Den Fall der Türkischen Lira kann man nicht unabhängig von der türkischen Politik sehen. Dabei ist es unerheblich zu bedenken ob man die Politik mag oder nicht. Das spielt exakt keine Rolle - es gilt nur die Wirkung.
Aber die Wirkung ist, dass Erdogan mit seinem Sonderweg mehr als Unruhe schafft. Die Türkei hatte sich unter Atatürk zu einem prowestlichen säkulären Staat entwickelt. Erdogan drehte die Zeit zurück zu einem religiösen mehr oder minder absolutistischen Unrechtsstaat, der obendrein auch noch seine ehemaligen Freunde erpresst (Flüchtlinge) sich nicht an Abmachungen hält (S400) Großreichhoffnungen hegt (Armenien), Völkerrecht bricht (Syrien), einen international unerwünschten Krieg führt (Kurden), sein Volk zu seinen Gunsten betrügt (Ölhandel) und zu guter Letzt Terroristen unterstützt(IS). Gleichzeitig versucht er zwischen Russland und USA zu positionieren, hatte wohl unzweifelhaft auf China Unterstützung gehofft (und sich dabei verrechnet) und unterstützt und bekämpft so ziemlich alle gleichzeitig. Innenpolitisch interessiert dabei eigentlich auch, aber das erspare ich mir jetzt. Summa summarum: er legt sich mit allen an.
Der Cup der USA ist gescheitert - und durch seine zurecht paranoide Vorsicht lebt er auch noch. Was dazu führt, dass die ganze Türkei bzw. die Bevölkerung leiden muss (Wir müssen ja auch Merkel aushalten). Die einfachste Strafmaßnahmen ist die Währung zu zerstören - das sehen wir jetzt.
Das bedeutet, solange Erdogan da ist wo er ist, werde ich die T-Lira short halten. Dabei ist es ganz unabhängig ob ich die Türkei oder die Türken mag oder nicht. |