AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

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neuester Beitrag: 26.04.24 06:44
eröffnet am: 28.03.20 07:27 von: cicero33 Anzahl Beiträge: 4513
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16.05.23 22:14
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746 Postings, 1255 Tage DividendiusJahresergebnis und Folgen

Persönlich finde ich die Zahlenvorlage den (letzten) Erwartungen entsprechend. Dass das letzte HJ schlecht werden würde, war keine Überraschung mehr. Was mich bei den Zahlen überrascht hat, war (genngleich eigentlich auch "logisch") ein doch signifikanter positiver Wert AUFGRUND von Wechselkursfolgen. Was aber im Umkehrschluss heißt, dass ohne dem die Ergebnisse doch noch mal schlechter gewesen wären. Wechselkursauswirkungen hatten wir bei AT&S immer schon und sind an und für sich keine Überraschung, wie gesagt, ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass das diesmal doch einen recht beachtlichen Anteil hatte (wenngleich glücklicher Weise positiven ...).

Könnte mir vorstellen, dass auch einige Börsenteilnehmer*innen dies ebenso sehen und aus diesem Grund der Kurs heute doch recht eindeutig nachgegeben hat. WOBEI: in den letzten Wochen ist mir das fast schon generell und quer durch viele Branchen aufgefallen - relativ gute (den Umständen entsprechenden) Berichte und fallende Kurse als Reaktion.

Insgesamt gehöre ich zu jenen, welche die Perspektiven für AT&S positiv bewerten. Die Argumente, die das MAnagement anführen (inBezug auf Entwicklungspotential der Branche) halteich für richtig. Die Diversifikation bei Kunden und Betriebsstandorten ebenfalls. Wie auch das Kostenmanagement und etwas sensiblere Investitionsprogramm, je nach Entwicklungsstand. Für mich passt das zusammen und ist der gute Nährboden für künftiges weiteres Wachstum.

Leider (...) muss ich Cicero zustimmen, dass - neben einigen anderen Bereichen - auch die KI ein gutes Reservoir für künftige Aufträge / Gewinne darstell. Leider deswegen, weil ich die KI insgesamt als nicht so positive einschätze - jedenfalls so lange nicht, bis die Menschheit weiß, wie sie diese Büchse der Pandora wieder schließen kann, die eigentlich bereits geöffnet ist. Aber das Thema gehört ohnedies nicht in diesen Thread.....  

17.05.23 09:45

265 Postings, 539 Tage sockiPerspektive/Kurs

ja, wenn alles hält in 3 Jahre kann/wird sie abheben
ABER
das letzte halbe Jahr und das nächste Halbejahr geben überhaupt keinen logischen Anlass aufgrund der Unternehmensdaten zu kaufen. Daher glaube ich auf keine große Erholung für 2023.

Daher der gestrige und heutige Absacker eher logisch. Wer jetzt kauft will ja eher von der möglichen Unterbewertung und dem möglichen Aufwärtspotential profitieren und dies ist auch zweifelsohne da, wenn AT&S liefert. Nur wird dies sicher einige Monate dauern und wird eher nicht in den nächsten 6 Monaten stattfinden.

Der Anstieg von 24,9 auf 29,3 hat für mich nach ein paar Glücksritter in Bezug auf die Veröffentlichung ausgesehen. Da hat sicher auch der ein oder andere schnell einigen Gewinn mitgenommen, aber da muss man auch halt immer den richtigen Absprung finden.  

17.05.23 10:19

1512 Postings, 5342 Tage Handbuch@socki

Ist halt immer das gleiche Spiel. Wie lange orientiert sich der Kurs nur am heute und ab wann wird die Zukunft eingepreist? Langfristig Investierte wird das nicht jucken, aber die machen halt nicht die aktuellen Kurse. Von den eher kurzfristigen Investoren will keiner zu früh einsteigen, weil es könnte ja noch ein wenig billiger werden...

