US-Künstler haben sich gegen die Politik ihres Präsidenten ausgesprochen. Filmregisseur Oliver Stone zweifelt daran, ob er sein Land noch liebe, und Schauspieler George Clooney warf der Regierung vor, das amerikanische Volk zu manipulieren.
Hamburg - Clooney, 41, warf der amerikanischen Regierung vor, zunächst habe die Regierung den irakischen Staatschef Saddam Hussein mit den Anschlägen vom 11. September in Verbindung gebracht, "danach hieß es dann 'ihr seid entweder für die Regierung oder für den Feind', was der Redefreiheit widerspricht und der Freiheit, eine andere Meinung zu vertreten", sagte er der BBC.
Clooney sagte weiter, es sei nicht nur das Recht, sondern die patriotische Pflicht eines jeden Bürgers, die Entscheidungen der Regierung zu hinterfragen. In Berlin habe er während des Filmfestivals in der vergangenen Woche an einer Antikriegsdemonstration teilgenommen. Oliver Stone, 56, Filmregisseur mit Vorliebe für große amerikanische Themen ("JFK", "Wall Street", "Platoon"), weiß noch nicht recht, ob er an seinem Heimatland zweifeln oder verzweifeln soll. Gegenüber der Zeitung "Welt am Sonntag" sagte Stone: "Die Überlegung ist nahe liegend, ob ich hier in Zukunft noch leben will", da er unsicher sei, "ob ich mein Land noch liebe".
Stone sagte, die Amerikaner hätten George W. Bush gewählt, nicht aber dessen Regierung. "Jetzt kommt die Quittung: ein Krieg, mehr Angst, mehr Terror, enorme Schulden und unzählige neue Feinde in der ganzen Welt." Stone sprach von einer Krise der Politik. Bush traue er nicht zu, diese zu bewältigen. "Es gibt in dieser Situation nichts gefährlicheres für Amerika, als einen ehemaligen Alkoholiker als Präsidenten", sagte Stone. |