@soyus: Schön, dass Du diesen Thread eröffnet hast. Ich möchte auch ein paar Dinge zu Play Magnus anführen.
Wie einige meiner Vorredner finde ich (naturgemäß, da ich investiert bin), dass die Sache Potenzial hat. Gründe dafür sind unter anderem:
Zunächst der Wettbewerbsdrang der Menschen. Man will sich messen und gegen andere gewinnen, ohne Glück, durch eigene Leistung. Kaum wo geht das besser als beim Schach. Das zu Grunde liegende Spiel ist uralt, hat aber nichts von seinem Charme verloren. Die Botschaft, die PM verkauft, nämlich Schach in der Welt weiter zu verbreiten und diese "smarter" zu machen, spricht viele Leute an. Man sieht das an den hunderten Millionen Menschen, die Schach online zumindest manchmal spielen. Das Makroumfeld ist positiv. Der Netflix-Effekt wurde bereits angesprochen. Der Lockdown war auch eine treibende Kraft für einen Trend hin zu solchen Online-Plattformen. Ich kann mich noch erinnern, wie der Onlinepoker-Boom Fahrt aufgenommen hat. Plattformen wie pokerstrategy konnten damals enorm skalieren. Ein solches Momentum ist auch hier möglich. Die Bilanz von PM ist sehr gut, nicht zuletzt seit der letzten Kapitalerhöhung. Die Kriegskasse ist also gefüllt. Das größte Potenzial sehe ich abseits von der Turnierveranstaltung (Vermarktungsrechte, Werbung für das Ecosystem) in der noch im Beta-Stadium befindlichen coChess-Seite. Man kann hier unkompliziert individuelle Lernstunden mit Coaches buchen. Ein Großmeister bekommt hier schnell mal einen dreistelligen Betrag. Je mehr Spieler man hier als Coaches und Nutzer exklusiv gewinnen kann, desto mehr wert wird die Plattform.
Ich möchte allerdings auch einige Dinge ansprechen, die mir nicht gefallen bzw. die definitiv ein Risiko bergen: Es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl an Aktienoptionen. Man muss also erstens eine Verwässerung im Erfolgsfall (derzeit knapp unter 10 Prozent) in Kauf nehmen und außerdem beobachten, wie sich das weiterentwickelt. Dem kann man Magnus Carlsen als shareholder selbst entgegenhalten, der ja auch nicht übermäßig verwässert werden möchte. Während MC der USP ist, ist er auch das größte Risiko. Mit ihm als Botschafter und seiner Spielstärke bzw. Reputation steht und fällt der Erfolg des Unternehmens ein gutes Stück. Wenn er plötzlich regelmäßig verliert oder gar ein anderer kommt, der eine noch höhere ELO-Zahl erreicht, verliert PM auch an Charme. Es besteht das Risiko, dass vor allem bei Turnieren, die PM ausrichtet, mittels KI betrogen wird. Wie die meisten hier wissen, gibt es mittlerweile keinen Menschen, der gute Schachcomputer auch nur irgendwie besiegen könnte.
Freilich ist die upside nur schwer zu bewerten, jedoch wissen wir alle, was für Umsatzmultiples für schnell skalierende Internetplattformen mit hohen Wachstumsraten momentan bezahlt werden. |