Die Ankündigung von Koch zum Rücktritt bis zum Ende des Jahres sehe ich positiv. Ich gehe davon aus, daß Koch auch deutlich früher geht, falls der AR rasch einen Nachfolger präsentiert. Man wird kaum einen fähigen und anerkannten Spitzenmanager finden, der bereit ist, noch ein knappes halbes Jahr als zweiter Mann hinter Koch zu agieren (sollte nicht eine interne Lösung favorisiert werden).
Ich denke, der Druck auf Koch von EPGC (Kretinsky) war - nicht nur öffentlich - schon enorm. Ich vermute, er ging davon aus, daß sein Vertrag sowieso nicht verlängert wird und er daher sein Amt zunehmend nur noch als sog. 'Lame Duck' ausüben kann. Umso näher das Ende seiner Vertragslaufzeit gerückt wäre, umso schwieriger wäre es für ihn gewesen, langfristige Projekte erfolgreich zu initiieren.
Aus der Rücktrittsankündigung folgender Satz : 'Für die Metro beginnt jetzt eine neue Zeitrechnung, für die es erneut ein langfristiges Commitment braucht.' Ohne jeden Satz bzw. jedes Wort überinterpretieren zu wollen, bedeutet die Aussage doch, daß es mit ihm keine langfristige Übereinstimmung gab. Für mich eine Bestätigung, daß der Hauptgrund für den Rücktritt Kretinsky war.
Wie wird der Kurs reagieren? Nachbörslich fiel der Aktienkurs leicht, allerdings bei extrem dünnen Handel. Ich vermute dennoch, daß der Markt per saldo den Rücktritt eher begrüßt. Selbst wenn es am Montag zunächst nachgebende Kurse geben sollte, wird sich in der weiteren Folge die Ankündigung eher positiv auf den Kurs auswirken. Wichtig ist natürlich, wie schnell und wie überzeugend der AR einen Nachfolger präsentieren kann.
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