Jetzt habe ich mal angefangen, mir das Kleingedruckte auseinanderzunehmen.
Seite 10 - Forschung und Entwicklung
"(...) Research and development costs were $339,401 and $149,891 for the three months ended October 31, 2019 and 2018 (...)". Eigentlich muss man da ja 2018 schon gut gewesen sein - schließlich kann man dieses Jahr "ernten". Jetzt hat man F&E nochmals mehr als verdoppelt. 339K im Quartal ist schon 'ne Hausnummer. An was die wohl basteln?
Seite 10 - Shipping Costs
Das sind grad mal noch $25'200. Peanuts. Ganz klarer Heimvorteil - nix x Tonnen über die Weltmeere schippern.
Seite 10 - Advertising
$209K. Man hat die Werbeausgaben mal schnell vervierzehnfacht! Offensichtlich macht sich das mehr als bezahlt.
Seite 20 - neue Anlage
"(...) We are planning to start building a new facility with annual capacity of 500 metric tons in order to meet substantially increased demand for our high-grade stevia products. (...)". Irgendwie kann das kein copy paste Fehler sein. Wenn man sich die Ergebnisentwicklung und deren Begründung (effektive neue Anlagen) anschaut, dann macht's Sinn. Investieren!
Seite 20 - Metformin
2018 baut man eine neue Anlage, um Metformin herzustellen. 2019 ist die Anlage fertig, und man "sourced" das Geschäft quasi umgehend aus. Selbst erwirtschaftet man mit Metformin Verlust, "verleast" das Geschäft aber für 30 (!) Jahre an eine 3. Person. Und der zahlt jährlich $ 436K. Das sind dann in Summe ca. $ 13 Mio. Man könnte meinen, Sunwin hat dieses Geschäft mit unserem Herrn Scheuer gemacht. Der least einen nicht profitablen side-Gig von Sunwin für $ 13 Mio. Und die gesamte Firma hat bei Vertragsabschluss eine Marktkapitalisierung von vllt $ 13 Mio... Respekt. Wobei man sich da schon fragen kann: was wurde da so teuer verkauft? Rechte? Knowhow? Anlagen? Who knows. Auf jeden Fall war's ein maximal rentabler Deal für Sunwin. Sunwin scheint da was zu haben/können/dürfen, was deutlich geltwert ist.
Seite 21 - Perfomance
"Our revenues totaled approximately $7,162,000 during the three months ended October 31, 2019, an increase of 46.6%, as compared with the same period in 2018, and our gross margin increased to 20.6% from 7.8%. Our total operating expenses in the three months ended October 31, 2019 decreased by approximately $120,000, or 9.7% compared to the same period in 2018, primarily due to a decrease of approximately $365,000, or 56.4% in general and administrative expense, offset by an increase of approximately $55,000, or 12.3% in selling expense and an increase of approximately $190,000, or 126.4% in research and development expenses. Our net income from continuing operations for the three months ended October 31, 2019 was approximately $192,000, compared to net loss of $1,076,000 in the same period in 2018. (...)"
46,6% Umsatzwachstum.
Die Marge von 7,8% auf 20,6% fast vervierfacht.
Die laufenden Kosten um 9,7% gesenkt.
Die Gemeinkosten um 56,4% gesenkt.
Und R&D um 126,4% angehoben.
Das ergibt nach 1,1 Mio Verlust 200K Gewinn.
Eindrücklich. Einfach eindrücklich. Solch eine Entwicklung darf man mir gerne von einem alternativen Unternehmen nennen. Dann steige ich dort auch ein.
Seite 21 - neue Produktlinie
"(...) recently we have introduced a new product line. (...)". Das erwähnen die by the way. Eine neue Produktlinie. Offensichtlich hat man da etwas richtig gemacht.
Seite 24 - sehr interessant
"(...) During the six months ended October 31, 2019, within our Stevioside segment, we decreased our sales volume by approximately 405 metric tons, a 29% decrease. (...)". Man hat im ersten Halbjahr 405 Tonnen verkauft. 29% weniger als im Vorjahr. Zum einen zeigt das: Sunwin hat noch deutlich frei Kapazitäten für weiteres Wachstum. Man wäre so im ganzen Jahr bei 810 Tonnen. Die Kapazität liegt laut Bericht bei 1200 Tonnen. Das ist eine Auslastung von gerade mal 68%. Mehr Auslastung wird dann deutliche Skaleneffekte bringen. D.h. - wenn's gut so weiter läuft - im Verhältnis noch mehr Marge und Ergebnis. Und dann noch die zweite Tatsache: weniger Tonnen abgesetzt, gleichzeitig deutlich mehr Umsatz, das heisst deutlich bessere Verkaufspreise. Und das wird auch explizit genannt: die Verkaufseinheit brachte sage und schreibe 88,9% mehr. Ich staune.
Und hier mache ich erst mal Pause. Dieses mal steht echt viel drin. Wenn ich morgen dazu komme, dann gibt's den Rest auch noch "übersetzt". Schon eindrücklich, was da die letzten Monate so alles geleistet wurde... |