Jack, einverstanden, die Energous-Geschichte ist noch nicht final geklärt und pleite sind die bisher auch nicht. Aber es gab eine Seite, die von 50 Mio Umsatz in 2017 geredet hat, darüber fabuliert hat, dass Dialog die selbst für 1,5 Mrd. USD nicht hätte übernehmen können und dass Energous alleine mehrere Euro im Dialog-Kurs wert sein müsste, was der Markt „einfach nicht versteht“. Und dann gab es die Skeptiker-Fraktion, die von der Karotten-Taktik inkl. großmundiger Kommunikation gesprochen hat, von der Liquiditätsverbrennung, von den Dax-ähnlichen Gehältern bei einem Start-up, von dem gesundheitsgefährdenden Potenzial und dass dieses Produkt höchstens in ein paar Jahren für Dialog Ertrag abwerfen kann. Und so leid es mir als Dialog-Aktionär tut, objektiv gesehen (bisher kein Produkt, keine Umsätze, ordentlicher Verlust in Dialogs Büchern, Cash reicht weniger als ein halbes Jahr), liegt die Skeptiker-Fraktion momentan meilenweit vorne (dass Du mit einem privaten Zocker-Trade einen Reibach gemacht hast, freut uns ja, aber war nie Teil der Diskussionen).
Dass ich alles negativ sehe, ist auch Schmarrn. Ich laufe hier doch seit mehreren Monaten rum und erzähle, dass ich den Kurs bei mind. 20 Euro + Apple (also bei 25-30 Euro) sehe, dass der Markt den Sub PMIC nicht richtig reflektiert, dass der Umsatz nicht unter eine Mrd USD fallen sollte, etc. Dass man in einem Forum, in dem 95% im rosarot-Modus sind, zwangsläufig meistens die Gegenposition einnimmt, ist mE nicht so verwunderlich.
Zum letzten Punkt: Jack, ich verstehe die Diskussion nicht so ganz. Natürlich sind SCHÄTZUNGEN nie „gegeben“, also nicht gewährleistet, dass die so eintreten. Aber den heutigen Analysten-Konsensus zu einer bestimmten Kennzahl sehe ich als „gegeben“ an, weil ich sonst nicht wüsste, wie man überhaupt über KGVs diskutieren sollte. Habe ich Euch jetzt richtig verstanden, dass ich zukünftig meine Postings wie folgt abändern soll?
„BMW notiert mit einem 9er KGV für 2019“ in „Basierend auf dem aktuellen Konsensus der Analysten, der lediglich der Gesamtheit der Schätzungen, die so natürlich so nicht unbedingt eintreten müssen, entspricht, und der auf Berichten basiert, die nichts kosten und daher mit Vorsicht zu genießen sind, u.a. wegen möglicher Eigeninteressen der Brokerhäuser, würde die Aktie der BMW AG rein rechnerisch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 9 für das Jahr 2019 notieren, wobei zu berücksichtigen ist, dass diese Schätzungen evtl. zukünftige Design Wins, die meine Glaskugel auch nicht kennt und auf die ich mich freue, nicht berücksichtigt.“
Wuff...und ich dachte, ich schreibe Euch jetzt schon zu viel. Mit knapp einer Stunde Verspätung im Zielbahnhof angekommen, reicht für heute. |