USA geben Zurückhaltung auf

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neuester Beitrag: 20.09.02 10:33
eröffnet am: 17.09.02 10:24 von: Antichrist Anzahl Beiträge: 62
neuester Beitrag: 20.09.02 10:33 von: Kotzolt Leser gesamt: 5310
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17.09.02 10:24

403 Postings, 7921 Tage AntichristUSA geben Zurückhaltung auf

Der deutsche Botschafter in Washington erlebt in diesen Wochen ein ungewöhnlich großes Interesse.
In vielen TV-Talkshows war Wolfgang Ischinger zu Gast und hatte alle Hände voll zu tun, die deutsche Position zu erläutern.
So begrüßte der konservative Talkmaster Bill O'Reilly den Deutschen mit den Worten: "Saddam Hussein bedroht die ganze Welt und Ihr sagt Nein. Was soll das ?" Auch wurde Ischinger vorgehalten, die Deutschen seien offenbar undankbar, "obwohl wir im Kalten Krieg Euren Hintern gerettet haben".
Und George Stephanopoulos, früherer Sprecher Clintons und jetzt TV-Moderator, fuhr Ischinger an: "Was ist denn so plötzlich aus der uneingeschränkten Solidarität geworden ?"
"Der Präsident wird Herrn Schröder künftig nicht mehr ernst nehmen", zitiert die 'New York Times' einen ranghohen Mitarbeiter von Bush. Und selbst aus den Hoffnungen der konservativen Regierung in Washington über den Wahlausgang in Deutschland wird jetzt kein Geheimnis mehr gemacht. Sollte Schröder die Wahl verlieren, heißt es, werde man das "mit Erleichterung" zur Kenntnis nehmen.

waz


Die USA zeigen also ihr wahres Gesicht. Natürlich ist ihnen ein zu allem 'Ja und Amen' sagender Abnicker ohne Rückgrat nach dem Vorbild Tony Blairs lieber als jemand der berechtigte Kritik an ihren leicht durchschaubaren Spielchen äussert.
Immer noch wartet die Weltöffentlichkeit auf die groß angekündigten Beweise gegen Saddam. Unbewiesene Anschuldigungen, auch wenn sie noch so oft wiederholt werden, ersetzen keine Fakten und lassen in erster Linie Zweifel an der Redlichkeit der amerikanischen Vorhaben aufkommen.
Leider ist man in Europa scheinbar doch nicht ganz so dumm und manipulierbar wie in Brainwashington gehofft wurde und durchschaut, daß unter dem fadenscheinigen Vorwand die gesamte Welt vor einer nach ihrer Darstellung inzwischen waffenstarrenden Atommacht Irak retten zu wollen wieder einmal nur US-Interessen bedient werden sollen.  

17.09.02 10:28

18298 Postings, 8429 Tage börsenfüxleinSchröder darf sich nicht wundern.... o.T.

17.09.02 10:33

4561 Postings, 7897 Tage lutzhutzlefutzNicht ohne Grund

fand ich letzten Samstag in der Tageszeitung eine ca. 10x10 große Anzeige von einem Privatmann mit der Überschrift "Ich schäme mich ein Deutscher zu sein", unter Bezugnahme auf Schröders Fehlverhalten.  

17.09.02 10:35

403 Postings, 7921 Tage AntichristMein Lieber lutzusw.

Du hast nix kapiert  

17.09.02 10:38

4561 Postings, 7897 Tage lutzhutzlefutzAntichrist

Wart´s nur ab, bis Du eines Tages kein Wasser mehr trinken kannst, weil irgendso religiöser Fanatiker was reingekippt hat, nur weil er auf Deinen Wohlsatand neidisch ist...  

17.09.02 10:41

5257 Postings, 7892 Tage Ding"berechtigte Kritik" ?

Wo waren denn die Sachargumente, mit denen Schröder seine
Entscheidung begründet hat ?  

