nicht verwunderlich, da United Internet es sich als Reseller von Telekom-Produkten nicht vollständig mit der Deutschen Telekom verscherzen wolle, so Pehl.
"Ich sehe in dem Artikel keine neue Nachricht", sagte auch Sal.Oppenheim-Analyst Marcus Sander. "Jede Konsolidierungsidee ist aber positiv." Er könne sich durchaus vorstellen, dass es eine DSL-Allianz geben wird. Das sei aber noch sehr vage. Der Kauf der DSL-Sparte von Freenet dürfte für United Internet unterdessen nur eine zweitklassige Lösung sein, so der Analyst weiter. Denn United Internet sei eher an einer Mehrheitsbeteiligung an Freenet interessiert.
United Internet besitzt über die mit der Mobilfunk-Firma Drillisch (News/Aktienkurs) gegründeten Holding MSP bereits 25 Prozent an Freenet. Sollte für das DSL-Geschäft von Freenet ein Käufer gefunden werden, wird sich United Internet dem "Handelblatt"-Artikel zufolge von seinen Anteilen trennen. "Im Vertragswerk zur MSP GmbH sind verschiedene Call- und Put-Optionen vereinbart. Letztlich würde der DSL-Verkauf wohl dazu führen, dass unsere Anteile bei Drillisch landen würden“, zitierte die Zeitung Dommermuth./gr/ck Quelle: finanznachrichten.de |