Bezüglich KGV magst Du bei Neueinsteigern, die noch nicht voll im Geschäft sind, recht haben, da ist das KGV eine völlig aussagenlose Größe. Beim KBV verhält sich das schon anders: Ist dieses recht hoch, dann bezahlst Du entweder bereits einen stolzen Aufpreis an einen früheren Aktionär, der dabei dicke Sahne macht, bevor noch was gelaufen ist (warum solltest Du das tun ?), oder das Unternehmen hatte vorher noch wesentlich mehr Kapital, und nun schon alles verbraten (ist hier nicht der Fall). In zweiterem Fall müßtest Du dann sehr genau den ursprünglichen Businessplan studieren, und sehen, ob das auch von Anfang an so vorgesehen war und noch im Plan liegt.
Adcon ist inzwischen im Geschäft. In den nächsten ein bis zwei Jahren dürfte es noch mal einen Schub geben (deshalb finde ich sie ja durchaus interessant), aber ab da gehts in "normalsterblichem" Tempo weiter. Also muß der Kurs so beschaffen sein, daß er sich spätestens in zwei Jahren mit den Maßstäben der old economy messen läßt.
Meine derzeit aktuellste Quelle für KGV-Prognose:
AC Research
Adcon Telemetry vor Erntezeit Datum : 11.12.2000 Zeit :09:18
Die Analysten von AC Research raten zu einem Kauf der Aktien von Adcon Telemetry (WKN 922220), sobald die aktuelle Bodenbildung endgültig abgeschlossen werden könne.
Das Unternehmen sei technologisch führender Anbieter von Telemetrielösungen und –komponenten für digitale funkbasierende Datenübertragung zum Messen, Übertragen und Auswerten von Daten sowie zum Fernsteuern von Anlagen. In der Vergangenheit habe man sich dabei mit extrem leistungs- und widerstandsfähigen Produkten auf die Langstreckenübertragung in der Umweltmesstechnik und Landwirtschaft konzentriert, ein Geschäftsfeld, das jährliche Wachstumsraten von deutlich über 60 Prozent p.a. aufweise. Seit letztem Jahr vermarkten die Österreicher ihre Technologie jedoch auch über OEM-Vereinbarungen, so die Anlageexperten, was in `99 10 Prozent der Umsätze ausmachte, im laufenden Jahr bereits einen Anteil von rund 30 Prozent erzielen und in Zukunft sogar mehr als die Hälfte der Konzernerlöse einbringen solle.
Dass dies auf keinen Fall zu ambitioniert geschätzt sei, verdeutlichten die bisherigen Abschlüsse in diesem Bereich: Mittlerweile verfüge Adcon über internationale Großkunden aus den Bereichen Scanner-Kassensysteme und Zahlungsterminals, die die Funktechnologie in ihre Geräte integrierten und so jeweils für eine stetig steigende Nachfrage von jährlich mehreren zehntausend Stück sorgten. Der Stückpreis falle dabei zwar erheblich niedriger als im Kerngeschäft mit den verhältnismäßig teuren Komplettlösungen aus, jedoch seien die Volumina ungleich höher und der Personalaufwand natürlich deutlich geringer, so Unternehmenslenker Alexander Zrost.
Diese Erfolgsstory hat sich den Analysten nach auch in den letzten Monaten vorgesetzt, nachdem Adcon die französische Stamptronic übernommen habe, deren technologische Kompetenz im Kurzdistanzbereich dem Unternehmen zuletzt einen Großauftrag der amerikanischen Siemens Building Technologies eingebracht habe. Und zwar handle es sich hierbei erstmals um eine signifikante Partnerschaft im zukunftsträchtigen Bereich Office Management (d.h. Gebäudeüberwachung, Management von Alarm-, Lüftungs- und Lichtanlagen etc.), der dokumentiere, dass sich auch immer mehr Big Player für die digitale Funkübertragung interessierten. Neben dem hohen Umsatzvolumen und den möglichen Folgeaufträgen aus dem Hause Siemens sei an dem Deal vor allem die zu erwartende Signalwirkung für weitere potenzielle Großkunden entscheidend, zumal auch diese an den technologisch führenden Produkten der Österreicher kaum vorbeikommen würden.
Um die Technologieführerschaft weiter auszubauen, konnte zuletzt mit STS ein weiterer Know-how-Lieferant übernommen werden, so AC Research, der die Technologiepalette mit Direct Sequence Spread Spectrum, einem weltweiten Datenübertragungstechnikstandard, und der sogenannten Single-Chip-Technologie abrunde, die dank des günstigen Preises in Zukunft ihre Anwendung im Volumengeschäft der Haushaltsautomatisierung (Strom-, Gas-, Wasserzähler usw.) finden dürfte. Damit habe Adcon die zum Börsengang in Aussicht gestellte Entwicklung zum umfassenden Systemhaus, das seinen Kunden eine komplette Produktpalette verschiedenster Technologien anbieten könne, laut Unternehmenslenker Zrost weitestgehend abgeschlossen und könne sich aufgrund des hohen Auftragsbestands und seines leistungsstarken internationalen Vertriebsnetzes in weltweit knapp 50 Ländern nun daran machen, „jetzt endlich Geld zu verdienen“.
Insgesamt erwarten die Anlageexperten, dass Adcon das selbstgesteckte Umsatzziel von 12,5 Mio. Euro und auch den Break-Even nach Steuern (trotz der beiden Akquisitionen) im laufenden Jahr erreichen dürfte. Für 2001 sowie die folgenden Jahre sollte die ursprüngliche Wachstumsprognose von 70 Prozent p.a. dank der Zukäufe hingegen übertroffen werden, zumal für die neuen Tochterfirmen z.T. dreistellige Zuwachsraten angepeilt seien. Im kommenden Geschäftsjahr dürfte dann auch erstmalig ein signifikanter Gewinn von ca. 30 Cents pro Aktie ausgewiesen werden, so dass die Aktie auf dem aktuellen Niveau von ca. 14 Euro mit einem 2001er Kurs/Gewinn-Verhältnis von gut 40 unterbewertet erscheint, so AC Research. Und dies nicht zuletzt, weil laut Zrost bereits vielversprechende Gespräche im oben erwähnten Bereich Haushaltsautomatisierung liefen, die bei erfolgreichem Abschluss aufgrund der hohen Volumina in diesem Markt sehr schnell völlig neue Planzahlen nötig machen würden.
Sobald die immer noch andauernde Bodenbildung im Chart endlich abgeschlossen werde, dürfte sich die Aktie deshalb innerhalb der nächsten sechs Monate durchaus wieder auf das Niveau ihrer alten Höchststände bei über 30 Euro bewegen.
Agentur : Aktiencheck.de |