Generelle Zweifel am Erreichen der Mittelfristziele haben hier wohl die Wenigsten. Nehmen wir doch z.B. mal einfach Kulim: Werk 1 in Kulim wird planmäßig fertiggestellt und wird die Produktion (wohl für AMD) nächstes Jahr aufnehmen. Das kann man ausblenden oder auch einpreisen. Das hier die Produktion belastbar abgenommen wird, kann als sicher gelten, sonst hätte man den Ausbau analog zum Werk für Intel erst mal gestoppt.

Oder nehmen wir die beiden neuen Substratkunden in Leoben. Die waren ursprünglich gar nicht geplant und beteiligen sich jetzt sogar an den Investitionen. Auch das kann man selbstverständlich ausblenden.

Man kann auch ausblenden, dass die überwiegende Anzahl von Experten von einem Aufschwung am zyklischen Halbleitermarkt 2. HJ 2023 / Anfang 2024 ausgehen.

Auf den anderen Seite belastet der drohende Haushaltsnotstand bei den Amis und die bevorstehenden Sommermonate. Also was macht man?

Meine persönliche Entscheidung sieht wie folgt aus: Ich bleibe hier weiter voll investiert (Top 3 im Depot). Für Nachkäufe habe ich noch etwas Pulver bereitliegen (Schließlich wurden uns hier Kurse von 15 Euro fest versprochen.). Das Pulver für die Nachkäufe ist aber nicht ausschließlich für AT&S reserviert, auch wenn sie unter den Top 2 auf meiner Wunschkaufliste stehen. Den Rest bringt die Zukunft.

Aktuell wurmt mich viel mehr, dass der CEO bei PSI zum Ende das Jahres gehen will. Werde mir hier die HV nächste Woche unbedingt antun, auch wenn hierfür bei mir immer ein ganzer Tag und viele km Fahrstrecke drauf gehen...  

17.05.23 10:41

265 Postings, 539 Tage sockiHandbuch

Ich sehe natürlich auch, dass AT&S an ihren Schwächen arbeitet z.B.: Kundendiversifikation. Bin halt nur a bissi angefressen, dass des net schon vorher auf der Prioliste stand. Jetzt mit Q4 natürlich schon peinlich.

Persönlich versuche ich zu verstehen wie das Unternehmen u der Markt tickt. Der Kurs ist für mich zu der heutigen Situation (im Vergleich zu vor einem Jahr) passend. Klar vl. auch a bissi abgestraft und Luft nach oben, aber zu den Infos und Aussichten des letzten Jahres schon OK.

Es ist ja auch gleichzeitig für jene, die nicht das Glück hatten die Aktie schon seit Jahren zu besitzen eine Chance ihren Mischkurs deutlich zu drücken. Vor allem jene mit nicht allzu vielen Aktien.

Was ich aber sagen will ist: Ich glaube nicht, wie es vl. der ein oder andere schon geglaubt hat, dass wir den Boden erreicht haben u es wieder schnell stolz nach oben geht.

Dies wird jetzt sicher noch dauern vor allem muss dann ein Halbjahr wie letztes Jahr her wo man sieht, dass sich die Strategie auch wirklich im Gewinn bemerkbar macht.

Für jene die Jenseits von 20 mal gekauft haben die haben es eh entspannt. Aber jene so wie ich die jenseits von 40 eingestiegen sind, die wohlen schon auch was sehen was wieder Vertrauen schafft. Weil um den Kurs wirklich mal auf die 80 zu bringen braucht es wohl beide Arten von Aktionären.
 

17.05.23 10:55
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265 Postings, 539 Tage sockiCALL (von gestern) ist jetzt online

17.05.23 12:52

265 Postings, 539 Tage sockiCALL entscheidende Frage

Minute 33 die entscheidende Frage bezgl. Optimismus 2023/24 H2 (wie bereits oben angesprochen).

Antwort muss jeder selbst wissen ob es einen überzeugt  

17.05.23 13:01

1512 Postings, 5342 Tage Handbuch@Socki

"Für jene die Jenseits von 20 mal gekauft haben die haben es eh entspannt. Aber jene so wie ich die jenseits von 40 eingestiegen sind, die wohlen schon auch was sehen was wieder Vertrauen schafft."

