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3. Heidelberger Druck – gute Fundamentals und charttechnisches Kaufsignal! __________________________________________________
Die Berichtssaison ist in vollem Gange, und auch der Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck legte Rechenschaft fuer sein 1. Halbjahr 2005/06 (bis Ende Maerz) ab. Der Konzern hatte reichlich Positives zu melden. Zum einen erreichte das Unternehmen im 2. Quartal seines Geschaeftsjahres das beste Ergebnis seit vier Jahren. Zum anderen blickt die Gesellschaft voller Zuversicht nach vorn. Gleiches machen offenbar auch die Investoren. Sie zeigten sich mit den vorgelegten Zahlen sehr zufrieden und gaben der Aktie am Berichtstag ordentlich Auftrieb. Die Aufwaertsbewegung koennte nun anhalten.
Denn neben den ueberzeugenden fundamentalen Daten sieht es auch charttechnisch viel versprechend aus. Kurzfristig betrachtet wurde mit dem Ueberschreiten des bisherigen Jahreshochs von 29, 30 auf Schlusskursbasis ein Kaufsignal ausgeloest, in dem die Aktie trendkonform aus ihrer Konsolidierung nach oben ausgebrochen ist. Gleichzeitig koennte ein nachhaltiger Ausbruch aus der seit 2001 laufenden dominanten Abwaertsbewegung bevorstehen. Bereits am Dienstag kratzte der Kurs an dem Niveau von 30 Euro. Sollte auch diese Huerde genommen werden, duerfte es aus charttechnischer Sicht auch langfristig weiter nach oben gehen. Potenzial besteht zunaechst bis zum Jahrshoch von 2004 bei 34,60 Euro.
Gute Umsaetze und volle Buecher
Und ein Erreichen dieses Niveaus innerhalb der kommenden zwoelf Monate ist angesichts der verbesserten fundamentalen Situation nicht ausgeschlossen. So hatte sich die Gesellschaft im vergangenen Geschaeftsjahr von verlustreichen Sparten wie dem Digitaldruck getrennt. Deshalb umfassen die vorgelegten Zahlen auch nur die weitergefuehrten Bereiche Press, Postpress und Financial Services. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Beim Umsatz schaffte der weltweit groesste Druckmaschinenhersteller im 1. Halbjahr ein Plus gegenueber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum von 12% auf 1,53 Mrd. Euro. Allein im 2. Quartal kletterten die Erloese um 13% auf 869 Mio. Euro. Der Auftragseingang erreichte in den ersten sechs Monaten 1,76 Mrd. Euro. Durch die im Jahr 2004 stattgefundene Branchenmesse drupa lagen die Vorjahreszahlen mit 1,91 Mrd. Euro allerdings hoeher. Jedoch zeichnet sich ein Trend nach oben ab. Im 2. Quartal uebertraf der Auftragseingang das Vorjahresquartal um 14% und lag bei 874 Mio. Euro, und die neuen Order koennen sich ohne den Sondereffekt Messe sehen lassen: Der Auftragsbestand per 30. September erreichte 1,2 Mrd. Euro.
Branche erholt sich
Grund fuer die gestiegenen Umsaetze und Auftraege ist die Printmedien-Branche, die sich in den ersten sechs Monaten des Geschaeftsjahres 2005/06 weiter erholt hat, erlaeuterte Firmenlenker Bernhard Schreier. Deutliche Zuwaechse verzeichnete der Konzern daher vor allem in der Sparte Press (Offsetdruck). Hier erhoehten sich die Erloese im 1. Halbjahr um 12% auf 1,33 Mrd. Euro. In der Sparte Postpress (Weiterverarbeitung) lag der Halbjahresumsatz bei 174 Mio. Euro, nach 150 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Bei den Zuwaechsen in den Sparten profitierte das Unternehmen von gestiegenen Erloesen in nahezu allen Regionen. Lediglich in Osteuropa gab es noch ein leichtes Minus. Gute Geschaefte machte der Konzern dagegen in China. Aber auch die zuletzt schwachen Maerkte in Europa und Nordamerika verzeichneten deutlich spuerbare Zuwaechse.
