Marktsituation DAX 19.09.2016
Seit Ende der Sommerpause ist der Zinsentscheid des FED am Mittwoch das beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Egal ob Aktien, Anleihen, Währungen oder Rohstoffe, alle Assets reagierten zunehmend empfindlich auf Aussagen von FED-Mitgliedern und amerikanische Wirtschaftsdaten. Für Anleger eine schwierige Situation, da eine Entwicklung in solchen Phasen kaum prognostizierbar ist. Auch die Charttechnik stößt hier häufig an ihre Grenzen, da der Fokus von wichtigen technischen Marken auf die Aussagen von Yellen und anderen Notenbankern wandert. Was diese zum besten geben, kann niemand abschätzen der über keine Glaskugel verfügt und mir ist zumindest niemand bekannt, der eine solche auf seinem Schreibtisch stehen hat.
Was wir allerdings wissen ist, dass dieser Punkt der Unsicherheit am Mittwoch zumindest für eine kurze Zeit aus dem Markt verschwinden und sich der Nebel etwas lichten wird. Dies wäre insbesondere der Fall wenn das FED eine Zinsanhebung bereits am Mittwoch durchziehen würde. Dann dürfte Gewissheit herrschen, dass dieses Thema zumindest bis Dezember ad acta gelegt werden kann. Auch wenn die US-Präsidentschaftswahl bereits ihre Schatten vorauswirft bewegt kein Thema mehr als die Notenbankpolitik.
Hinzu kommt noch die Bank of Japan, ebenfalls am Mittwoch. Ein Punkt, der bei der ganzen Aufregung um eine Zinserhöhung in den USA gerne mal vergessen wird. Dabei steckt in diesem Termin mindestens genauso viel Potenzial an den Finanzmärkten für eine dicke Überraschung und damit einhergehend für eine Menge Bewegung zu sorgen. Sollte hier außerhalb des bisherigen Sichtfeldes der Anleger ein überraschendes Paket der Bank of Japan um ihren Präsidenten Kuroda um die Kurve bekommen, ist schon vor dem eigentlichen Wochenhöhepunkt richtig Musik im Markt. Wer hier kein entsprechendes Risikomanagement betreibt kann an einem solchen Tag in der Regel mehr verlieren als gewinnen. Das zu Erwartende preist der Markt in der Regel im Vorfeld ein. Auf diesen Zug aufzuspringen wirft in der Regel nicht mehr all zu viel Rendite ab, da die Bewegung nach einer Bestätigung der Erwartungen nicht mehr besonders üppig ausfällt. |