"Nach dem Motto, 'wir' haben früher in großen Mengen gedüngt und werden das auch in Zukunft tun. Allen anderen Parametern (Bodenbeschaffenheit, umweltpolitische Vorgaben, Verhaltensänderungen, .... ) zum Trotz"
Einverstanden! ich sehe die Veränderung, darum werden die Absätze langfristig wohl auch eher rückläufig in Deutschland und großen Teilen Europas sein Ich sehe jedoch auch, dass K+S mit seiner neuen Mine in Kanada sich mehr auf andere Märkte konzentriert, die noch Zuwächse versprechen. Gleichzeitig wurde gerade 2018 Sigmundshall geschlossen, was die Kapazitäten in Deutschland reduziert. Die Entscheidung mit Kanada ist bereits vor vielen Jahren getroffen worden, offenbar hatte man das Problem bei K+S bereits vor Jahren erkannt.
"Nach dem Motto, Überkapazitäten waren noch nie ein Problem, warum sollte es künftig eins sein (... evtl. weil es kein Kartell mehr gibt?)"
Der Wegfall des Kartells war eine der Hauptursachen des Problems, und hat andererseits vielen, die als 2008 die Preise Rekordwerte erreichten in den Markt hinein wollten, den Spaß daran verdorben. Darum verfolgt u.a. auch BHP sein Projekt nicht energischer. Was 2013 passiert ist war in gewisser Weise also Fluch und Segen gleichzeitig. Anscheinend besteht unter den aktuellen Marktteilnehmern - und das sind kaum mehr als 2008 oder 2013, eine gewisse Einigkeit dass Kali mehr kosten muss. Das Thema ist ja nicht neu, aber Sie haben natürlich recht: wenn und sobald einige Marktteilnehmer wieder bereit wären zu niedrigeren Preisen zu verkaufen als es ihnen gut tut, hätten alle ein Problem.
"Unsere Entsorungsproblematik ist seit Jahrzehnten bekannt und wir konnten dennoch immer 'entsorgen' (nach dem Motto: "Die" können es sich gar nicht leisten..., w/ Arbeitsplätze in der Region..)."
Mir ist nicht bekannt, dass bereits vor 20 oder mehr Jahren die gleichen Maßnahmen drohten wie heute. Ich mag gerne glauben, dass Steiner in den letzten Jahren das Problem und seine Tragweite unterschätzt hat. Gleichzeitig kosten aber Lösungen und Deals Geld. Auch hier also Segen und Fluch gleichzeitig, ein Spagat den Lohr da hinbekommen muss - und der wird nicht einfach sein.
"Unsere Produktionskosten in Deutschland gehören zwar ins Spitzenfeld, aber das war schon immer so und haben dennoch Abnehmer gefunden."
nunja... bisher verdient man mit den Minen in Deutschland Geld, und ich glaube das kann man auch weiterhin, wenn man die Kapazitäten dem Bedarf entsprechend anpasst. Auch denke ich, dass den meisten westeuropäischen Staaten die Vision nicht gefallen würde, von Osteuropäischen Importen abhängig zu sein, wenn es K+S nicht mehr gäbe. Insofern schlafe ich da ruhig.
"Da reiht sich dann auch ein, gegen jedwede Vernunft, weiterhin einen Aktienkurs von mehr als 41 Euro zu proklamieren."
Habe ich persönlich nie proklamiert, und das einzige woran ich mich bei Lohr erinnern kann ist die Aussage aus einem Interview vor gut einem Jahr, und in diesem hat er nicht ausdrücklich gesagt DASS und WANN er denkt diesen Kurs zu sehen. An Aussagen von Steiner möchte ich mich da nicht mehr halten, das ist mir einfach zu lange her. Können Sie mir da evtl. eine Quelle zu liefern?
"Ich denke das nennt man Betriebsblindheit und führt dazu, das man Probleme nicht proaktiv angeht, sondern diese erst einmal 'schiebt' und dann nur halbherzig angeht, weil die innere Überzeugung fehlt. Da möchte man lauthals rufen, nein schreien: aufwachen!!!"
Richtig, und genau das werfe ich Steiner vor. Er war in meinen Augen etliche Probleme nicht bzw nur halbherzig angegangen. Auch die Maschinenprobleme an den deutschen Standorten was ich als "kaputtsparen" bezeichnen würde, geht nach meiner Meinung auf seine Kappe. Bisher kann ich derartiges Verhalten bei Lohr nicht erkennen. Er muss die Suppe von damals auslöffeln und das Unternehmen fit machen, und so schlecht sah das bisher in meinen Augen nicht aus. Einzig die Prognose war in meinen Augen sehr vorsichtig und tief gestapelt und wirft Fragen auf. Offenbar wollte man keine seriöse Prognose wagen, da hätte man es auch gleich lassen können... Sollte die nicht bald angehoben werden wäre das ein Armmutszeugnis. |