Ich weiß, es ist schwer - aber für die Entscheidung, eine Aktie zu halten, sollte der Einstiegskurs keine Rolle spiele (es sei denn, es sind steuerliche Gründe). Für die zukünftige Entwicklung meines Depot sind die Gewinne oder Verluste der Vergangenheit Schnee von gestern und ohne jegliche Relevanz. Ist psychologisch aber nicht ganz einfach...  

17.05.23 13:31

265 Postings, 539 Tage sockihandbuch

der Verlust im Depo (100K) ist aber nicht nur psychologisch der ist faktisch. Und die Gewinne/Verluste sind ja nach Einstieg passiert und ich rede von dem was nach dem Einstieg passiert ist.

Die müssen erstmal weggemacht werden. Und wenn man sich den CALL so anhört wurde nicht nur ich aus Sicht meines Einstieges von Q4 überrascht. Auch die AT&S selbst hatten wohl kaum aus Sicht 2023 damit gerechnet (siehe CALL CFO Preininger).

Klar vergangen ist vergangen. Aber auch für die Zukunft muss AT&S erstmal liefern.

Klar hätte wohl nie soviel investiert (mit Nachkäufen) hätte es den Absturz nicht gegeben. Aber um jetzt nochmal 100 oder 150 K zu investieren. Da muss 1. der Kurs passen und 2. müssen alle Signale da sein, dass alles wie im H1 2022/23 wieder läuft.
 

17.05.23 13:49

1512 Postings, 5342 Tage Handbuch@Socki

Genau diese Denke ist aber grundfalsch. Entweder traue ich der Aktie etwas für die Zukunft zu  dann halte oder kaufe ich sie. Gehe ich zukünftig von einer underperformance aus, dann verkaufe ich (egal, was ich vorher damit für Gewinne gemacht habe!!!!). Der Einstiegskurs sollte dabei keinerlei Rolle spielen. Es gibt da diesen schönen Spruch: "Aktien die man nicht kaufen würde, die sollte man auch nicht halten."

Mit solchen Sprüchen wie: "Und die Gewinne/Verluste sind ja nach Einstieg passiert und ich rede von dem was nach dem Einstieg passiert ist. Die müssen erst mal weggemacht werden." versaut man sich im Zweifel auch noch die zukünftige Performance.

Mal ganz bildlich gesprochen: Richtig machst Du es, wenn Du mit Deinem Depot jeden Tag erneut mit einem Stand 0 anfängst. Deswegen sollte man seine Einschätzungen zu jedem Wert permanent überprüfen und sollte sich auch nie in Aktien "verlieben".

Wie gesagt, ich weiß - es ist schwer....  

17.05.23 14:18

265 Postings, 539 Tage sockiHandbuch

Also Strategien mit Aktien kann man viele haben. Und ja, auch VOR Kauf war mir der worst case die Aktie länger halten zu müssen, auch Notfalls 20 Jahre, bewusst.

Aber jeder hat eine andere Art der Veranlagung. Andere Erwartungen an den Zeithorizont (Tage, Wochen, Monate, Jahre), Dividenden usw. und andere Volumen mit denen er arbeitet. Und jeder hat einen anderen Einstiegskurs.

Die Welt sieht halt ganz anders aus als ob du mit 5 € eingestiegen bist oder mit 50€ und ob du 100, 1000, 10.000 oder 100.000 Aktien hast.

Tatsache ist wohl nur, dass wir weder die 15 noch die 40 so schnell sehen werden.  

17.05.23 19:45

746 Postings, 1255 Tage Dividendius@ Socki - Veranlagungsphilosophie

wenn ich mich mit einem kurzen Argument beteiligen darf möcht ich gerne einfließen lassen: Es gibt ja sicherlich verschiedene Investitionsphilosophien und das ist gut so, denn wären wir alle gleichgeschaltet, gäbs auch keinen Handel. Inhaltlich finde ich persönlich, dass Handbuch eine Reihe von Argumenten vorgebracht hat, bei denen ich mich selbst durchaus heimisch fühle. Möchte aber auch anmerken, Socki, dass Du ja durchaus einen langen Atem zu haben bereit bist - sprich einen längeren Anlagezeitraum. Dann kannst du das ja auch so sehen, dass Du einen "Verlust" (aber eben auch Gewinn) letztlich ja nur dann hast, wenn Du den realisierst. Derzeit also gerade NICHT !!

