@goldik: Deprimierend ist vieles, aber mAn sicher nicht ein gutes Buch, auch wenn der Inhalt dann nicht so erheiternd ist. Deprimierend ist, wenn ich es nicht verstehe, deprimierend ist, wenn es schlecht geschrieben ist usw. Aber eine Freude, wenn ich es lesen kann und verstehe. "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" ist kein sehr dickes Buch und war einfach zu lesen und verstehen für mich, also überhaupt nicht ein deprimierendes Erlebnis für mich, auch wenn es das für den Autoren war, aber er hat es ja in "Kunst", Literatur umgewandelt.
@Fritz Pommes: Das Krokodil kenne ich nicht. Dostojevski ist ja ansonsten nicht gerade bekannt als eine Humor-Kanone, habe von den dicken Wälzern auch nur "Der Idiot" fertig gelesen, es war wie ein Trance, zwei Wochen lebte ich für dieses Buch, bei den Brüdern Karamasow bin ich dann gescheitert, schon nach wenigen Seiten, es braucht schon sehr viel Zeit diese dicken und nicht so einfachen Bücher zu lesen. "Der Spieler" und "Aufzeichnungen aus dem Totenhaus" sind dagegen geradezu leichte Lektüre gewesen. Das eine nicht so dick und das andere nicht so schwierig zu verstehen. Bei den dicken Romanen muss man ja dann all die Figuren auch verstehen und sich merken, das kann ich nicht wenn ich nur jeden Tag ein paar wenige Seiten darin lese, da komme ich dann nicht recht rein.
Da ist von den bekannten Russen Tolstoi einfacher zu lesen gewesen für mich, das sind ja schon fast Seifenopern im Vergleich mit Dostojewski, wobei auch da sehr viele Figuren auftauchen, zB in " Krieg und Frieden", die man sich merken muss, deren Namen aber nicht immer gleich genannt werden. In meiner Ausgabe gab es zum Glück eine Liste der Personen. Auch für dieses Werk lebte ich zwei Wochen min.
Kürzlich habe ich mir eine Ausgabe von Dostojewski angelacht in einem Buchladen, es lag als Stapel da und ich stolperte rein, von "Ein grüner Junge", hatte ich noch nie was gehört davon, doch der Klappentext verführte mich, in einer Neuübersetzung, welche 2007 den Preis für Übersetzung der Leipziger Buchmesse gewann. Doch wann ich das lesen werde? Das Buch hat über 800 Seiten! Ebenfalls von Solschenizyn habe ich so einen dicken Wälzer noch ungelesen rumstehen, in einem Brockenhaus gefunden, der mich interessieren würde, :August Vierzehn", also kurz vor der Oktoberrevolution, auch da gleich zuerst eine Liste der vielen Figuren und ein Vorwort des Autoren, das Buch sei nur ein Knoten, der erste Teil eines mehrteiligen Werkes....es habe daher nicht den Anspruch auf eine abgeschlossene Entwicklung der Figuren.... Auch fast 800 Seiten. Ich lese nicht so schnell.
Eigentlich mag ich deshalb so dicke Bücher gar nicht so sehr, überhaupt nicht, eine Zumutung. Bin schon an manchen gescheitert, das ist deprimierend. Gebe jeweils den Autoren eine Mitschuld. Reduktion ist doch auch eine Kunst. Im Alltag lese ich lieber Bücher so bis 300 Seiten, man muss ja auch mal fertig werden. Doch im Winter mache ich dann manchmal so Lesewochen, wo ich mir dann so ein dickes Buch vornehme.
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