https://www.zerohedge.com/energy/...-high-energy-prices-are-here-stay
deepL + edit
...Wenn es jemals einen Zeitpunkt gab, an dem die Zentralbanken der Welt zwischen Teufel und Beelzebub gefangen waren, dann ist dieser Zeitpunkt jetzt gekommen. Der Fed-Vorsitzende Powell, der bei der Inflationsbekämpfung bereits hinterherhinkt, muss nun einen Spagat hinlegen, der zunehmend unmöglich erscheint. Um die sagenumwobene "weiche Landung" der Fed zu erreichen, müssen Powell und Co. a) die Zinsen schnell genug anheben, um den Inflationsdruck zu dämpfen - und b) gleichzeitig eine massive Dämpfung der Nachfrage vermeiden, die die US-Wirtschaft in eine schmerzhafte Rezession stürzen würde. Kein Wunder, dass Investoren wie Carl Icahn skeptisch sind, ob die Fed das schaffen kann.
Inmitten eines noch nie dagewesenen Chaos am Markt für Staatsanleihen (Chart unten) hat Citi am Freitag die Märkte durchgeschüttelt, indem sie eine der bisher aggressivsten Zins(erhöhungs)empfehlungen abgab.
Wenn Sie jedoch der Meinung sind, dass vier Zinserhöhungen um 50 Basispunkte... nun ja... ein wenig übertrieben erscheinen, dann sind Sie nicht allein. In einem kürzlich geführten Interview mit Erik Townsend von MacroVoices erklärte Daniel Lacalle, Fondsmanager und Chefvolkswirt von Tressis, warum er skeptisch ist, dass die Fed den skizzierten Zinserhöhungspfad tatsächlich durchziehen kann.
Seine Argumentation? Da die USA in ein drittes Jahr mit einem Rekorddefizit eintreten, könnten wesentlich höhere Zinssätze einen totalen Zusammenbruch auf dem Markt für Staatsanleihen auslösen* (wobei das derzeitige Chaos nur ein kleiner Vorgeschmack auf das bevorstehende Gemetzel ist).
[* Davor hatte Wawidu bereits vor vielen Jahren hier im Thread gewarnt]
Lacalle: "Die US-Regierung wird wahrscheinlich in ein drittes Jahr mit Rekorddefizit eintreten. Und das beinhaltet das Risiko, dass die Anleiherenditen durch die Decke gehen, wenn es tatsächlich zu einer Normalisierung kommt. Ich bin also ziemlich skeptisch, was die sieben [geplanten] Zinserhöhungen in Folge betrifft. Denn die Realität, die wir in Analysten-Prognosen weltweit gesehen haben, ist ein besorgniserregender Trend, nämlich einerseits eine Verringerung der Wachstumsschätzungen und andererseits ein Anstieg der Inflationsschätzungen."
Lacalle ist auch skeptisch gegenüber Prognosen, wonach die Inflation gegen Ende des Jahres zurückgehen soll. Seiner [eigenen] Analyse zufolge würde die schnelle Dämpfung der Inflation [durch die Zinserhöhungen] eine erdrückende Zerstörung der Nachfrage bedingen. Entweder kann die Fed also ihre Inflationsprognosen auf Kosten ihrer Wachstumsprognosen erfüllen, oder ihre Wachstumsprognosen auf Kosten ihrer Inflationsprognosen... ein Rosa-Wölkchen-Szenario, in dem die Inflation nach ein paar Zinserhöhungen einfach abklingt, ohne eine Rezession auszulösen, scheint realistischerweise zu optimistisch.
..."...Die Fed und die Europäische Zentralbank [sind] in einer Zwickmühle. Einerseits müssen sie ein klares Signal geben, dass sie bereit sind, die Inflation einzudämmen. Andererseits müssen sie in einem Umfeld von Staatsanleihen, in dem die Emittenten und Marktteilnehmer nach wie vor sehr selbstzufrieden sind, weiterhin extrem entgegenkommend sein."
Da der Inflationsgeist bereits aus der Flasche ist, steigt das Risiko einer "Stagflation" von Tag zu Tag.....
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Rendite der 10j-US-Staatsanleihen "geht durch die Decke" |