Mir ist klar, wenn man aktuell Geld braucht um in was anderes einzusteigen oder um die Speisekammer aufzufüllen etc.., dann ist die momentane Situation, wenn man bei € 55, 45, 35, etc... eingestiegen ist, nicht glücklich. Investiert man aber das, was man nicht unbedingt in den nächsten Tagen, Monaten, Jahren benötigt - dann hat man bei einer Aktie wie AT&S (noch dazu aus momentaner Sicht) keinen Verlust.

Ich trage dieses Argument schon lange mit mir und habs auch schon öfter eingeworfen, in Bezug auf den MASSVOLLEN Wunsch nach Dividenden. Denn dass bringt den Lohn für die Investition - jedenfalls für mich. Ob die Aktie am Paier 100 % Gewinn oder Verlust macht, das ist für mich nur dann wichtig, wenn ich aktuell dringend Geld brauche. Was ja auch vorkommt. In dem Fall muss man halt den GEwin oder Verlust realisieren. Wenn ich Dich aber richtig verstehe, dann bist Du davon ja aber nicht so sehr betroffen. ALSO: Wart ab, der Gewinn kommt schon noch ! Jedenfalls meine Überzeugung  

18.05.23 05:22
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1941 Postings, 3024 Tage cicero33Richtige Entscheidung....

Ich gebe Handbuch voll recht. Man darf den Einstiegskurs für die Entscheidung "halten oder verkaufen" keinesfalls heranziehen. Wenn es Verkaufsgründe gibt - dann weg damit!
Bei AT&S ist das allerdings zur Zeit schwierig.
Rein die Zahlen betrachtet müsste man die Aktie sofort verkaufen. Schaut man sich die Bilanz, den CashFlow und die Nettoverschuldung an, kann einem schon mulmig zumute werden. Ich sehe hier zwar noch keine kritische Lage, aber noch viele solcher Quartale hält das Unternehmen nicht aus.
Wäre da nicht die Aussicht auf ein wesentlich besseres 2. Halbjahr, müsste man hier die Reißleine ziehen.

Aktienkurse gelten im Grunde als die besten Indikatoren. AMD gibt hier Hoffnung, dass es in Zukunft wesentlich besser wird. Auch die Kurse von Shinko, Ibiden und Unimicron ziehen seit Wochen wieder schön an. Möglicherweise steckt aber auch in diesen Kursverläufen viel Phantasie wegen KI.
Man ist wohl gut beraten, die allgemeine Lage genau zu beobachten und (hoffentlich) die richtigen Schlüsse zu ziehen.
 

18.05.23 09:46
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1512 Postings, 5342 Tage HandbuchÜberlagerungen

Es treffen halt bei AT&S aktuell viele extreme (z.T. diametral entgegenwirkende) Entwicklungen auf einander, die sich überlagern.

1. Das extreme Wachstum, was von den Kunden gefordert und auch nötig ist (Kulim, Leoben). Das geht nun mal nicht ohne große Investitionen, was die Nettoverschuldung treibt.
2. Das zyklische Tief im Halbleiterschweinezyklus und Verbindung mit den (noch) hohen Lagerbestände, das die Erträge in den Keller schickt (soll Ende 2023/ Angang 2024 vorbei sein)
3. Die China-Problematik, die mit den Standorten Kulim und Leoben gemildert werden soll.
4. Die starke Anhängigkeit von Intel bei den Substraten. Hier kommt man bei der Diversifikation in letzter Zeit gut voran.
5. Die Probleme bei Intel (Verschiebungen, Marktposition). Es war hier richtig den Weiterbau des Werks in Kulim erst mal zu stoppen.
6. Der starke Anstieg der Zinsen (mein Eindruck aus dem Call - man hat es im Griff).  
7. Der Ausbau des sehr hochmargigen Modulgeschäfts (wenn derzeit auch noch eine recht überschaubarer Größe).

