Die - Optionsschein - Abzocke

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neuester Beitrag: 24.04.21 23:59
eröffnet am: 03.01.07 15:32 von: moya Anzahl Beiträge: 2
neuester Beitrag: 24.04.21 23:59 von: Lenauxbpa Leser gesamt: 2819
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03.01.07 15:32
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1355350 Postings, 7470 Tage moya Die - Optionsschein - Abzocke

Optionsscheine mit Tücken

von Kay Patrick Kaymer

Gestern erhielt ich von D-Wave Leser Erwin E. eine e-mail mit einer Anfrage zu einem Optionsschein auf eine einzelne US-Aktie, der ihm einige Sorgen bereitet. Da ich beim D-Wave Dienst generell nur Optionen, Optionsscheine und ab und an Hebelzertifikate auf US-Indizes sowie die deutschen Indizes empfehle, darf ich zu keinen anderen Positionen keine Handelsempfehlung geben.

Allerdings hatte dieser Optionsschein auf Motorola mit der WKN UB0U58 einige Besonderheiten auf die ich kurz eingehen möchte. Die Laufzeit bis zum 08. März diesen Jahres ist je nach Risikoneigung und geplanter Haltezeit sicherlich vollkommen in Ordnung.

Generell müssen Sie beachten, dass Optionsscheine aus dem Geld besonders zum laufzeitende hin prozentual stark an Zeitwert einbüssen.

Der Basispreis allerdings ist sehr weit vom aktuellen Kurs entfernt. Anders ausgedrückt müsste die Aktie um über 30% steigen, damit der Optionsschein ins Geld läuft. Das ist ein wirklich sehr bullishes Szenario. Denn die Motorola Aktie, die aktuell um US$ 20,50 gehandelt wird, notierte seit dem Jahr 2000 nicht mehr über dieser Marke.

Daraus resultiert direkt das nächste Problem. Der Optionsschein notiert extrem niedrig. Aktuell liegt die Taxe bei 0,001 zu 0,02.

Ja, Sie haben richtig gelesen. Der Spread beträgt Euro 0,019. Wenn Sie sich also entschließen, Euro 1.000 in diesen Schein zu investieren, erhalten Sie 50.000 Optionsscheine, denn Sie zahlen den Briefkurs.

Wenn Sie am gleichen Tag wieder verkaufen möchten, bekommen Sie den Geldkurs von Euro 0,001. Das sind bei 50.000 Scheinen gerade einmal Euro 50. Somit beträgt der Spread 95%!

Das ist wirklich brutal, denn das entspricht ihrem theoretischen Verlust, wenn Sie intraday handeln wollen. Bei dem aufgeführten Beispiel haben Sie also Euro 950 in den Sand gesetzt.

Weiterhin haben Sie bei solchen Scheinen das Problem, dass der Emittent gerne einmal urplötzlich die Taxe verändert. In diesem Fall hat der Emittent die Brieftaxe auf Euro 0,04 angehoben, als Erwin E. einen unlimitierten Kauf ins System eingegeben hat. Das ist von jetzt auf Gleich ein Aufschlag um 100%.

Deswegen möchte ich Sie vor solchen Scheinen warnen. Wenn Sie solch extreme Scheine nehmen, die eine wirklich heftige Bewegung des Basiswertes benötigen um ins Geld zu laufen, sollten Sie auf eine lange Laufzeit achten, diese stets streng limitieren und wirklich nur Spielgeld einsetzen. Das Risiko des Totalverlustes ist extrem groß. Hingegen winken umgekehrt Gewinne von mehreren hundert Prozent.

Zum Abschluss möchte ich Ihnen noch mitgeben, dass solche Trades sicherlich schon fast jedem einmal passiert sind. Das gehört zum Handeln dazu. Analysieren Sie Ihren Fehler und behandeln das verlorene Geld gedanklich als Lehr- und Schmerzensgeld.

Denn wie hat Kostolany schon passend gesagt: „An der Börse gibt es nur Schmerzensgeld: Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.“

Gruß Moya 

 

03.01.07 15:44
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1894 Postings, 6723 Tage Fintelwuselwixhab ich heute morgen auch gelesen

aber mal ganz ehrlich: Wer DEN Spread nicht sieht und/oder nicht rafft was das bedeutet, der sollte auch nicht mit Optionsscheinen handeln!  

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