Bank of America wegen Hypotheken mit Rekordverlust Charlotte (Reuters) - Wegen Altlasten aus der Hypothekenkrise hat die Bank of America den größten Quartalsverlust in ihrer Geschichte eingefahren. Unter dem Strich belief sich das Minus im zweiten Quartal auf 8,8 Milliarden Dollar, wie das Geldhaus am Dienstag mitteilte. Grund ist ein milliardenschwerer Vergleich, den Vorstandschef Brian Moynihan unlängst mit geprellten Käufern toxischer Wertpapiere geschlossen hatte. Doch damit hat die größte US-Bank das Hypothekendebakel noch immer nicht vom Tisch - sie wird nach eigener Einschätzung weitere Papiere in Milliardenhöhe zurücknehmen müssen und droht damit von den heimischen Rivalen abgehängt zu werden, die nach der Finanzkrise allmählich wieder in die Spur kommen. Moynihan hat die Börse schon Ende Juni auf die Hiobsbotschaft vorbereitet und einen Verlust von bis zu 9,1 Milliarden Dollar angekündigt. Entsprechend ließen die Anleger nun Milde walten. Die Bank-of-America-Aktie verteuerte sich im frühen Handel zunächst um 1,2 Prozent. ANALYSTEN: AUFARBEITUNG BRAUCHT ZEIT "Das Haus wird noch ein oder zwei Jahre brauchen, um sich durch die Countrywide-Sachen durchzuarbeiten", sagte David Hendler vom Analysehaus Creditsights. "Das ist wirklich harte Arbeit." Die Bank of America hatte Countrywide, einst der größte Immobilienfinanzierer im Land, 2008 übernommen - zu einem Zeitpunkt, als sich die Finanzkrise bereits zuspitzte. Damit fielen dem Geldhaus besonders viele faule Kredite zu, als der US-Immobilienmarkt zusammenbrach. Jene Hypotheken, die die Bank of America in Wertpapiere bündelte und an Investoren weltweit weiterverkaufte, kamen als Bumerang zurück: Die Käufer fühlten sich betrogen, als die Blase platzte und die Papiere plötzlich wertlos waren. Genau darum ging es auch beim jüngsten Vergleich: 8,5 Milliarden Dollar zahlt die Bank an eine Gruppe institutioneller Investoren, darunter die Allianz-Tochter Pimco und deutsche Landesbanken. Dafür musste die Bank Rückstellungen bilden, auch wenn der Vergleich juristisch noch nicht in trockenen Tüchern ist. Ohne die Sonderbelastungen hätte der Quartalsgewinn bei 3,7 Milliarden Dollar gelegen und damit den Vorjahreswert von 3,1 Milliarden übertroffen. Die Erträge schrumpften - ebenfalls belastet durch die Einigung - um gut die Hälfte auf 13,5 Milliarden Dollar. Während das Hypothekengeschäft die Achillesferse des Konzerns bleibt, läuft es in den anderen Sparten schon wieder besser. Allein im Investmentbanking verdiente die Bank of America - die in der Krise Merrill Lynch übernommen hatte - 1,6 Milliarden Dollar nach knapp einer Milliarde vor Jahresfrist. Auch im Kreditkartengeschäft legte das Geldhaus, das wie kein anderes vom Wohl und Wehe der US-Verbraucher abhängt, zu. Insgesamt verbessere sich die Kreditqualität deutlich, erklärte die Bank of America. Die Risikovorsorge habe reduziert werden können. Ähnlich hatten sich in der vergangenen Woche bereits die Konkurrenten JPMorgan und Citigroup geäußert. http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE76I0N920110719 Bei der Bank of America klaffen Milliardenlöcher http://www.focus.de/finanzen/banken/...liardenloecher_aid_647230.html |