AUS TIEFER DANKBARKEIT, UND ZUR ERINNERUNG AN ALLE MÜTTER .
Wenn du noch eine Mutter hast, so danke Gott und sei zufrieden; Nicht allen auf dem Erdenrund, ist dieses Glück beschieden.
Wenn du noch eine Mutter hast, so sollst du sie in liebe pflegen, dass sie dereinst ihr müdes Haupt, in Frieden kann zur Ruhe legen.
Sie hat vom ersten Tage an, für dich gelebt, in bangen Sorgen; Sie brachte Abends dich zu Bett, und weckte küssend dich am Morgen.
Und warst Du krank – sie pflegte Dich, die Dich im tiefen Schmerz geboren. Und gaben alle auf schon Dich: die Mutter gab dich nie verloren.
Sie lehrte dich manch frommen Spruch, sie lehrte dich zuerst das Reden. Sie faltete die Hände Dein, und lehrte dich zum Vater beten.
Sie lenkte Deinen Kindersinn, und wachte über deine Jugend. Der Mutter danke es allein, wenn Du gehst, den Pfad der Tugend.
Denn das Du bist, bist du durch sie, sie ist Dein Sein und ist Dein werden, Sie ist Dein allergrößtes Gut, und ist Dein größter Schatz auf Erden.
War auch des Vaters Wort mal streng, die gute Mutter mildert`s wieder. Drum habe Dank und Ehre sie, solange sie noch weilt hienieder.
Und hast Du keine Mutter mehr, und kannst Du sie nicht mehr beglücken. So kannst Du doch ihr kühles Grab, mit frischen Blumenkränzen schmücken. Ein Muttergrab,- ein heilig Grab! Für Dich die ewig heil`ge Stelle. Oh, wende Dich an diesen Ort, wenn Dich umtost des Lebens Welle.
Friedrich Wilhelm Kaulisch (1827-1881) https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Friedrich_Wilhelm_Kaulisch
Ich wünsche den Usern einen freundlichen Feiertag.
----------- Wo Angst herrscht verkriecht sich die Vernunft. |