Ein paar Dinge, welche auf Ariva vielleicht nicht richtig interpretiert werden, da die Sach-Kenntnis zum Insolvenz- und Sanierungsrecht fehlt?
1. Die Baumot AG ist aufgelöst gemäß §262 Abs. 1 Satz 3 Aktiengesetz, und zwar wegen Eröffnung des Insolvenzverfahrens:
https://www.gesetze-im-internet.de/aktg/__262.htmlDaher ist eine "Insolvenzrücknahme" von Gesetz wegen nicht mehr möglich. Diese fand übrigens auch bei Sunline nicht statt, denn dort ist ein Insolvenzplan gem. §218 Insolvenzordnung eingereicht worden. Ein großer Unterschied.
2. Derart Insolvenzplan wurde hier bei Baumot zusammen mit dem Insolvenzantrag nicht eingereicht, daher scheidet eine Fortführung der Baumot AG gemäß §274 Aktiengesetz zunächst aus. Ob später einmal ein Plan eingereicht wird, steht heute in den Sternen. Dürfte davon abhängig sein, ob es einen Hauptaktionär mit mehr als 25% der Aktien gibt (wie bei Sunline) oder nicht. Falls der Streubesitz hoch ist, eher nicht fürchte ich.
3. Baumot ist nur im Freiverkehr notiert, d.h. ohne Großaktionär dürfte es seitens der Gläubigerversammlung kaum Interesse am Erhalt der Börsennotierung geben.
Börsen:§Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg, München, Stuttgart, Tradegate Exchange
https://www.finanznachrichten.de/...ffnung-insolvenzverfahren-022.htmIch gebe zu bedenken, dass die Kündigungsfristen zur Aufhebung des Aktienhandels wesentlich kürzer sind als im regulierten Markt. Dazu sollten Interessierte unbedingt in den Börsenrichtlinien der Regionalbörsen nachlesen.
Außerdem kann der Handel eingestellt werden, falls "am Kurs gespielt" und damit ein falsches Signal an den Markt hinsichtlich des Börsenwertes der insolventen AG gesendet wird. Da sollte man vorsichtig sein, auch was man so öffentlich in Börsenforen äußert. Seit Gamestop "hat der Markt tausend Augen". ;-)
Eine Empfehlung aus dem Hause Meyer. Lest euch gut ein in das Thema, falls ihr noch Aktien habt. Das verhindert womöglich unnötige Verluste.