Analysten legen eine Prüfung bei ihrem Verband, der "Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management" (DVFA), ab. In den Standesrichtlinien des Verbandes heißt es:
"Analysten sind Personen, die aufgrund allgemein verfügbarer Informationen und spezieller Vorkenntnisse eine Beurteilung von Unternehmen in der Form von zumeist schriftlichen Analysen vornehmen -
unabhängig, integer und in ethisch einwandfreier Weise".
Statements von Analysten:
Frank Rothauge (Sal. Oppenheim): "Relativ" seien all die Prognosen seit März gewesen, "nicht absolut, sondern immer im Verhältnis zur Branche."
Also, wenn Analysten "buy" sagen, dann meinen sie damit noch lange nicht, dass der Aktienkurs steigen sollte. Sondern nur, daß sie die betreffende Firma für attraktiver halten als die Konkurrenz.
Chefanalyst Reis von der DG Bank erklärt das so: "Wenn alle Aktien der Branche um 60 % fallen, das analysierte Unternehmen aber nur um 50 %, dann war es relativ gesehen besser als der Markt, also zu empfehlen".
(Anmerkung des Autors: Ist mir schlecht, aber ich schreibe weiter)
Dass alle Unternehmen zuvor überbewertet war, kann ein Analyst nicht erkennen?
Reis: "Das untersucht jemand anderes: der Marktstratege".
Im weiteren Verlauf des Berichtes doziert Reis darüber, daß alle Firmen die die DG Bank an den Markt gebracht hat, reif dafür waren. Schuld waren die abgehobenen Firmenchefs (Reis: "Sollen wir die alle vorher zum Psychologen schicken"?) und die Anleger, die die Kurse in die Höhe trieben.
Wenn ich überlege, wie die Banken Firmen an die Börse bringen, weil sie damit Geld verdienen und was ein Existenzgründer, der läppische 50.000 DM von der Bank haben will alles an Formalitäten und Sicherheiten bringen muss, dann ist das nur noch traurig. Ich betreue Existenzgründer sowie kleine und mittlere Betriebe als Berater und kenn die Banker daher in diesem Bereich sehr genau.
Grüsse |