Die Einschätzung, wie gut AT&S die vorstehenden Punkte angeht und in den Griff bekommt, muss jeder für sich selbst treffen. Es hilft hier sicherlich, sich mal den kompletten Call anzutun.

Ich persönlich habe keinerlei Bauschmerzen bei AT&S. Die Aussagen und Planungen des Managements sind für mich schlüssig und nachvollziehbar. Mein Vertrauen haben sie sich über viele Jahre verdient. Sollten die Planungen umgesetzt werden, so werden wir hier in 2-3 Jahren ganz andere Kursregionen sehen. Selbst die 40 könnten schneller kommen, als es sich aktuell hier so mancher vorstellen kann. Sollten die Abrufe und damit die Umsätze im 2.HJ erkennbar anziehen, so wird hier sicher in einem stärkeren Maße die Zukunft auch im Kurs eingepreist (selbst wenn das laufende GJ durch das 1. HJ noch stark belastet werden dürfte). Auch die eingeleiteten Sparmaßnahmen werden nicht ohne Wirkung sein.  

18.05.23 13:41

746 Postings, 1255 Tage Dividendius@Handbuch Überlagerung

Volle Zustimmung !  

19.05.23 10:53

504 Postings, 575 Tage KeinBörsenguruBerenberg - Sell-Empfehlung

Berenberg stuft diese Aktie weiterhin als Schrott ein....

https://aktien-portal.at/...est%26%23228%3Btigt-%22Sell%22-Empfehlung  

19.05.23 12:07

1512 Postings, 5342 Tage HandbuchJuhu

Dann sehen wir ja doch noch die versprochenen 15 Euro....  

19.05.23 12:28

504 Postings, 575 Tage KeinBörsenguru@Handbuch

Solange wir nicht die 0 sehen....  

19.05.23 12:54

1512 Postings, 5342 Tage Handbuch@KeinBörsenguru

Bei 0 kaufe ich unendlich zu....  

19.05.23 16:41

746 Postings, 1255 Tage Dividendius@Handbuch

Wirst du nicht, weil du nicht alle kriegst - die kauft dann nämlich Berenberg.  

20.05.23 14:00

504 Postings, 575 Tage KeinBörsenguruWas hält ihr von dieser You-Tube-Analyse?

https://www.youtube.com/watch?v=nKhavFX3fqs

Der Analyst macht einen seriösen Eindruck, er scheint selbst deutlich hin- und hergerissen zu sein zwischen dem Zukunftspotenzial dieses Unternehmens und den inhärenten Risiken.  

21.05.23 06:32
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1941 Postings, 3024 Tage cicero33Video - Bewertung

Ich habe mir das Video jetzt angesehen.

Vorweg muss man sagen, dass der Analyst AT&S nicht kennt, sondern rein die Zahlen bewertet.
Das sagt er auch.
Seine Kernaussagen und die Rückschlüsse sind meiner Ansicht richtig.
Die Bilanz ist schlecht und birgt bei einem länger andauernden Geschäftsumfeld - wie wir es derzeit haben - hohe Risiken.
In einem Umfeld, wie wir es noch vor einem Jahr hatten, war die Bilanz überhaupt kein Thema, jetzt sieht es allerdings anders aus.

