Millionendepot: Seadrill - Kurz vor der Rettung?
Mittwoch, 14. Dezember 2016
Sehr geehrte Investoren,
Seadrill ist ein norwegisches Unternehmen mit Firmensitz in Bermuda welches Jackup- und Halbtaucher Bohrschiffe zum Abteufen von Bohrungen auf Erdöl und Erdgas betreibt. Abteufen bedeutet die Herstellung von senkrechten Hohlräumen um die begehrten Rohstofflagerstätten zu erschließen. Das Unternehmen ist mit seinen Schiffen in Asien, Afrika und in Europa vor Ort und vermietet diese an die großen Ölkonzerne wie Shell, BP, ExxonMobile oder Total.
Seadrills Geschäft ist stark abhängig von der Entwicklung der Öl- und Gaspreise und insbesondere der Auftragseingang litt zuletzt aufgrund der Branchenkrise stark. In den letzten Jahren stürzte der Aktienkurs sogar von 50 US Dollar auf unter 1,5 US Dollar ab. Der Grund für den starken Kursrutsch sind die Probleme am Ölmarkt sowie steigende Zweifel über die Refinanzierungsfähigkeit des hoch verschuldeten Unternehmens an dem der norwegische Milliardär John Fredriksen einen Anteil von 24% besitzt.
Im Oktober stieg die Seardrill Aktie bereits 30% nachdem es Gerüchte gab, Frederiksen würde dem Unternehmen 1,2 Milliarden US Dollar leihen. Seadrill muss nämlich im Dezember Schulden in Höhe von 400 Millionen und im Juni 2017 sogar 1,3 Milliarden US Dollar zurück zahlen.
Seadrill wird operativ erheblich von der Entscheidung der Erdölfördernden Ländern profitieren die Förderung zu drosseln. Dies führte bereits zu stark steigenden Notierungen der Ölpreise. Offshorebohrungen sind deutlich teurer, weswegen ein höherer Ölpreis eine starke Auswirkung auf Seadrills Geschäft haben wird. Seadrill gilt auch als einer der Profiteure der Trump Regierung. Diese wird sich stark für die Ölförderung einsetzen und ist zudem moderat gegenüber Russland gestimmt. Der russische Markt ist nach den Sanktionen der EU und USA komplett zusammen gebrochen.
Seadrill scheint derzeit stark durch die makroökonomischen Faktoren begünstigt zu werden. Sowohl die Wahl von Donald Trump als die Entscheidungen der OPEC begünstigen das operative Geschäft sicherlich mittelfristig. Dies sind gute Gründe, dass der Großaktionär Fredriksen ein Rettungspaket schnüren könnte. Seadrill ist leider massiv verschuldet, die kurz laufenden Anleihen stehen derzeit bei weniger als der Hälfte des Nennwerts. Die Aktie ist eine sehr interessante Spekulation birgt aber auch erhebliche Risiken mit sich und eignet sich somit nur für sehr risikobewusste Inves |