Die Charttrader haben den Zielbereich rund um die SMA38 (aktuell 2,01 €) erneut mustergültig erreicht. Einige Shortseller scheinen damit noch nicht zufrieden und wollen die Korrektur erneut bis zur SMA50 (aktuell 1,922 €) ausdehnen.
Für Longies bietet die unersättliche Gier der Shortseller m.E. weiterhin sehr gute Kaufchancen. Die Fundamentaldaten der Immobilienpreis- und Mietenentwicklung sprechen m.E. klar für nachhaltig und deutlich steigende Kurse von Immobilienaktien.
Das große Problem der Aroundtown-Aktie ist die brutal hohe Volatilität. Sobald der Kurs auch nur ein wenig nach oben dreht, springen Kurzfristzocker mit Verve in die Aktie und verursachen mit ihrer Gier eratische Kursmuster, die immer wieder bis zum kurzfristigen Aufwärtstrend (SMA38/ SMA50) abverkauft werden.
Ich habe die letzten drei Kaufwellen zwischen 1,90 und 2,32 genutzt, um bei 2,32 immer wieder einiger Aktien abzustoßen und zwischen 1,90 und 2,05 die Depotposition erneut deutlich auszubauen.
Sobald auch der SMA50 in wenigen Tagen die psychologisch wichtige 2 EUR-Marke erreicht hat, dürfte das Chartbild es den Shortsellern immer schwerer machen, den Kurs nochmals signifikant unter 2 EUR zu drücken, da sich ein großer Teil des Kaufinteresses hier offensichtlich ganz eng am Verlauf der kurzfristigen Trendlinien orientiert.
Auf Basis der Vonovia Q3-Zahlen gehe ich stark davon aus, dass Aroundtown im Q3 ebenfalls die Rückkehr zur Profitabilität gelungen ist. Sollte sich die Rückkehr zur Profitabilität als nachhaltig erweisen, wird die im historischen Vergleich extrem niedrige Bewertung deutscher Immobilienaktien (Aroundtown: KBV < 0,3) selbst extrem pessimistische Analysten über kurz oder lang zwingen, die Kursziele deutlich nach oben zu korrigieren.
Sobald FED und EZB auch nur leicht andeuten, über Zinssenkungen nachzudenken, könnten Immobilienaktien ein Revival erleben, über das man einige Jahre später sagen wird... hätte man in diesem Zins- und Mietentwicklungsumfeld kommen sehen und dabei sein MÜSSEN!
Meiner Meinung nach haben langfristige-Shortinvestments bei Aroundtown, Vonovia und Co. auf Sicht der nächsten 24 Monate tief negative Erwartungswerte... kurzfristige, ggf. auch heftige Korrekturen sind in Anbetracht der hohen Vola und des - leider - unverändert hohen Anteils von Kurzfristzockern vermutlich unvermeidbar... langfristig sehe ich Shorties hier indes klar auf der Verliererstraße, sofern Aroundtown seine Hausaufgaben in Sachen Verschuldungsabbau weiterhin macht...
Der im Umfeld einer extremen Wohnungsknappheit bei zugleich rückläufiger Neubautätigkeit betriebswirtschaftlich unvermeidliche stetige Mietpreisanstieg wird den marktbreiten Rückgang der Immobilienpreise m.E. spätestens im Q1 2024 zum Erliegen bringen und damit auch die Abwärtsspirale aus steigenden Zinskosten bei stetig fallenden Immobilienpreisen (-> stetige Verschlechterung der Bonität / Erhöhung des Verschuldungsgrads) beenden. Sobald sich die Immobilienpreise stabilisieren und die Ergebnisbelastungen aus Neubewertungsverlusten entfallen, werden Immobilienaktien rein rechnerisch enorme Gewinnzuwachsraten ausweisen können.
Da Börse Neubewertungen gern mit Gewinn-Wachstumsraten begründet, bergen der Wegfall von Neubewertungsverlusten und die Aussicht auf sinkende Leitzinsen / sinkende Finanzierungskosten für Immobilienkäufe mittelfristig m.E. enormes Aufholpotenzial der Aktienkurse. |