17.09.02 10:42

2573 Postings, 8451 Tage josua1123Wenn Bushl sagt spring

und Schröder springt nicht
wo ist da ein Fehlverhalten??
Schröder hat recht
die Amis sollen ihre Suppe selbst auslöffeln

Ich seh das als neues deutsches Selbstbewusstsein

jo.  

17.09.02 10:50

4561 Postings, 7897 Tage lutzhutzlefutzSchröder sollte

demnächst wohl erstmal eine UN-Entscheidung abwarten, bevor er uns so bloßstellt!  

17.09.02 10:53

16763 Postings, 8278 Tage Thomastradamus@josua1123

das wäre schön...aber weißt Du, wie schnell Dein "neues deutsches Selbstbewusstsein" weg ist, wenn D mal plötzlich durch sowas zwischen alle, aber wirklich alle Fronten gerät?

Gruß,
T.  

17.09.02 10:54
1

745 Postings, 8706 Tage emu1Genau josua - ganz meine Meinung.

Wir müssen nicht alles mitmachen, was uns die USA vorschreiben. Ich bin auch nicht überzeugt von unserer derzeitigen Regierung, aber in dieser Frage ist mir Schröder sehr sympathisch geworden.
Die Argumente der USA sind doch sehr weit hergeholt und warum sollte Saddam nun ausgerechnet eine A-Bombe einsetzen, wenn er sie hätte ? Ich kenne eigentlich nur ein Land, daß derartige Waffen jemals eingesetzt hatte - das waren ja wohl die USA selbst, oder ? Muß ich mich jetzt nicht vor den Amerikanern fürchten ? Die sind vielleicht nicht so fanatisch, bzw. religös geprägt, aber ich denke durch ihr Streben nach der Weltvorherrschaft, den ausgeprägten Patriotismus und deren Egoismus mindestens genauso gefährlich - nur meine Meinung.

Gruß
Emu
 

17.09.02 10:54

5257 Postings, 7892 Tage DingSelbstbewusstsein

sollte kein Selbstzweck sein. (Ist jetzt allerdings schon fast 60 Jahre her.)

Ausserdem sitzen wir mit den USA im gleichen Suppenteller.

 

17.09.02 11:01

4561 Postings, 7897 Tage lutzhutzlefutzsitzen wir noch

vielleicht aber bald nicht mehr. Vielleicht dürfen wir demnächst 10 mal am Tag gen Mekka beten (Wenn Frauen in kurzen Röcken dabei wären, fänd ich´s sogar nicht so schlecht)  

17.09.02 11:04

16600 Postings, 7950 Tage MadChartWenn der gute Bill O'Reilly sagt,


dass die "USA im kalten Krieg unseren Hintern gerettet haben", klingt das für amerikanische Ohren recht vernünftig. Fakt ist jedoch eindeutig: Die amerikanische Protegierung von Deutschland ab 1949 und die damit verbundene Stationierung von Soldaten und Waffen aller Art in Deutschland war keineswegs in erster Linie dazu gedacht, den Deutschen ihren Hintern zu retten, sondern dem russischen Bären symbolisch eine möglichst widerstandsfähige Barriere entgegenzusetzen.

Dass wir Deutschen davon durchaus profitiert haben, wird niemand ernsthaft bestreiten wollen ("Lieber 'ne Pershing im Garten als 'ne SS-20 auf'm Dach"), aber es ist falsch, das Ganze so hinzustellen, wie es Bill O'Reilly und andere Hardliner in den Staaten derzeit tun.

Ansonsten bin ich der Meinung, dass sich die Deutsche Bundesregierung -ebenso wie die amerikanische und jede andere auch- einer UN-Entscheidung anschließen sollte, wie die auch immer ausfallen mag.


