Zumal die Investoren an den Finanzmärkten im Augenblick nicht einmal mit einer steigenden Inflation rechnen - im Gegenteil: Die Inflationserwartungen an den Finanzmärkten, die sich an den sogenannten Swap-Geschäften ablesen lassen, seien im August in Amerika ähnlich wie in Europa gefallen, sagt Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank. Er meint zwar, die Investoren an den Märkten irrten sich hinsichtlich der Inflation: „Die Marktteilnehmer unterschätzen, dass in den Vereinigten Staaten faktisch Vollbeschäftigung herrscht und höhere Lohnzuwächse nur noch eine Frage der Zeit sind“, sagt Krämer. Er glaube, die sogenannten marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen seien daher zu niedrig und höhere Leitzinsen seien „überfällig“.
Gleichwohl sei nicht zu übersehen: In den Kursen an den Märkten seien latente Deflationsgefahren eingepreist - also zumindest eine gewisse Möglichkeit, dass die Preise dauerhaft sinken könnten. Die Fondsgesellschaft Fidelity warnt sogar in einer Analyse, es könnte weltweit die „dritte große Deflationswelle“ bevorstehen, nach der Finanzkrise und der Euro-Krise. So dramatisch sehen das die meisten Ökonomen zwar nicht: „Echte Deflationsgefahren zeichnen sich weder in Amerika noch bei uns ab“, sagt Holger Schmieding, der Chefvolkswirt ...
Heute entscheidet die Fed, ob sie die Zinsen anhebt. Dabei rechnen die Investoren an den Märkten weiter mit sehr niedriger Inflation. Doch |