Beim EBITDA ist es tatsächlich so, dass man hier genau aufpassen muss.
AT&S weist die EBITDA-Marge immer auch in der bereinigten Variante auf. Es werden also die Anlaufkosten und die Kosten für den Werksaufbau in Leoben und Kulim herausgerechnet. Das Unternehmen stellt sich damit natürlich besser dar.
Nachdem aber auch das tatsächliche EBITDA dargestellt ist, ist das aber nicht verwerflich.
Zur Verwirrung kann es führen, wenn man sich die Prognosen ansieht, wo immer die bereinigte Variante genannt wird. Wenn AT&S also von einer EBITDA-Margenprognose von 25-29% schreibt, dann würde das bei einem Mittelwert (Umsatz: 1,8 Mrd und EBITDA - Marge von 27%) zu einem bereinigten EBITDA von 486 Mio führen. Um auf das eigentliche EBITDA zu kommen, müsste man davon die Anlaufkosten von 100 Mio abziehen - das wären also EBITDA-Erwartungen von 386 Mio für das laufende GJ.
Das was AT&S hier macht, machen aber auch andere Unternehmen so und ist nicht weiter verwerflich. Man muss halt aufpassen und die Angaben nicht verwechseln. Im Grunde wollen sich die Unternehmen natürlich besser darstellen. Andererseits eröffnet es auch die Sicht auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des eigentlichen Geschäfts.

Ansonsten bin ich der Meinung, dass diese reine Zahlenbetrachtung zwar richtig sein mag, allerdings kann man mit einer isolierten Betrachtung auf das Zahlenwerk an der Börse nicht erfolgreich investieren.
Rein die Bilanzseite betrachtet, dürfte man die Aktie keinesfalls kaufen.

Auf der anderen Seite sehen wir aktuell aber die enormen Kursanstiege bei den für AT&S relevanten Peers und Kunden. Wenn ein ganzer Sektor Kursanstiege verzeichnet, und die aktuellen Geschäftszahlen noch schlecht sind, dann bedeutet das eben, dass man in Zukunft mit höheren Umsätzen/Gewinnen rechnet. Die Kursanstiege signalisieren also ein nahendes besseres Geschäftsumfeld, wobei hier sicher auch die Erwartungen an die KI zum Ausdruck kommen.


Ich würde folgendes Fazit zur Situation geben:

Sollten aus weltpolitischer Sicht Risiken oder gar Warnsignale auftreten (wo immer die auch herkommen mögen) dann bitte "fasten seat belt" - dann kann es mit dem Aktienkurs nochmals schnell nach unten gehen, zumal dann die Risiken aus der Bilanz (relativ hohe Verschuldung) in den Vordergrund treten.

Bleibt hingegen die Phantasie betreffend der KI weiter am köcheln, vollzieht sich der Abbau der Lagerbestände so weiter, dann ist das Szenario eines wesentlich besseren 2. Halbjahres durchaus plausibel und die Zahlen werden wieder schnell besser - das Geld verbrennen hört auf. Im GJ 2024/25 sollten wir dann wieder Wachstumsraten haben, die an die vergangenen Jahre anschließen. In Deckung müsste man wohl gehen (was die Kursentwicklung betrifft) wenn AT&S Nvidia als Kunden gewinnen kann oder die Geschäftserfolge von Intel massiv zu steigen beginnen und Kulim nun doch wieder für Intel (oder auch einen anderen Großkunden) gebraucht wird.

 

21.05.23 07:01
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1941 Postings, 3024 Tage cicero33KI-Aktivitäten Intel

Hier steht einiges über die Aktivitäten von Intel im Zusammenhang mit KI:

https://www.hpcwire.com/2023/02/01/...ks-to-combine-gaudi4-with-gpus/  

21.05.23 09:02

1512 Postings, 5342 Tage HandbuchEs ist wie immer

ein Abwägen der Pro und Kontras.

Um es mal hier einzuwerfen - ich bin auch überhaupt kein Fan von bereinigten Ergebnissen. Gerade bei  AT&S sind ja enormen Investitionen eher der Normalfall als die Ausnahme. Inzwischen habe ich aber meinen Frieden mit diesen Unsinn gemacht und rechne die Bereinigungen einfach raus.

Ich gebe cicero33 Recht. Rein aus Basis der aktuellen Zahlen dürfte man mit Sicht auf das zyklische Tief am Halbleitermarkt die Aktie nicht kaufen. Es hat schon Gründe warum der Kurs da steht, wo er steht. Aber wer geht davon aus, dass die Bestände auf ewig nicht abgebaut werden oder dass die neuen Chips mit einem viel höheren Substratbedarf nie hergestellt werden? Ich empfehle hier echt den Call. Dort wird gut dargelegt, warum AT&S von einem Anstieg im 2.HJ des aktuellen GJ ausgeht.

