durchaus berechtigt und meinen Senf möchte ich auch dazu abgeben. Es ist möglich, aber nicht mit dem Kapitaleinsatz den Du nennst. Würde man am Tag 2 % durchschnittlich erwirtschaften, dann sind das rund 20 % im Monat. Das mag mit kleinen Summen funktionieren, zum Beispiel wenn man Dauerlong ist und es steigt wie derzeit, aber wenn man davon leben möchte, sieht es auch etwas anders aus als in Deiner Rechnung und das ist auch der Grund, warum viele Börsenbriefe schreiben, daß leben vom Daytrading allein setzt für meine Begriffe eine wichtige Hürde voraus, Du mußt genug Eigenkapital mitbringen.
Nehmen wir mal an Du willst mit 10.000 Euro anfangen. Das finde ich einen guten Anfang, wenn man nicht davon leben muß. Denn Du hast auch Geschäfte die nicht laufen und mit 10.000 Euro sehr schnell den Puffer erreicht, von wo aus Dein Arbeitsmittel, nämlich das Geld, verloren gehen kann. Ohne klare Systematik läuft es nicht. Um im Daxtrading erfolgreich zu sein, nutzt man Chancen mit 10 bis 40 Punkten, daß lohnt nur bei entsprechendem Einsatz, daß bedeutet wiederum, Dein Risiko ist zum Gesamtvermögen zu hoch. Du mußt sehr viele Gewinner gegen sehr viele Verlierer haben. Wenn Du auf die 10.000 Euro 10% schaffst, sind das 1000,00 Euro im Monat. Das runterbrechen auf den Tag würde ich nicht tun, Du hast mal Spitzen und mal schlechte Tage. In einer solchen Situation verleitet Dich die Psyche, schlechte Trades laufen zu lassen, der Druck ist zu groß und 10 % auf Dauer auch eine Menge Holz. Wohlgemerkt, Du nimmst den Gewinn raus, -25% + Soli bleibt ausser viel Zeitaufwand nicht viel über, ausser Du bist ein Supercrack und schaffst es, Dein Geld jeden Monat zu verdoppeln.Da ich mal von mir ausgehe, denke ich das eher nicht, habe auch noch niemanden kennengelernt der das kann.
Okay, was tun? Der einzige Weg ist, normaler Arbeit nachgehen und an der Börse handeln, daß Geld reinvestieren. Schaffst Du dann 5 bis 10 % im Monat, was supergut ist, erreichst Du über drei vier Jahre einen guten Kapitalstock und es ist auch nicht notwendig, die ganze Zeit vorm Rechner zu sitzen, was eine enorme psychische Belastung darstellt, nur die wenigsten schaffen es, völlig emotionslos ihr System umzusetzen, sind wir beim Nächsten, wenn Du nicht weißt warum Du etwas tust, dann laß die Finger von jeglichem Trading mit Derivaten. Du kannst und wirst nur verlieren. Oft gibt es eine Super Anfangsphase, man wird übermütig, der Markt lehrt einem spätestens dann Demut.
Ich halte es nicht für möglich, mit einem geringen Kapitaleinsatz Daytrading zu betreiben, um das erwirtschaftete Geld aus dem Tradingkreislauf rauszunehmen.
Was die Hausse angeht, genau so etwas ist schwieriger zu handeln als alles andere. Lediglich für Leute die hauptsächlich Long gehen ist es einfach zu handeln. Die werden nachfolgend aber mit dieser Systematik gegrillt, geben also alles ab in der Shortzeit. Wärst Du ein solcher Typ,hättest Du seit März gut überlebt, danach ist es dann Essig wenn es runtergeht.
Man kann also nur konsequent in beide Richtungen handeln, bzw. verschiedene Underlyings nehmen, was dann auch wieder nur mit mehr Geld funktioniert. Hast Du genug aufgebaut mit einer guten Systematik, weißt Du wie es läuft und es geht tatsächlich sehr gut, da Du am Anfang stehst, hat ein Prozess noch nicht stattgefunden, nämlich die Besinnung auf Disziplin und ständigem Handel und keiner Reflektion was da wer anders angeblich hat. Einzigs Deine Ergebnisse zählen. Sonst nichts.
Wichtig, Du hast ab einem Moment wo du so etwas tust keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld. Auch die Krankenversicherung mußt Du bezahlen. Bei mir kostet die Krankenversicherung für mich und meine Tochter insgesamt um die 650 Euro pro Monat. Dazu kommen 500 Euro für jeden ( 1000 Euro ) Selbstbeteiligung. Geht man nicht zum Arzt, erhält man zwei Monate rückvergütet. Deine Rentenversicherung ist ebenfalls nicht mehr am Aufstocken, Du müßtest minimum 500 bis 700 Euro rechnen im privaten Bereich, um die gesetzliche auszugleichen, der Hintergrund liegt darin begründet, daß Du später auch dann die private Krankenversicherung aus diesem Geld heraus bezahlen mußt und die wird im Alter nicht günstiger. Gerade die soziale Absicherung ist für freischaffende Künstler nicht unerheblich und die wenigsten denken ans Alter.
Somit geht Deine Rechnung zu kurz, über den Daumen gepeilt muß Du im Bereich von 3000 Euro Minimum rausziehen können, dann liegst Du bei etwas 3800 bis 4000 Euro, die Du für diese Arbeit erreichen mußt, wenn Du ansatzweise einen normalen Job ausgleichen möchtest.
Gehen wir mal davon aus, daß man bei jedem Handel etwas zurücklegt für schlechtere Geschäfte, die zwangsläufig auftreten werden oder für den Krankheitsfall ( auch dran denken, Du wirst krank, kannst nicht handeln, Monatseinkommen futsch, aber Krankenkasse und Lebensversicherung will die Kohle ), dann kann man nicht unter 100.000 Euro beginnen und selbst da ist das Risiko enorm.
Das ist meine bescheidene Meinung. Nur allein von der Börse leben ist eine schlechte Idee. Eine gute ist es, so zu arbeiten, daß man damit sein Erspartes über Gebühr ausbaut, um dann später einen Grundstock zu haben, zum Beispiel für den Kauf eines Hauses etc. etc. . , um dann im Alter mit dem Handel ein Zubrot zu haben.
Ich hoffe Dir geholfen zu haben bei Deinen Gedankengängen, eines noch hinzufügen, bist Du neu an der Börse, vergiß es einfach und lerne einige Jahre, um Dich selbst einzuschätzen. Gib um Gottes Willen für solche Gedanken nicht einen Job oder eine Existenz auf und riskier sauer Erspartes. |