Wem kommt da nicht das kotzen? Wieviele Carolins gibt es wohl in unseren sogenannten zivilisierten Gesellschaft? Können härtere Strafen solche Wahnsinnige abschrecken? Wieviel Mitschuld trägt das unmittelbare Umfeld des Kindes?
Viele Fragen, kaum Antworten, eigentlich nur bloßes Entsetzen und Fassungslosigkeit.
Grüsse FranzS
Dreijährige Carolin durchlitt vor Tod langes Martyrium 24-jährige Mutter schiebt Schuld auf den Lebensgefährten Brindisi/Weißenhorn (mm/lby/ap) - Die Mutter der im schwäbischen Biberachzell bei Weißenhorn zu Tode geprügelten dreijährigen Carolin hat ihren Lebensgefährten der Tat beschuldigt. Das sagte der Chefermittler der Polizei in Brindisi, Angelo Loconte. Der Mann habe sich zu den Anschuldigungen nicht geäußert. "Er hat lediglich erklärt, dass er mit der Sache nichts zu tun hat", sagte Loconte. Ob das Paar rasch nach Deutschland ausgeliefert wird, ist unklar.
Sie selbst habe das Kind nie geschlagen und sei von dem 30-jährigen Türken selbst mit einem Messer bedroht worden, sagte die im süditalienischen Brindisi festgenommene Mutter Zeneta B. (24). Aus diesem Grund habe sie sich nicht getraut, die Polizei zu alarmieren. Sie sei von dem Mann auch gezwungen worden, mit dem Zug nach Brindisi zu fahren, von wo er sie per Schiff in die Türkei habe bringen wollen, habe die Frau im Verhör erklärt.
Gegen den mutmaßlichen Täter Mehmet A. werde in Italien Anklage wegen Entführung erhoben, sagte der Chefermittler. Der Prozess soll im Schnellverfahren stattfinden. "Das wird die Auslieferung des Mannes nur um etwa zwei Wochen verzögern", erläuterte Loconte. Die Frau könnte hingegen schon in dieser Woche nach Deutschland überstellt werden. Hingegen hatte der Krumbacher Polizeichef Walter Böhm betont, er rechne mit einer Auslieferung der beiden Tatverdächtigen schon am heutigen Montag oder aber am Dienstag.
Die aus Polen stammende Mutter von Carolin sagte den Angaben zufolge der Polizei, ihr Freund habe einen Monat lang das Kind mit der Hand geschlagen und zum Schluss mehrfach gegen die Wand geschleudert, bis es kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben habe. Danach habe er sie gezwungen, das Mädchen in der Toilette der Weißenhorner Klinik zurückzulassen, berichtete Loconte. Erst in Brindisi habe sie über den Besitzer der Jugendherberge die Polizei alarmiert. "Sie hat ihm auf Englisch gesagt, dass sie bedroht werde."
Laut "Spiegel TV" sagte die 24-Jährige nach ihrer Festnahme am Freitag in Brindisi, in den Wochen vor dem Tod des Kindes hätte ihr Lebenspartner die Fingernägel der Dreijährigen, die er nur als "Bastard" bezeichnete, mit einem Feuerzeug verbrannt und sie in den Keller gesperrt. Sie durfte ihrer Tochter auch manchmal nichts zu essen geben. Bei Mehmet A. waren auch ein Messer und ein K.O.-Spray gefunden worden, mit dem er die dreijährige Carolin gequält haben soll.
Das Verhalten der Mutter deutet nach Expertenauffassung auf eine "Täter-Gespaltenheit" hin. Nach Angaben von Prof. Franz Joseph Freisleder, Psychiater und Direktor der Münchner Heckscherklinik, sollten einerseits die Beweise für die schreckliche Tat entfernt werden, andererseits war das Kind sterbend in die Klinik mit der Hoffnung auf Rettung gebracht worden.
Hinter der "Präparierung" des nackten und kahl geschorenen Mädchens stecke offenbar "viel Kalkül und Berechnung", meinte Freisleder, der Gerichtsgutachter für Kindsmisshandlung ist.
Nach Medienberichten war die Arbeit der Ermittler in Deutschland dadurch erschwert, dass das Kind den Behörden nicht gemeldet war. Eine Nachbarin des Paares in Biberachzell hatte der Polizei den entscheidenden Tipp gegeben, nachdem sie das Foto Carolins gesehen hatte. |