Rueckenwind sorgt fuer Optimismus
Angesichts des Rueckenwinds in der Branchenkonjunktur, die sich gerade aus einer tiefen Krise erholt, geht der Vorstand daher nun davon aus, dass die positive Entwicklung auch in der zweiten Jahreshaelfte anhalten wird. Heidelberger Druck rechnet im laufenden Geschaeftsjahr mit einem moderaten Umsatzplus von 5% auf 3,47 Mrd. Euro. Zugleich bekraeftigte das Unternehmen die Erwartung, das Betriebsergebnis des Vorjahres von 167 Mio. Euro und den Ueberschuss von 61 Mio. Euro jeweils zu uebertreffen.
Profitabilitaet weiter steigern
Im 1. Halbjahr erwirtschaftete das Unternehmen ein betriebliches Ergebnis von 71 Mio. Euro, nach 6 Mio. Euro im Vorjahr. Allein im 2. Quartal lag es bei 64 Mio. Euro, hier schlugen im Vorjahr lediglich 27 Mio. Euro zu Buche. Dies entspricht einer operativen Umsatzrendite von 7,4%. Unter dem Strich schaffte Heidelberger Druck den Sprung zurueck in die Gewinnzone. Fielen im Vorjahreszeitraum inklusive der veraeusserten, verlustbringenden Sparten noch minus 59 Mio. Euro an, erwirtschaftete der Konzern nun einen Ueberschuss von 33 Mio. Euro. Es sind also weitere Fortschritte bei den Ertraegen auszumachen. Auf diese will der Vorstand nun aufbauen, um die Profitabilitaet zu steigern. Dabei war erstmalig auch die Absenkung der Personalkosten an den deutschen Standorten aufgrund des Zukunftssicherungspaktes wirksam. Einige Risiken bleiben jedoch. So sieht das Management in der Entwicklung der Wechselkurse sowie der Rohstoff- und Energiepreise moegliche Belastungen fuer die Gewinne. Bis zu einem Betrag von 15 Mio. Euro sind diese Faktoren jedoch in den Prognosen beruecksichtigt.
Langfristiger Kauf
Angesichts der derzeitig ruecklaeufigen Notierungen beim Oelpreis sowie des Euros koennten die Effekte aber niedriger ausfallen als gedacht. Dies koennte, gepaart mit den sich offenbar bessernden Ergebnissen, der Aktie weiteren Auftrieb verleihen. Unterstuetzung fuer den Kurs koennte es zudem von dem angekuendigten Aktienrueckkaufprogramm geben. Der Vorstand will bis zu 5% der ausstehenden eigenen Aktien an der Boerse erwerben, um sie schliesslich einzuziehen oder ueber Aktienprogramme an Mitarbeiter zu geben. Geschehen soll dies bis spaetestens 19. Januar 2007. Insgesamt stehen die Chancen fuer weitere Kursgewinne somit nicht schlecht und langfristige Investoren koennen beim Ausbruch ueber die Marke von 30 Euro prozyklische Investitionen erwaegen.
Derivate-Trading
Spekulativ ausgerichtete Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, koennen versuchen, moegliche Kursgewinne mit Derivaten zu hebeln. Interessant fuer laengerfristige Investoren ist beispielsweise der OPEN END TURBO LONG der Société Générale (WKN: SG1C44). Das Zertifikat ist mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit ausgestattet und hat einen Hebel von mehr als drei. Ferner liegt der Knockout ein gutes Stueckchen vom derzeitigen Aktienkurs entfernt.
Generell sollten sich Anleger ueber die erhoehten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adaequate Limittechnik verfolgen. Anleger sollten verstehen, dass der Handel mit Optionsscheinen unter anderem durch die hoehere Reagibilitaet wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Aufgrund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.
KENNZAHLEN
Heidelberger Druck AG WKN: 731400 ISIN: DE0007314007 Markt: XETRA Kurs 09.11.2005: 29,23 Euro 52-Wochen-Hoch: 29,90 Euro 52-Wochen-Tief: 21,35 Euro Empfohlener Stopp-Loss: 26,40 Euro Unser Anlageurteil: Langfristiger Kauf
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