Directors Dealings können ein Zeichen sein, müssen aber nicht. Zur Zeit beschäftige ich mich recht intensiv mit diesem Thema, da ich eine große Studienarbeit zu diesem Thema schreibe.
Entscheidend für die Relevanz von meldepflichtigen Wertpapiergeschäften ist die Art des Kaufs und welches Kapital dafür verwendet wird.
Am interessantes sind solche Geschäfte, wenn der Kauf über die Börse zu aktuellen Marktpreisen mit eigenem Kapital getätigt wird, denn warum sollte jemand einen Teil seines Vermögens in etwas investieren, wenn er sich nicht einen Gewinn davon verspricht? Etwas anders ist die Situation, wenn es sich um die Ausübung von Optionen aus Non-Cash-Compensation-Programmen der AG handelt. Hier muss man die individuellen Spezifikationen untersuchen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Größe der Investition. Hier sollte man die schon vorhandenen Aktien und das Verhältnis zum Einkommen betrachten. Wenn jemand 1 Mio Aktien besitzt, ist eine Aufstockung um beispielsweise 5.000 Stück recht uninteressant. Stockt er aber seinen Anteil um 10% oder mehr auf, dann bekommt das Geschäft natürlich eine andere Gewichtung.
Bei Insiderverkäufen gestaltet sich die Situation wesentlich schwieriger, da es für einen Insider viele Gründe geben kann, sich von Aktien zu trennen und diese müssen nicht unbedingt mit einer negativen Einstellung des Managers gegenüber den Zukunftsaussichten des betreffenden Unternehmens einhergehen. Eine größe private Investition (Kauf einer Immobilie) oder die Begleichung von Steuerschulden sind nur 2 Beispiele. Bei Aktiengesellschaften ist es außerdem gängige Praxis, dass das Management zusätzlich zum Gehalt Optionen auf Aktien des Unternehmens als Vergütung erhalten. Da erscheint es nur logisch, dass die Bezugspersonen nach Ablauf vorgeschriebener Haltefristen zumindest einen Teil der Optionen ausüben und Aktien verkaufen.
Um die Sache abzuschließen bleibt noch ein weiterer nicht zu verachtender Aspekt zu berücksichtigen. Nicht jeder Insider hat bei seinen Geschäften ein glückliches Händchen. Untersuchungen haben gezeigt, dass einige Manager am Markt eine deutliche Überrendite erzielen, aber manche bleiben sogar hinter dem Markt zurück. Ein sehr erfolgreicher "Spekulant" in dieser Hinsicht ist Christian Tourres von Adidas. Er hatte bei seinen Entscheidungen immer ein goldenes Händchen und hat übrigens erst am 08.11 für ca 4,8 Mio Euro Aktien von Adidas beim Kurs von 48€ verkauft. |