Frankfurt, 09. Mär (Reuters) - Der Lübecker Medizintechnik- und Sicherheitstechnik-Hersteller Drägerwerk [DRW3.GER] will auch 2003 seinen Wachstumskurs fortsetzen. Der Umsatz solle im laufenden Jahr um "fünf bis sieben Prozent" zulegen, sagte Finanzvorstand Hans-Oskar Sulzer der Wirtschafts- und Finanzzeitung "EURO am Sonntag". Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stellte er ein überproportionales Wachstum in Aussicht. In den ersten neun Monaten 2002 hatte die im Nebenwerteindex MDax gelistete Gesellschaft ihren Umsatz um knapp zehn Prozent auf 909 Millionen Euro gesteigert. Das Ebit verbesserte sich dank der eingeleiteten Restrukturierung auf 41,6 Millionen Euro von 16,2 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr 2002 hatte Drägerwerk bei einem Umsatzplus von bis zu sechs Prozent einen prozentual zweistelligen Ergebniszuwachs prognostiziert. SULZER - ZUKÄUFE IN DER SICHERHEITSTECHNIK MÖGLICH Während im Medizintechnik-Bereich Zukäufe derzeit kein Thema seien, hält Sulzer diese in der Sicherheitstechnik für möglich. Das im Bereich Sicherheitstechnik zusammengefasste Geschäft mit Atemtechnik für Feuerwehr- und Bergleute, Druckkammern für Taucher sowie Alkoholtestgeräten trage derzeit rund 38 Prozent zum Konzernumsatz bei. Sollte das geplante Joint Venture im Bereich Medizintechnik mit Teilen der Medizintechnik-Sparte von Siemens von der EU-Kommission genehmigt werden, würde der Anteil der Sicherheitstechnik-Sparte am Konzernumsatz spürbar zurückgehen. "Mittelfristig wollen wir wieder bei rund einem Drittel liegen", sagte Sulzer. Deshalb seien Akquisitionen in diesem Bereich möglich, vorausgesetzt, die Firmen verfügten über interessante Technologien. Drägerwerk und Siemens [SIE.GER] hatten Ende Mai 2002 angekündigt, ein Joint Venture im Bereich der Intensiv- und Notfallmedizin zu gründen, an dem Drägerwerk 65 Prozent der Anteile halten soll. Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen "Dräger Medical - A Dräger and Siemens Company" soll früheren Angaben zufolge auf einen Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro kommen und etwa 6400 Mitarbeiter beschäftigen. Im Januar 2003 kündigte die EU-Kommission an, das geplante Joint Venture einer eingehenden wettbewerbsrechtlichen Prüfung zu unterziehen. Die Pläne führten zum Zusammenschluss der zwei führenden Firmen im Bereich medizinischer Ventilatoren, begründete die EU-Kommission damals die Verlängerung des Standardverfahrens. Zugleich würde das Gemeinschaftsunternehmen bei einer Genehmigung einen hohen Marktanteil in den Bereichen Narkose-Versorgungssysteme und Patienten-Beobachtung erreichen. |