Nach meiner persönlichen Wertung überwiegen hier die Chancen eindeutig die Risiken. Dafür braucht es noch nicht einmal einen lucky punch wie Nvidia als Substratkunden. Es bleibt aber Börse und da gibt es keine Garantien. Aber deswegen hat man ja auch nicht nur einen Wert im Depot...  

21.05.23 10:46
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746 Postings, 1255 Tage Dividendius@KeinBörsenguru -Youtube Analyse

Hab mir die Analyse ebenfalls in der Nacht angehört; finde sie nicht schlecht. Ich habe aber NICHT den Eindruck, dass der Analyst hin- und hergerissen ist, wie es Dir, lieber keinBörsenguru, vorkommt. Danke aber, dass Du die Analyse in's Forum gestellt hast, sich ist sicherlich sehenswert. Für mich kommt sie zu einem negativen Ergebnis. Wobei meiner Meinung nach (Cicero hat das eben wie so oft sehr gut herausgearbeitet), der Analyst im Wesentlichen die aktuelle Bilanz durchleuchtet. Keine Frage, die Verbindlichkeiten von AT&S sind ja recht beachtlich ! Kann mir vorstellen, dass viele so denken und die Aktie eben aus diesem Grund dort steht, wo sie aktuell steht.

Was der Analyst NICHT bewertet hat, das ist das Potential des Geschäftes, das AT&S machen könnte - und die Wahrscheinlichkeit, ob das auch eintreffen kann.  Zumindest kommt in seinem Fazit davon nichts mehr vor. Das ist insoferne interessant, als er die Möglichkeiten von AT&S durchaus gleich zu Beginn erwähnt ! Vermutlich kommst du auch deswegen zum Eindruck, dass der Analyst auch hingerissen sein könnte.

Insoferne haben wir hier eine Analyse zum status quo. Und den Schluss, AT&S sei DERZEIT fair bewertet.

Mit dem Fazit, die Aktie derzeit nicht zu kaufen, kann ich NICHT mitgehen. Wenn die Bilanz in sagen wir mal 2 - 3 Jahren MASSIV besser ist als heute, und Umsätze sowie EPS sich auch nur in die Nähe dessen bewegen, was jedenfalls möglich ist, dann wird die Aktie wieder fair bewertet sein, nämlich mit € 60 / 70 / 80++ Dann allerdings stellt sich die Frage, ob man nicht doch beim aktuellen Niveau von € 25 - 30 eingestiegen wäre. Die Einschätzung, ob die Wahrscheinlichkeit größer oder kleiner ist, dass sich dieses Szenario ergibt, die fehlt meiner Meinung nach in der youtube Analyse. Wahrscheinlich wollte der Analyst sich nicht auch in den Welt der Optionen begeben - ABER: genau das passiert eben doch auch an der Börse. Das Einpreisen der Zukunft.

Ich bin überzeugt, dass eine erhebliche Verbesserung des Geschäftes bei AT&S nur eine Frage der Zeit ist. Sollten weltpolitische Eintrübungen passieren, was man ja leider nicht gut vorhersehen kann (wir wissen ja noch nicht mal, wer in 2 Jahren Präseident der USA sein wird ...), dann verzögert sich das möglicher Weise. Aber da die Staaten dieser Erde (incl. USA) eher bald eine funktionierende Weltwirtschaft benötigen, weil nämlich sonst die eigenen Schulden ("auch" die der USA) nicht mehr beherrschbar sind, sehe ich das Risiko kleiner, als die Chance, dass AT&S in den nächsten 12 bis 24 Monaten wieder seine Umsätze steigert.

Betrachtet man also die Zukunft mit, so ist die Aktie meiner Ansicht nach nicht fair, sondern unterbewertet. Weswegen sie auch in meinem Depot bleibt.  

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