Zunächst: Ich bin weder Insider noch Hellseher.
Hier im Thread haben allerdings zwei Leute, die auf der HV waren, gepostet, dass Schaeffler erst im zweiten Halbjahr 2019 mit mehr Wachstum rechnet. Das kann man als mentale Vorbereitung für mäßige bis schlechte Zahlen im ersten (und womöglich auch im zweiten) Quartal 2019 interpretieren, sozusagen als verkappte Gewinnwarnung, die allerdings mit dem "Zuckerle" versehen ist, dass es eben später im Jahr wieder besser werden soll.
Wie die Börse darauf reagiert, lässt sich (selbst wenn man die Zahlen schon kennen würde) kaum vorhersagen. Einerseits ist Kurs ausgebombt und die Bewertung ist niedrig. Daher könnten Zahlen, die zwar schlecht, aber "weniger schlecht als erwartet" sind, im Prinzip auch dazu führen, dass die Aktie sogar am 8. Mai nach oben springt.
Fast noch wichtiger ist der Ausblick. Wenn der Vorstand bei dem bleibt, was er auf der HV kundtat (Wachstum erst wieder in der 2. Jahreshälfte), muss man wohl davon ausgehen, dass für das zweite Quartal KEIN positiver Ausblick geliefert werden kann (ergäbe sonst einen Widerspruch), eventuell aber für das dritte und vierte Quartal.
Psychologisch sieht es so aus, dass Schaeffler 900 Leute entlassen will (davon 700 in D.). Eine solche Maßnahme lässt sich schwerlich rechtfertigen, wenn das Unternehmen gleichzeitig einen bombigen Ausblick liefert.
Trotzdem werden die Entlassungen langfristig die Marge wieder höher bringen. Anfangs werden die zu zahlenden Abfindungen aber sogar für noch schlechtere Zahlen sorgen.
Alles in allem rechne ich per Bauchgefühl damit, dass die SHA-Aktie nach den Zahlen am 8. Mai (ähnlich wie Klöckner jetzt) erst mal wieder einen Satz nach unten macht. Auf Sicht von einem Jahr wird sich der Kurs dann vermutlich positiv entwickeln - WENN keine Rezession dazwischenkommt.
Auf eine US- bzw. Welt-Rezession deutet allerdings die invertierte Zinskurve in USA hin. Außerdem befindet sich Trump im Vorwahlkampf - und er sich wohl "noch nicht durch" mit seinem Gepolter gegen die böse böse deutsche Autoindustrie, die angeblich für USA ein "nationales Sicherheitsrisiko" darstellt.
Unter Trumps Attacken leidet die gesamte außeramerikanische Autoindustrie. Er könnte mit seinem Handelskrieg die Rezession sogar forcieren bzw. herbeireden.
All das sollte man in seine Anlageentscheidungen einbeziehen. |