Just my 2 cents

MadChart  

17.09.02 18:53
1

403 Postings, 7921 Tage AntichristWie sieht's

aus mit der Nibelungentreue wenn die USA eine eklatante Mißachtung des Völkerrechts in Aussicht stellen ?
Wir Deutschen haben aus geschichtlicher Sicht nicht nur das Recht, sondern die Pflicht uns aus einem Angriffskrieg gegen ein anderes Volk heraus zu halten und dem, wenn irgendwie möglich entgegen zu wirken !
Was ist denn die Konsequenz aus einem Angriff der USA auf den Irak ? Das demnächst Indien Pakisten mit der dann legitimen Begründung angreift, daß sie sich irgendwie bedroht gefühlt haben ?

Nochmal: Hier geht's nicht um Verteidigung sondern um einen Präventivschlag der Amerikaner !

Zwei Dinge sollte man sich vor Augen halten:
1. An Saddams Herrschaft haben die USA (wie auch bei den Taliban) fleissig mitgebastelt und versuchen nun händeringend die Geister die sie gerufen haben wieder los zu werden.
2. Man ist um keine Ausrede verlegen, wenn's darum geht geschäftliche Interessen durchzusetzen. Wer an das Märchen von der "Befreiung der Welt vom Massenvernichtungswaffen besitzenden und sie garantiert auch einsetzenden wahnsinnigen Diktator" glaubt ist naiv.
Traurigerweise zeigt die Massenmanipulation bereits Wirkung wenn man liest, daß Leute Terrorismus und die Irak-Problematik in einen Topf schmeissen.

Saddam ist garantiert kein Heiliger aber viel mehr Sorgen sollten wir uns machen, wenn grössenwahnsinnige Amerikaner und Israelis mit dem Einsatz von Nuklearwaffen drohen.

Zu guter Letzt würde mich noch interessieren, wie den die Kriegsbefürworter über ihre geliebten Amerikaner denken, wenn sie sich vor Augen halten, daß Firmen wie z.B. Halliburton trotz Sanktionen schon seit längerer Zeit über diverse Hintertürchen wieder Geschäfte mit dem Bösewicht machen.
Leidet darunter nicht ein wenig die Glaubwürdigkeit des "guten" Amerikaners ?  

17.09.02 19:03

5257 Postings, 7892 Tage DingMan sollte einfach mal in Ruhe abwarten,

ob was passiert, dann kann man immer noch überlegen,
ob man vielleicht was unternimmt.

Ist das so richtig verstanden ?  

17.09.02 19:04

1147 Postings, 8005 Tage wettyDer (gelplante) Krieg gegen


Saddams Irak ist kein Praeventivschlag. Das ist Verteidigung, seit dem 11.9. letzten Jahres.



mfg  

17.09.02 20:05

23884 Postings, 8191 Tage lehnaKluger Gerd

Alle sprechen über den Kiegstreiber Bush,und das Gerd keinen Krieg will.
Kaum einer über über die Überwindung der Massenarbeitslosigkeit,das kommende Debakel des Gesundheitswesens,oder die Wachstumsschwäche in Deutschland.
Eine Meisterleistung von Gerhard Schröder ein paar Tage vor der Wahl,die Respekt abverlangt.  

17.09.02 20:13

21799 Postings, 8906 Tage Karlchen_IDa fehlt noch was....

Wenn die Amis ohne UNO-Mandat einen Angriffskrieg führen wollen, dann darf es hier keine Flugerlaubnis für US-Flugzeuge geben. Dann bleibt Ramstein etc zu.

In dieser Frage eiern Schröder und Fischer noch ganz schön rum.  

17.09.02 20:46

5257 Postings, 7892 Tage DingNach dieser besonnenen Reaktion von Saddam

ist hoffentlich auch dem letzten klar, daß keine wie auch immer
geartete Gefahr vom Irak ausgehen kann. Nachdem er sich nach zwei
Angriffkriegen jedes Mal überraschend wieder zurückziehen mußte und
seine Giftgasvorräte vernichtet wurden, muß doch jedem halbwegs
vernünftigen und gebildeten Menschen klar sein, daß sich Saddam nun zu
einem absolut verantwortungsbewußten und zuverlässigen Staatsmann
entwickelt hat. Jeder, der daran zweifelt, ist ein Kriegstreiber
und verantwortungsloser Weltbrandstifter, der damit offenbart, daß
es ihm insgeheim nur um wirtschaftliche Interessen geht.

