Finanzierungsmodell schlecht, Mathe-Note ungenügend
Nicht ganz so spektakulär, aber nicht minder konfus machte ein anderes Unternehmen ebenfalls von sich Reden: „Cobracrest übernehmen Sie“, war wohl das Motto der 'Lifestyle'-Firma, deren Geschäft hauptsächlich aus Energydrinks und Markenrechten besteht. Insgesamt drei deutsche Konzerne wollte die Cobracrest AG&Co. KGaA aus Berlin übernehmen, um so einen Umsatz von 1,2 Milliarden dazu zu kaufen.
Das sollte durch das genehmigte Grundkapital von 49 Millionen Euro geschehen, welches durch eine Kapitalerhöhung von 100 Millionen dafür frei würde. Mit welcher mathematischen Gleichung 1,2 Milliarden Umsatz mit 49 Millionen Euro dazugekauft werden können, wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben, um das wohl jeder Wirtschaftsnobelpreisträger neidisch ist.
Jedenfalls wurde daraus genauso wenig etwas wie das angebliche Übernahmeangebot Anfang 2006 durch den Investor „Carlyle International“. Der Berliner Rechtsanwalt Oliver Priess, dessen Anwaltsbüro kürzlich eine Schadensersatzklage gegen Cobracrest eingereicht hat, vermutet gegenüber der FAZ, dass es sich dabei „um eine Briefkastenfirma handelt, die nicht geschäftlich tätig war – und auch nicht werden sollte“. |