Hallo Ihr Lieben,
also ist schon interessant, jetzt spricht sich das mit ADLINK immer mehr rum, habe gerade gesehen, daß auch die FAZ einen Bericht dazu veröffentlicht hat am 5. April. Es sieht ein bißchen so aus, als ob nach sechs, sieben Jahren nun eine zweite "Internet-Welle" losbricht.
Die FAZ spricht übrigens von einem historischen Tiefststand der ADLINK-Aktie von 36 Cent.
Hier der Bericht der FAZ:
"05. April 2006 Es ist wieder da! Das Internet ist wieder da. Fast möchte man meinen, daß eine Reihe von Anlegern nur darauf gewartet hat, weil sie schon immer wußten, daß dem Web die Zukunft gehört - auch geschäftlich.
Jedenfalls steigen Internet-Aktien in den vergangenen Monaten kräftig. Combots, früher Web.de stiegen im März um 9,5 Prozent, die neuen Aktien des Unternehmens um 38,7 Prozent. United Internet legten um 28 Prozent zu. Noch besser machte es die Tochter des Unternehmens, der Werbervermarkter Adlink, dessen Aktie mit einem Plus von knapp 96 Prozent es im März auf den zweithöchsten Kursanstieg unter den deutschen Aktien brachte.
Erstmals positives Jahresergebnis
Im Gegensatz zu früheren Zeiten, als allein schon die Hoffnung reichte, um die Kurse von Internet-Aktien zu treiben, kann Adlink mit fundamental guten Zahlen aufwarten. Der Werbevermarkter konnte 2005 die Umsätze um 106 Prozent von 47,79 Millionen Euro auf 98,26 Millionen Euro steigern. Das operative Ergebnis des Unternehmens vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich von 0,3 Millionen Euro im Vorjahr auf 6,5 Millionen Euro um über das Zwanzigfache und statt eines Vorsteuer-Verlustes von 3,9 Millionen Euro wie im Vorjahr gab es 2005 einen Gewinn von 3,6 Millionen.
Erstmals seit dem Börsengang im Jahr 2000 hat Adlink ein positives Jahresergebnis erzielt. Nach einem Verlust pro Aktie in Höhe von 0,11 Euro im Vorjahr, konnte bei einem Nettogewinn von 2,63 Millionen Euro 2005 ein positives Ergebnis von 0,04 Euro pro Aktie erwirtschaftet werden.
Nicht nur das Volumen des europäischen Werbemarktes ist gestiegen, sondern auch der Anteil der Werbeausgaben, der für Online-Werbung ausgegeben wird. Adlink sieht den Grund in einer größer gewordenen Akzeptanz von Online-Werbung bei den Werbetreibenden und einer stetig steigenden Werbeeffizienz des Mediums. „Nach Meinung aller führenden Marktforschungsinstitute” werde sich dieser Trend auch in den nächsten Jahren fortsetzen.
Zukäufe und Bewältigung von Altlasten stärken
Zum Umsatzwachstum beigetragen haben im vergangenen Jahr vor allem die Zukäufe von Sedo und Affilinet, wodurch Adlink sich auch in den Geschäftsfeldern Domain-Marketing und Affiliate-Marketing positionieren konnte. Gleichzeitig habe man mit Strukturmaßnahmen und der Neubewertung noch nicht rentabler Landesgesellschaften im angestammten Vermarktungsgeschäft deutliche Fortschritte erzielt.
„2005 war für unser Unternehmen ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr und ein Jahr der strategischen Erweiterung und Umstrukturierung unserer Geschäftsfelder. Unser Business wurde neu geordnet und strategisch breiter aufgestellt: für unseren angestammten Geschäftsbereich Display-Werbung haben wir ein neues Konzept erarbeitet, das den Geschäftserfolg mit unseren wichtigsten Geschäftspartnern, den großen Webseiten und Werbetreibenden, weiter steigern soll”, so Vorstandssprecher Marc Stilke.
Auch bei der Internationalisierung sei man einen großen Schritt weitergekommen. Im Geschäftsfeld Affiliate-Marketing startete man Anfang 2006 in Großbritannien und ist mit der Übernahme von CibleClick, dem französischen Marktführer im Affiliate Marketing, seit Dezember 2005 auch im Nachbarland vertreten.
Für 2006 plant Adlink einen Umsatz von 160 Millionen Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern und Minderheitenanteilen in Höhe von zwölf Millionen Euro, so Vorstandschef Stéphane Cordier.
Bewertung überzogen
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß Adlinks Geschäft sich offenbar stark verbessert hat. Viele Lasten der Vergangenheit konnten bereinigt werden und so scheint Adlink derzeit gut positioniert. Ein Großteil des Umsatzzuwachses resultiert naturgemäß aus externem Umsatz. So trug allein Sedo mit 17,32 Millionen Euro rund ein Drittel zum Umsatzwachstum bei.
Es ist daher Vorsicht angebracht, wenn man die Wachstumsraten in die Zukunft fortschreiben will. Aufgrund der Tatsache, daß Adlink von United Internet kontrolliert wird, gibt es für den Wert keine Analystenprognosen. Auf Basis des Jahres 2005 ist de Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 325 bewertet.
Um in akzeptable Bewertungsregionen vorzustoßen müßte das Unternehmen den Gewinn im laufenden Jahr wenigstens verzehnfachen. Das heißt aber wohl, die Dinge überreizen, da Adlink selbst vor Steuern nur mit einem Faktor zwischen drei und vier rechnet.
Absicherungsstrategien sind zwingend
Veranschlagt man diesen auch für das Konzernergebnis, läge das KGV für 2006 bei schätzungsweise 80 bis 90 und selbst wenn man dieses Wachstum für 2007 fortschreibt, ergibt sich für das kommende Jahr noch ein KGV zwischen 20 und 30.
Die Adlink-Aktie hat sich seit 2003 von ihrem Kurstief bei 36 Cent gut erholt und ist seit Ende 2005 in einen steilen Kursanstieg übergegangen. Der Kurssprung seit Ende März hat sie auf ein Fünf-Jahres-Hoch getrieben. Indes hat sie dabei keine Unterstützungen ausgebildet, so daß die nächste Unterstützung im Bereich von sieben Euro liegt.
Aktuell ist nach den starken Jahresergebnissen kein Anlaß für einen Kursrückschlag zu erkennen. So ist damit zu rechen, daß trotz eine überzogenen Bewertungsoptimismus' die Aktie kurzfristig weiter zulegen kann. Kommt jedoch ein unvermuteter Rückschlag, könnten sich Kursgewinne rasch auflösen. Absicherungsstrategien sind insofern ein Muß.
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder." |