Wer sich daran stört, daß es mit dieser besonnenen Reaktion etwas
gedauert hat, beweist nur seine engstirnige Sichtweise und daß er
garnichts verstanden hat. Saddam ist der eigentliche Friedensstifter.


 

17.09.02 21:02

403 Postings, 7921 Tage Antichrist@ wetty

Prima Beispiel für Selbstdiqualifikation.

Ich schätze mal, daß es Dir nicht gelingen wird einen einigermaßen logischen Zusammenhang zwischen den Anschlägen vom 11. Sep. und der aktuellen Irak-Problematik herzustellen.
Der klägliche Versuch, eine Verbindung zwischen Saddam und den Attentätern zu konstruieren (mit dem Ziel das Ganze als 'Krieg gegen den Terror' deklarieren zu können) ist, wenn Du Dich erinnerst erst kürzlich gescheitert (Manipulation gelingt halt nicht immer).

Versuch demnächst lieber selbstständig zu denken, anstatt Dich einer (offensichtlich erfolgreichen) Gehirnwäsche auszusetzen.  

17.09.02 21:02

321 Postings, 8900 Tage ingentiu.a. *12

wenn es während des kalten krieges in europa zu einer ernsthaften auseinandersetzung gekommen wäre deutschland wohl eher verbrannte erde geworden. und sowohl in ost ala auch in west. unseren arsch hätten die wohl als letztes gerettet. und dann auch nur um am wiederaufbau zu profitieren.
die amis verfolgen seit jeher in erster linie eigene wirtschaftliche interessen. wer würde denn an der bildung einer neuen regierung beteiligt sein? und wer hätte dann zuerst seine hand auf dem öl?
und wer kann denn relativ ruhig schlafen weil saddams mittelstreckenraketen das eigene land nicht erreichen?
und wen soll es in der arabischen welt wundern wenn die usa durch ihre arrogante und überhebliche art den hass eben einige dieser auf sich ziehen.
unschuldige trifft es dabei immer. traurig aber wahr.
im übrigen kann man theoretisch gefährliche waffen (a, b oder c) auch in abgelegenen gebieten der usa oder sonstwo bauen.
der nächste krieg warten schon! also los mr. bush!!
 

17.09.02 21:06

403 Postings, 7921 Tage AntichristDing (zu Posting #14)

In diesem Zusammenhang erinnere ich an den Angriff Hitler-Deutschlands auf Russland.
Auch das lief unter dem Motto: wir machen sie platt, bevor sie uns platt machen (ganz egal ob da was dran war oder nicht).

Das ist nach Deiner Logik also auch legitim gewesen ?!  

17.09.02 21:13

403 Postings, 7921 Tage Antichristlehna

Du solltest nicht vergessen, daß sowohl die CDU/CSU als auch die FDP die Irak-Problematik zu Wahlkampfzwecken mißbraucht.

Wenn Du also mit dem Finger auf den Kanzler zeigst, dann sollte Deine Kritik besser auch die Kandidaten treffen.  

18.09.02 13:09

1147 Postings, 8005 Tage wetty@Antichrist


Der Irak, bzw. dessen aktuell regierendes Regime stellen eine Gefahr fuer die USA dar, weil zentraler Bestandteil deren Weltsicht eine boese, teuflische USA ist.

Diktator Saddam selbst hat hunderte male verlauten lassen das fuer ihn die Welt erst dann in Ordnung ist wenn alle nach westlicher Definition freien Menschen tot sind.

Gleichzeitig entwickelt und baut er Massenvernichtungswaffen.

Wir mitteleuropaeer zaehlen dabei zum "Amerikanischen Reich des Boesen".


D.w.: Eine Intervention im Irak waere auch dann eine gute Idee wenn keine konkrete Gefahr vom Irak ausgienge. Allein schon um die Bevoelkerung zu befreien.



mfg  

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